1961.08.23 Der Spiegel Nr. 35 "Bankraub in der Rue Latour"
Film / Neu in Deutschland
Bankraub in der Rue Latour (Deutschland). Mit der vom deutschen Film perfektionierten Kunst, sich vernehmlich auf Pointen niederzulassen und darauf sitzen zu bleiben, inszenierte Curd Jürgens sein drittes Lichtspiel (nach Ohne dich wird es Nacht und Prämien auf den Tod). Er legte Regiehand an eine Kriminalkomödie, die es ihm erlaubte, seine Branchengenossen mit Massen zu verhohnepiepeln: Zwei Pariser Gangster unter Führung eines findigen Neulings (Jürgens) versuchen, als Filmproduzenten getarnt, einen perfekten Bankraub, werden jedoch von Ganoven-Kollegen gestört und produzieren nunmehr notgedrungen einen Film. Ihr Werk wird prompt gepriesen und prämiiert. Die zuweilen muntere Schwankhandlung durchsetzte Regisseur Jürgens mit schwerfälliger Situationskomik, die der Darsteller Jürgens - etwa als Pope oder als Garderobenfrau - vorführt. Keine Verwandlungsaufgaben wurden hingegen Klaus Kinski aufgebürdet: Als wirrer Drehbuchdichter spielt er sich selbst. (IPA.)
Autor: unbekannt
Die Abbildung von Curd Jürgens wurde aus Platzgründen weggelassen.