Klaus Kinski rezitierte diese Ballade unter dem Titel "Der rote Pierre".
Text
- Mit seinem alten Hut schief im Gesicht
- und mit dem Messer in dem Gürtel drin
- und auch nicht immer ganz im Gleichgewicht
- (das kam vom Rum und dem verfluchten Gin);
- so steht er vor euch, Pierre, der rote Coquillard,
- der führte die Soldaten an der Nas herum.
- Und weil er überall und nirgends war,
- da nahm ihm das Gericht die Sache krumm.
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- Pierre konnte nie ein Mädchen weinen sehn,
- er nahm es mit, wenn er zum Fischen ging.
- Nur in die Kirche liess er sie alleine gehen
- und drehte irgendwo ein neues Ding.
- Doch hat er nie die Armen ausgeraubt,
- weil er nur scharf auf Taler und Dukaten war.
- Und wer euch diesen Spruch nicht glaubt,
- dem sagt: Das war der Pierre, der rote Coquillard.
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- Und als er unser Hauptmann war
- mit dem Gesicht voll Narben kreuz und quer
- und auf dem Schädel keine Spur von Haar;
- da wurden uns die Taschen nicht mehr leer,
- da waren wir die Herren in der Stadt
- und tanzten jede Nacht statt der Soldatenschar.
- Und wenns die Polizei erfahren hat,
- dann war er nicht mehr da, der rote Coquillard.
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- Man sagte, dass es in der ganzen Welt
- nicht einen Schurken gäbe, der ihm gleicht.
- Wie mancher Baas hat sich für unser gutes Geld
- den Bauch um viele Zentner aufgeweicht.
- Das hat dem Henker längst nicht mehr gepasst,
- er sass im Wald allein bei seiner Rabenschar.
- Da lud er sich zu Gast
- so wie er war, den Pierre, den roten Coquillard.
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