Klaus Kinski rezitierte diese Ballade unter dem Titel "Marienballade".
Text
- "Du Himmelskönigin, im Gold und Blau der Ewigkeit,
- Du Schmerzensweib und Leid von meinem Leid,
- nimm meine Stimme gnädig auf zu Dir!
- Ich bin ja nur ein armes Waisenweib,
- krümme mich noch tiefer in den Staub als Wurm und Tier,
- ich habe solche Angst in Dein Gesicht hineinzusehn
- und kann doch ohne Dich nicht einen Schritt weit gehen.
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- Empfiehl Du mich der Gnade Deines Sohnes, tu ihm kund,
- dass meine Knie vom Beten schon ganz wund
- geworden sind. Ich will die eigeborne Schuld
- mit meinem letzten Seufzer büssen, wenn er mir vergibt,
- wie seinen Feinden er verziehn und den Verräter noch geliebt
- und aufgehoben hat in Mitleid und Geduld.
- O, Mutter unser, lass mich nicht so lang im Dunkeln stehn,
- ich kann ja ohne Dich nicht einen Schritt weit gehen.
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- Bin eine alt und grau gewordne Frau
- und trinke Tag und Nacht den Tränentau
- der Einsamkeit. Bin keinem mehr was wert
- und keiner kommt und hebt mich aus dem Elend auf.
- Du aber stehst so strahlend da im Lauf
- der ewigen Gestirne... und das Schmerzensschwert
- in Deiner Brust ist lauter Licht. O falt es in mein Flehn
- und lass mich nicht noch weiter elend gehen."
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- Oft tönt in meinem Witwenkral
- Gesang der Nonnen und der Brüder Buss-Choral.
- Im Kloster, ja, da ist das Paradies so nah
- und auch der Hölle Feuer angefacht.
- Das eine macht mich froh in kalter Winternacht,
- das andere, mit Blitz und Donnerton geschah
- schon tausendmal in mir. Ich aber will noch höher wehn,
- will jeden Schritt nur mit Marias Segen gehen.
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