Klaus Kinskis Fassung basiert auf Paul Zechs Nachdichtung mit dem Titel "Die Ballade vom angenehmen Leben auf dieser Welt".
Ausser den übrigen Änderungen ersetzte Kinski vor allem die jeweilige Schlusszeile der Strophen durch den Satz: "Nur wer im Heute lebt, dem wird es wohl ergehn."
Rezitationstext
- Er hat ein Bett und hat auch Feuer im Kamin,
- und manchmal reitet hin und her auf seinen Knien
- die reizende Marie. Von wegen jener Glut
- sind beide splitternackt; wozu auch nicht?!
- Der süsse Wein, der Hetzhund, jagt ihr Blut
- zum letzten Schwung. Sie tun's bei Licht,
- und fragen nicht, was morgen wird geschehn.
- Nur wer im Heute lebt, dem wird es wohl ergehn.
-
- Auch der Villon hat sich noch nie ein Bein
- aus seinem Leib gerenkt, ein Christ zu sein,
- viel weniger um einen Bissen Brot
- die Hände sich beschmutzt; ich danke sehr!
- Es kommt die schwarze Pest und Hungersnot
- auch ungerufen zu den Menschen her.
- Ich frage nicht, woher, wohin die Winde gehn.
- Nur wer im Heute lebt, dem wird es wohl ergehn.
|
- Da lieg ich mit dem Bauch so tief im Blaubeerkraut
- wo sich der Fink sein Hochzeitslager baut,
- auf dass vom Baum nicht weit der Apfel fällt.
- Und in dem Apfel wohnen schon die Würmer drin,
- damit er nicht zu lange sich am Stengel hält,
- und dabei kommt der Spruch mir wieder in den Sinn:
- Mensch, frag nicht lang, was morgen wird geschehn.
- Nur wer im Heute lebt, dem wird es wohl ergehn.
-
- Es geht auf dieser grauen Erdenwelt
- wohl gar nichts ohne Sorgen um das Geld.
- Vom trocknen Brot bekommt man Wind im Darm.
- Doch wenn man Wildpret frisst und sich mit Wein
- die Schläuche füllt und hinterher noch ein
- vergnügtes Weibchen hält im Arm,
- dann kann die Welt getrost zugrunde gehen.
- Nur wer im Heute lebt, dem wird es wohl ergehn.
|