Hazy Osterwald/Biographie

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1933 wurde Rolf Erich Osterwalder als Elfjähriger wegen mangelnden Interesses vom Klavierunterricht suspendiert. Als 1938 im Schülerorchester des Gymnasiums der Platz eines Klavierspielers frei wurde, wurde Rolf von seinen Klassenkameraden zum mitspielen motiviert. Bereits im Jahr darauf übernahm "Hazy" die Leitung des Schülerorchesters, kauft sich eine Trompete und schrieb sich am Konservatorium zum Studium der Musikwissenschaft und Harmonielehre ein. 1940 schrieb Hazy seine ersten Arrangements für Teddy Stauffer und verschiedene Profiorchester. 1941 bestand er die Maturaprüfung und begann am selben Tag seine Profi-Musikkarriere als zweiter Trompeter in Fred Böhlers Big Band. Ab 1942 nannte sich Rolf offiziell Hazy Osterwald und trat erst einmal ins Militär ein. Nach seiner Entlassung spielte er als Pianist und Trompeter bei Edmond Cohanier, später im Orchester Philippe Brun. 1944 spielte Hazy drei Monate bei den "Original Teddies", dessen Leiter, nach dem Weggang von Teddy Stauffer, der Saxophonist Eddie Brunner wurde.

Hazy Osterwald-Sextett 1949

Ebenfalls 1944 gründete Hazy Osterwald sein erstes eigenes Berufsorchester, mit acht Mann und der Sängerin Kitty Ramon. Das erste Engagement hatte die Formation am 1. September im Chikito in Bern. 1948 erweiterte Hazy das Orchester zur Big Band und wurde dadurch zu teuer. Am 1. Mai 1949 gründete er darum das Hazy Osterwald-Sextett, das sein Debüt am Internationalen Jazzfestival Paris hatte. 1950 hatte das Sextett erste Engagements in Belgien, Italien, Dänemark, Schweden und England - der Melody Maker titelt: "It takes a Swiss Band to show us!". Die Band begeisterte nicht nur durch durch die Musik, sondern auch deren einzigartige Show. 1951 engagierten die Amerikaner das Sextett als Hazy Osterwald USO-Show (O für Overseas), die monatelang zwischen Schottland und Westafrika Auftritte gab - überall halt, wo die Yankees sassen. 1952 wurde ein 6-Monate-Vertrag nach Beverly Hills von der amerikanischen Musikergewerkschaft abgelehnt. Also reiste das Sextett weiterhin durch Europa, spielte u. a. in Stockholm, Lissabon und Arosa. 1953 fand die erste deutsche Radioproduktion beim NDR in Hamburg statt, ebenso Schallplattenaufnahmen für Austroton. 1954 trat das Hazy Osterwald-Sextett im deutschen Fernsehfilm Eine kleine, grosse Reise auf. 1955 erhielt das Sextett einen Plattenvertrag mit Polydor und machtr Aufnahmen mit den Produzenten Kurt Feltz und Heinz Gietz. Ausserdem wurden Filme mit Caterina Valente, Peter Alexander, Gunter Philipp, Peter Weck, Eddi Arendt, Gustav Knuth, Udo Jürgens, Heidi Brühl, Heinz Ehrhart, Peter Frankenfeld, Hans Joachim Kulenkampf, Kurt Edelhagen, Bibi Johns u. a. produziert. 1957 spielte das Sextett in Caubourg (Frankreich), danach vier Wochen lang mit Gilbert Bécaud und Sacha Distel im ausverkauften L'Olympia in Paris. 1958 folgten nochmals fünf Wochen im Olympia, 1959 dann eine grosse Tournee durch Israel.

1959 verkaufte sich Hazy Osterwalds "Kriminal-Tango" 900'000 mal und wurde zu seinem ersten Welthit. 1960 folgten der "Konjunktur Cha-Cha" sowie die Bavaria-Fersnehshow "In 80 Takten um die Welt". 1961 wurde "Lieben Sie Show?" produziert, bis heute die erfolgreichste, internationale Fernsehshow Deutschlands, die in über 30 Ländern ausgestrahlt wurde. In den USA entstand eine Serie von 18 Folgen... ausserdem hatte das Orchester auch einen Hit mit "Ab morgen hab'n wir Geld" aus dem Film Heute gehn wir bummeln (1961). 1962 hatte der Musikfilm Musik ist Trumpf (Die Hazy Osterwald-Story) Premiere und die Band spielte wie jeden Winter in Arosa. 1963 war das Sextett 300 Tage auf Tournee. 1964 wurde das Hazy Osterwald-Sextett offizielles Orchester bei den Olympischen Spielen in Innsbruck, spielte fünf Wochen an der Schweizerischen Landesausstellung in Lausanne, vier Wochen im Erstklass-Restaurant "Opera Källaren" in Stockholm, gefolgt von einer Südamerika-Tournee mit 35 Fernsehauftritten. 1966 tourte das Sextett vier Wochen erfolgreich durch die DDR und hatte einen weiteren Hit mit "Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt", 1967 folgte eine siebenwöchige Tournee durch die Sowjetunion mit ausverkauften Auftritten von Leningrad bis Baku. 1969 trat die Band im Film Musik-er-leben sowie in der ZDF-Fernsehserie "Night-Club" auf und machte 1970 eine Konzertreise durch die USA.

