Urs Hostettler: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:hostettler_urs01.jpg|framed|left|Urs Hostettler mit Hanottere (Ementaler Halszither)]] Der verspielte Berner Mathematiker <b>Urs Hostettler</b> machte seine ersten musikalischen Gehversuche mit berndeutschen Liedern 1971 bei den <b>Hootenannies</b> im neuen Folk Club Bern der Mahogany Hall in Bern. 1972 folgte ein erfolgreicher Auftritt am "1. Folkfestival auf der Lenzburg" und ab 1973 gaben Hostettler und <b>[[Martin Diem]</b> (Gitarre) ihre ersten gemeinsamen Konzerte im Berner Cafétheater Shalimar. 1974 spielte der Geiger <b>Luc Mentha</b> mit, was zur Bildung des Trios <b>[[Hostettler Diem Mentha]]</b> führte. | [[Bild:hostettler_urs01.jpg|framed|left|Urs Hostettler mit Hanottere (Ementaler Halszither)]] Der verspielte Berner Mathematiker <b>Urs Hostettler</b> machte seine ersten musikalischen Gehversuche mit berndeutschen Liedern 1971 bei den <b>Hootenannies</b> im neuen Folk Club Bern der Mahogany Hall in Bern. 1972 folgte ein erfolgreicher Auftritt am "1. Folkfestival auf der Lenzburg" und ab 1973 gaben Hostettler und <b>[[Martin Diem]]</b> (Gitarre) ihre ersten gemeinsamen Konzerte im Berner Cafétheater Shalimar. 1974 spielte der Geiger <b>Luc Mentha</b> mit, was zur Bildung des Trios <b>[[Hostettler Diem Mentha]]</b> führte. | ||
Das Repertoire der Gruppe bestand zuerst aus Hostettlers Liedern, dann aber zunehmend auch aus alten Schweizer Balladen und Volksliedern. Das Trio trat an Festivals, in Clubs und in Kleintheatern in der ganzen Schweiz, ausserdem in Deutschland, Frankreich und Belgien auf. Nach zwei eingespielten Tonträgern trennte sich die Formation 1978 nach dem Folkfestival auf dem Gurten, weil Martin Diem nach England zog. Urs Hostettler spielte dann einen Sommer lang mit den <b>Tonschussern</b> aus München, die sich aber bald auflösten. Zwischen 1976 und 1978 betreute Hostettler ausserdem das Ressort Musik für das Folkfestival auf der Lenzburg. Nach dem letzten Festival von 1980 katalogisierten er und seine Frau die erhaltenen Aufnahmen und übergaben sie dem Schweizerischen Volksliedarchiv in Basel. | Das Repertoire der Gruppe bestand zuerst aus Hostettlers Liedern, dann aber zunehmend auch aus alten Schweizer Balladen und Volksliedern. Das Trio trat an Festivals, in Clubs und in Kleintheatern in der ganzen Schweiz, ausserdem in Deutschland, Frankreich und Belgien auf. Nach zwei eingespielten Tonträgern trennte sich die Formation 1978 nach dem Folkfestival auf dem Gurten, weil Martin Diem nach England zog. Urs Hostettler spielte dann einen Sommer lang mit den <b>Tonschussern</b> aus München, die sich aber bald auflösten. Zwischen 1976 und 1978 betreute Hostettler ausserdem das Ressort Musik für das Folkfestival auf der Lenzburg. Nach dem letzten Festival von 1980 katalogisierten er und seine Frau die erhaltenen Aufnahmen und übergaben sie dem Schweizerischen Volksliedarchiv in Basel. |
Version vom 24. Juli 2006, 20:13 Uhr
Besetzung
- 1974 Hostettler Diem Mentha: Martin Diem (Gitarre), Urs Hostettler (Gitarre), Luc Mentha (Geige)
- 1980 Gallis Erbe: Christophe Girardin (Geige, Flöte), Urs Hostettler (Gesang, Halszither, Gitarre), Sepp Reinhardt (Gitarre), Katharina Siegenthaler (Harfe, Mandoline), Märk Würmli (Bass)
Biographie
Der verspielte Berner Mathematiker Urs Hostettler machte seine ersten musikalischen Gehversuche mit berndeutschen Liedern 1971 bei den Hootenannies im neuen Folk Club Bern der Mahogany Hall in Bern. 1972 folgte ein erfolgreicher Auftritt am "1. Folkfestival auf der Lenzburg" und ab 1973 gaben Hostettler und Martin Diem (Gitarre) ihre ersten gemeinsamen Konzerte im Berner Cafétheater Shalimar. 1974 spielte der Geiger Luc Mentha mit, was zur Bildung des Trios Hostettler Diem Mentha führte.
