Lynyrd Skynyrd

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country us.gif US-amerikanische Blues Rock-Gruppe

Lynyrd Skynyrd waren ursprünglich ein Blues Rock-Septett aus Jacksonville (Florida, USA), das im Untertitel des 1973 veröffentlichten Debütalbums zum Gruppennamen die Ausspracheregel mitlieferte: Leh-'nérd 'Skin-nérd. Gemeint war mit dieser Verballhornung ein Sportlehrer namens Leonard Skinner, der den vier Gründungsmitgliedern Ed King (Stimme, Gitarre), Allen Collins (Stimme, Gitarre; geboren 19. Juli 1952), Gary Rossington (Stimme, Gitarre; geboren 4. Dezember 1951) und Robert Burns (Schlagzeug) in der High School stets die Haare abschneiden wollte. Auf die Frage, welcher von ihnen Lynyrd Skynyrd sei, antworteten die Musiker: "Keiner, wer hat schon einen so blöden Namen?" Die durch Ronnie van Zant (Hauptstimme; geboren 15. Januar 1948 in Jacksonville), Billy Powell (Tasteninstrumente), Leon Wilkeson (Bassgitarre, Stimme) vervollständigte Gruppe, deren auf drei Leadgitarren intonierte Landstrassen- und Sumpfland-Musik an den südstaatlichen Swamp Rock der Allman Brothers erinnert, wurde im sechsten Jahr seines Bestehens 1972 von Al Kooper im Club Funocchio's in Atlanta (Georgia, USA) entdeckt. Kooper verpflichtete die Gruppe für seine von der Music Corporation of America (MCA) vertriebenen Sound of the South Records und produzierte ihre Platten.

Bald konnten sie ihre Hits "Gimme three steps" und "Sweet home Alabama" auch im Vorprogramm einer USA-Tournee der Who, zu Beginn eines Eric Clapton-Konzerts in Memphis und im November 1974 auch in Europa aufführen - zumeist unter einer Konföderierten-Fahne aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Musikgeschäft reimte sich bei Lynyrd Skynyrd weniger auf Dollars als auf Boden, Bourbon und Blues. Nachdem sie sich zum Üben ein rund 100 Hektar grosses Farmgelände bei Jacksonville gekauft hatten, "wo uns keiner wegen der Phonzahl nervt", legten die Musiker ihre Einnahmen für Grundbesitz in noch sumpfigen Entwicklungsgebieten von Florida an. Ronnie Van Zant im Sommer 1974: "Die Haifische des Schaugeschäfts sind schon hinter uns her, aber wir werden sie narren. Wenn sie uns zu sehr pressen, verstecken wir uns in den Sümpfen und warten ab, bis wir noch besser sind. Sollte es uns auch weitere Hungerjahre kosten - aber wie ein Stück Fleisch kaufen und verkaufen kann man uns nicht."

1976 hatte die Band den Rang eines Konzert-Headliners erreicht und bespielte die grössten Arenen. Ihre Alben Gimme back my bullets (1976) und One more from the road (1976) dröhnten aus den Radios. Steven Gaines (Gitarre; geboren 14. September 1949 in Seneca, Montana) und seine Schwester Cassie Gaines (Hintergrundstimme) waren hinzugekommen. Am 20. Oktober 1977 stürzte das für eine Tournee gemietete Flugzeug auf dem Flug von Greenville (South Carolina, USA) nach Baton Rouge (Louisiana, USA) in der Nähe von Gillsburg (Mississippi, USA) ab. Ronnie Van Zant, Steven und Cassie Gaines starben in den Trümmern, die übrigen Insassen erlitten schwere Verletzungen. Zunächst wurde das Unglück auf einen zu geringen Treibstoffvorrat zurückgeführt. Ein Jahr später gab ein Gericht menschlichem Versagen der Mannschaft die Schuld. Das Album Street survivors (1977), die wenige Tage nach dem Absturz ausgeliefert wurde, zeigte die Gruppe auf der Hülle in einem Flammenmeer. Van Zant hatte ein Todeslied beigesteuert: "That smell". Die Hülle wurde geändert, das Album selber ein Super-Verkaufserfolg: Platz 13 in den britischen, Platz fünf in den US-amerikanischen Album-Charts.

