Gitarre

Aus Ugugu
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Gitarre (griech. κιθάρα, ursprünglich die Kithara, ein leierartiges Instrument) ist ein Musikinstrument aus der Familie der Kastenhalslauten, hinsichtlich der Tonerzeugung ein Saiteninstrument, von der Spieltechnik her ein Zupfinstrument.

Gitarrensolo

Beim Gitarrensolo handelt es sich um einen prominenten Alleingang des Gitarrenspielers, bei welchem er alle nötigen Harmonien und Melodien selbst spielt. Das Gitarrensolo entscheidet oft den entscheidenden Punkt eines musikalischen Werks dar. Ein umstrittener Punkt bei der künstlerischen Umsetzung des Gitarrensolos ist das sogenannte "Posieren". Glenn Tipton von Judas Priest sagte 2005: "Die heutige Generation von Rockmusikern betrachtet das Gitarrensolo offenbar als eine Art Todsünde." Wir haben also Glück, in dieser Zeit zu leben, denn früher war das anders.

Als Begründer des Gitarrensolos gilt Chuck Berry. Zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1980er Jahre erreichten Gitarristen wie Jimmy Page, Jeff Beck, Frank Zappa, Michael Schenker, Yngwie Malmsteen, Steve Vai und Joe Satriani in gewissen Kreisen einen gottgleichen Status - das berühmteste Zitat dazu ist wohl das Graffiti an einer Londoner Häuserwand um 1966: "Eric Clapton is God." Jimi Hendrix begründete Ende der 1960er Jahre mit seiner revolutionären Technik die heute noch gültige Definition des elektrischen Gitarrensolos. Ähnlich massgebend waren später nur noch Eddie van Halen mit seinem extravaganten Spiel: beidhändiges Tapping auf dem Griffbrett, dreifache Hochgeschwindigkeits-Picking-Läufe und ähnliche anatomisch eigentlich unmögliche Dinge.

Zu den wichtigsten Arten von Gitarrensoli gehören die folgenden:

  • das herzerweichende Gitarrensolo ist oft einfach komponiert und unterscheidet sich oft nur wenig vom Lick, zeichnet sich vor allem durch saubere Intonation aus.
  • das zweistimmige Gitarrensolo gilt als eine der Paradedisziplinen, Voraussetzung sind üblicherweise zwei Gitarristen. Entweder spielen dabei beide dieselbe Melodie (oft um eine Terz versetzt) oder aber zwei parallele. Als zweistimmiges Gitarrensolo werden dabei ausschliesslich Soli mit stimmigen Melodiebögen bezeichnet, bloss nebeneinander her schrummelnde Gitarren haben hier nichts verloren.
  • das Heavy Metal-Genudel bezeichnet ein rasend schnell gespieltes Gitarrensolo, das hauptsächlich aus einer Aneinanderreihung von Licks, pentatonischen Skalen und weiteren Tonleitern besteht - also aus sogenanntem "Nudeln". Es fungiert als Gegenpart zu den düstertiefen Ergüssen des Heavy Metal-Bassisten und findet sich deshalb meist in den höheren Tonregionen.
  • das Noise-Solo gilt als postmoderner Ansatz des Gitarrensolos und zeichnet sich durch Zweckentfremdung aus. Die Gitarre wird dabei nicht nur als klingendes Instrument, sondern auch als Produzent von Lärm und Krach ("Noise") verwendet. Ein solches Solo entbehrt einer klaren Melodieführung, die Interpretation bewegt sich oft stark an der Grenze zur Improvisation. Als Rechtfertigung eines schlechten Noise-Solos gilt der von Bob Dylan geprägte Satz: "Don't criticize what you can't understand!"
  • Das psychedelische Gitarrensolo verfolgt einen ähnlichen philosophischen Ansatz wie das Noise-Solo. Mittels des Gitarrensolos werden Klangwelten erschaffen - allerdings ist beim Konsum solcher Soli die Nutzung bewusstseinserweiternder Substanzen dringend anzuraten.
  • das schlechte Gitarrensolo ist die häufigste Vorkommensart, denn vielfach wird vergessen, dass neben Talent und Fingerfertigkeit auch musikalisches Einfühlungsvermögen vonnöten ist und ein ein Überfluss am einen den Mangel eines anderen schlichtweg nicht verstecken kann.

Das schweizerische Magazin Rockstar veröffentlichte im November 2005 eine Liste der "25 besten Gitarrensoli aller Zeiten".

Platz Jahr Solist Lied Interpret Album
1 1976 Don Felder, Joe Walsh Hotel California Eagles Hotel California
2 1969 Jimi Hendrix Little wing Jimi Hendrix Axis (Bold als love)
3 1971 Jimmy Page Stairway to Heaven Led Zeppelin Led Zeppelin 4
4 1971 Ritchie Blackmore Highway star Deep Purple Machine head
5 1987 Saul "Slash" Hudson Sweet child o' mine Guns'n'Roses Appetite for destruction
6 1972 Allen Collins, Gary Rossington Freebird Lynyrd Skynyrd Pronounce Leh-nerd Ski-nerd
7 1982 Eddie van Halen Beat it Michael Jackson Thriller
8 1980 David Gilmour Comfortably numb Pink Floyd The wall
9 1999 John Frusciante Scar tissue Red Hot Chili Peppers Californication
10 1968 Keith Richards Sympathy for the Devil Rolling Stones Beggars banquet
11 1995 Tomy Vetterli The favourite game Coroner The best of Coroner
12 1984 Kirk Hammet Fade to black Metallica Ride the lightning
13 1976 Frank Zappa Zoot allures Frank Zappa Zoot allures
14 1990 Dimebag Darrell Abott Cemetary gates Pantera Cowboys from Hell
15 1975 Brian May Bohemian rhapsody Queen A night at the opera
16 1991 Kurt Cobain Smells like Teen Spirit Nirvana Smells like Teen Spirit
17 1991 Dave "The Edge" Evans Love is blindness U2 Achtung baby
18 1977 Neil Young Like a hurricane Neil Young American stars'n bars
19 1986 Yngwie J. Malmsteen Black star Yngwie Malmsteens Rising Force Rising Force
20 2005 Tom Morello Doesn't remind me Audioslave Out of exile
21 1987 Joe Satriani Satch boogie Joe Satriani Surfing with the alien
22 1980 Tony Iommi Heaven and Hell Black Sabbath Heaven and Hell
23 1958 Chuck Berry Johnny B. Goode Chuck Berry
24 1972 Mick Ronson Moonage daydream David Bowie The rise and fall of Ziggy Stardust
25 1986 Gary Moore Out in the fields Gary Moore and Phil Lynott Out in the fields

Weblinks