Infolge Neubesetzung der Band wurde das Hazy Osterwald-Sextett in Hazy Osterwald Jetset umbenannt und machte 1971 erneut eine Gastspielreise durch die USA, wo es auch in einer Fernsehshow in Chicago auftrat. 1972 war die Band erneut offizielles Orchester, diesmal an der Sommer-Olympiade in München, und 1974 an der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz, an der Ruder-WM in Luzern sowie an der Fussball-WM in München. Ausserdem Gastspiele in Aspen und Vail (USA) sowie zwei Wochen in Nairobi (Kenia). Das Orchester erhielt den ersten "Prix Walo" des schweizerischen Fernsehens, ging drei Monate auf Europatournee und trat in der Fernsehshow "3 x Hazy" auf. 1975 folgten eine Spanien-Tournee, eine Jugoslawien-Tournee, die dritte USA-Tournee sowie ein Gastspiel in der deutschen Fernsehserie "Klimbim". 1976 war der Hazy Osterwald Jetset offizielles Orchester an den Olympischen Spielen von Innsbruck. Es folgten weitere Auftritte in den USA, eine Europatournee sowie weitere Fernsehauftritte im deutschsprachigen Raum. 1977 fand ein Gastspiel auf Gran Canaria statt und das Jetset war Gast in der Fernsehserie "Musik ist Trumpf". 1978 bestritt das vielbeschäftigte Hazy Osterwald-Jetset 200 Galas, u. a. im Tito's Club in Palma de Mallorca. Am 5. Mai 1979 gab Hazy Osterwald genau 30 Jahre nach der Gründung des Hazy Osterwald-Sextetts in Montreux sein letztes Konzert.

1982 übernahm Hazy Osterwald für den Sommer die Big Band seines erkrankten Freundes Aimé Barelli im Sporting Club (Casino) von Monte Carlo. 1983 entschloss er sich zum Comeback, brach sich aber auf einer Insel ausserhalb von Helsinki erstmal sein Bein. Am 9. Februar 1984 gaben Hazy Osterwald and the Entertainers schliesslich ihr Debüt im ausverkauften Kursaal in Bern - acht Musiker und die Sängerin Shirley. 1985 trat die Formation in den Fernsehsendungen "Verstehen Sie Spass?" und "ARD-Wunschkonzert" auf, machte Konzertreisen nach Schweden und Frankreich sowie Schiffsreisen nach Brasilien und durchs Mittelmeer. 1986 spielten die Entertainers an über 200 Galas, darunter Auftritte in den grossen Wintersporthotels Kulm in St. Moritz, Tenne in Kitzbühel, Kanne in Seefeld, Hospiz am Arlberg, Regina in Grindelwald, Meyerhof in Davos, Kulm in Arosa, Mt. Cervin in Zermatt u. a. 1987 aber erkrankte Heinz Ahrens und musste ins Spital, Bernie desgleichen. Jean (43) fiel mit einem Blutsturz hin und war tot. Shirley wollte weg, um zu heiraten, die Band hatte Managementprobleme. 1988 wurde Jean durch Jan ersetzt, Shirley durch Gil und Heinz und Bernie waren wieder voll einsatzbereit. Die Band tourte wieder zwischen Helsinki und Arenal.

1995 kandidierte Hazy Osterwald in Luzern noch für die "Grauen Panther GPS" für den Nationalrat, wurde aber erwartungsgemäss nicht gewählt. 1997 war die Band wieder verschiedentlich im deutschen Fernsehen zu sehen und gab Auftritte im deutschsprachigen Raum. Bei den Entertainers neu mit dabei war die "attraktive" und "exotische" Emily mit der "aussergewöhnlichen Stimme", wie es auf der Homepage hiess. Bandleader ist inzwischen Heinz Ahrens.

Besetzung

  • 1949 Hazy Osterwald-Sextett: Francis Burger, Pierre Cavalli, Gil Cuppini, Ernst Höllerhagen, Sunny Lang, Hazy Osterwald
  • 1966 Hazy Osterwald-Sextett: Dennis Armitage, Lars Blach, Sunny Lang, Hazy Osterwald, Curt Prina, John Ward
  • 1975 Hazy Osterwald Jetset: Franco Bussmann, Bob Glover, Peter Meller Hazy Osterwald, Curt Prina, Chris Winter
  • 1986 Hazy Osterwald and the Entertainers: Heinz Ahrens, Wolfgang, Alfons, Jean, Peter Beil, Hazy Osterwald, Monty, Shirley, Bernie