Aus den Überbleibseln von Lynyrd Skynyrd ging 1980 die Rossington-Collins Band hervor, die zwei Alben veröffentlichte und nur zwei Jahre überlebte. Zum zehnjährigen Jubiläum des Absturzes berief Ronnies jüngerer Bruder Johnny van Zant (Stimme), der vordem bereits vier Soloalben veröffentlicht hatte, 1987 mit Rossington, Randall Hall (Gitarre) und anderen eine Revival-Band für eine Reunion-Tournee mit 32 Konzerten ein, die sich als beständig erwies. Im Mai 1993 wurde im Clay County (Florida, USA), wo er aufwuchs, ein Ronnie van Zant Memorial Park für Kinder eröffnet. Lynyrd Skynyrd heuerten Mitte der 1990er Jahre mit den Gitarristen Rickey Medlocke (ex-Blackfoot) und Hughey Thomasson (ex-Outlaws) zwei Southern Rock-Schwergewichte an. Hinter dem Schlagzeug nahm Michael Cartellone (ex-Damn Yankee) Platz. Trotz ihrer fulminanten Besetzung wurden die Alben jedoch immer nichtssagender und die Auftritte liefen allein auf den immer noch magischen Moment hinaus, in dem das Riff von "Sweet home Alabama" erklang. Mit dem patriotischen Machwerk Vicious cycle (2003) wurden sie im Zuge dews Irak-Kriegs zu Wortführern des rechten Flügels der US-amerikanischen Retro Rock-Szene.

Inhaltsverzeichnis

Diskographie

Jahr Interpret Medium Titel Plattenfirma GB US Anmerkungen
1973 Lynyrd Skynyrd LP Lynyrd Skynyrd (Pronounced 'Leh-'nérd 'Skin-nérd) MCA - 27
1974 Lynyrd Skynyrd LP Second Helping MCA - 12
1975 Lynyrd Skynyrd LP Nuthin' fancy MCA 43 9
1976 Lynyrd Skynyrd LP Gimme back my bullets MCA 34 20
1976 Lynyrd Skynyrd LP One more from the road MCA 17 9
1977 Lynyrd Skynyrd LP Street survivors MCA 13 5
1978 Lynyrd Skynyrd LP Skynyrds first and... last MCA 50 15 Compilation
1979 Lynyrd Skynyrd LP Gold and platinum MCA 49 - Compilation
1982 Lynyrd Skynyrd LP The best of the rest MCA - - Compilation
1987 Lynyrd Skynyrd LP Legend MCA 41 Compilation
1988 Lynyrd Skynyrd LP Southern by the grace of God (Lynyrd Skynyrd Tribute Tour 1987) MCA - 68
1989 Lynyrd Skynyrd LP Skynyrd's Innyrds MCA - - Compilation
1990 Lynyrd Skynyrd CD Brickyard road Atlantic
1991 Lynyrd Skynyrd CD Lynyrd Skynyrd MCA Compilation
1991 Lynyrd Skynyrd 3CD Definitive collection MCA Compilation
1991 Lynyrd Skynyrd CD Lynyrd Skynyrd 1991 Atlantic - 64
1993 Lynyrd Skynyrd CD The last rebel Atlantic - 64
1994 Lynyrd Skynyrd CD Endangered species Sony
1997 Lynyrd Skynyrd CD Twenty SPV 97
1998 Lynyrd Skynyrd CD Lyve from Steel Town SPV - - Live
1999 Lynyrd Skynyrd CD Edge of forever SPV 96
2000 Lynyrd Skynyrd CD It's Christmas time again SPV - -
2003 Lynyrd Skynyrd CD Vicious cycle SPV - 30
2003 Lynyrd Skynyrd CD Thyrty (The 30th anniversary collection) - 16 Compilation

Weblinks