Das Repertoire der Gruppe bestand zuerst aus Hostettlers Liedern, dann aber zunehmend auch aus alten Schweizer Balladen und Volksliedern. Das Trio trat an Festivals, in Clubs und in Kleintheatern in der ganzen Schweiz, ausserdem in Deutschland, Frankreich und Belgien auf. Nach zwei eingespielten Tonträgern trennte sich die Formation 1978 nach dem Folkfestival auf dem Gurten, weil Martin Diem nach England zog. Urs Hostettler spielte dann einen Sommer lang mit den Tonschussern aus München, die sich aber bald auflösten. Zwischen 1976 und 1978 betreute Hostettler ausserdem das Ressort Musik für das Folkfestival auf der Lenzburg. Nach dem letzten Festival von 1980 katalogisierten er und seine Frau die erhaltenen Aufnahmen und übergaben sie dem Schweizerischen Volksliedarchiv in Basel.
1979 veröffentlichte Urs Hostettler eine Sammlung von Schweizer Volksliedern in Buchform, die als Ergänzung zum 1976 neu aufgelegten Volksliederbüchlein "Im Röseligarte" (1905) von Otto von Greyerz gedacht war. Hostettlers Sammlung enthielt allerdings die garstigen Lieder, die Klage- und die Tanzlieder, die Balladen über Naturkatastrophen, die Arbeits- und Auswandererlieder sowie ganz allgemein das seit 1905 hinzugekommene Liedgut - insgesamt 120 Lieder.
Ebenfalls 1979 gründeten Christophe Girardin (Geige, Flöte), Sepp Reinhardt (Gitarre), Märk Würmli (Bass), Katharina Siegenthaler (Harfe, Mandoline) und Urs Hostettler (Gesang, Halszither, Gitarre) die Formation Gallis Erbe. Bei den Plattenaufnahmen 1980 wirkten Martin Diem, Luc Mentha und Ursula Morell (Gesang) mit. Ueli Galli übrigens wurde am 4. November 1653 als Haupträdelsführer des Bauernaufstands von der Berner Obrigkeit gehängt. Urs dagegen hat Katharina inzwischen geheiratet und 1991 das Buch Der Rebell von Eggiwil über Galli geschrieben.
1982 war Urs Hostettler einer der Initianten bei der Gründung der Genossenschaft Fata Morgana, einer Vereinigung der Schweizer Dialektmusiker. Als Produzent betreute er Antoine Schaubs LP SCHNIPO und die posthume LP WOHÄRE GEISCH (1983) des 1981 verstorbenen Chlöisu Friedli. In einer Reihe der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde erschienen ausserdem die LPs CANTI LITURGICI BEL TICINO, DER VOLKSLIEDSÄNGER UND -FORSCHER HANNS IN DER GAND und CHANTE JURA.
Musikalisch ist Urs Hostettler seit den 1980er Jahren nicht mehr allzu aktiv. Stattdessen betätigt er sich seitdem als Mathematiker und Spielerfinder (u. a. "Kreml", "Tichu" und "Anno Domini"), half beim Aufbau des Berner Spiele- und Drachenladens "DracheNäscht" mit und gab 1993 unter dem Titel "Das Gesetz des Waldes" Texte des verstorbenen Chlöisu Friedli heraus. Mit dem Fata Morgana Team stellt Urs Hostettler inzwischen als Drehbuchschreiber und Spielleiter sogenannte "Mystery Weekends" und "Mystery Nights" auf die Beine - inszenierte Live-Krimis im Hotel mit jeweils rund 20 SchauspielerInnen. Dabei machen immer wieder Freunde mit, die Urs aus Musikzeiten kennt: Martin Diem als Zeitreisender, Polo Hofer (per Video-Beam) als Experte einer Literatur-Jury, während Hostettler selber mit Urs Klausers Dudelsack zusammen einen debilen Trommler in einer japanischen Wilhelm-Tell-Aufführung spielte. Unvergessen auch Walter Liethas Erscheinen als Engel. Mit Kuno Laueners Blockflötenlehrer klappte es leider nicht ganz...
Für die Fata Morgana-Homepage entwickelt Urs Hostettler gemeinsam mit Lu Merlach einen Sprichwort-Generator. Auch weitere Spielprototypen warten in seinem Büchergestell auf ihre Realisierung (und einen Verlag).
(Stand: August 2000)
Bibliographie
- Anderi Lieder / hrsg. von Urs Hostettler. - Bern : Zytglogge, 1979
- Anderi Lieder / hrsg. von Urs Hostettler. - erweiterte Neuausgabe. - Bern : Zytglogge, 1982. - ISBN 3-7296-0084-2
- Der Rebell vom Eggiwil : Aufstand der Emmentaler 1653 / Urs Hostettler. - Bern : Zytglogge, 1991. - ISBN 3-7296-0298-5
- Das Gesetz des Waldes / Chlöisu Friedli ; hrsg. von Urs Hostettler. - Bern : Genossenschaft Fata Morgana, 1993. - 153 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 3-905603-00-4
Ludographie
- 1983 Wahlspiel [mit Joachim Rittmeyer]
- 1983 Schicksack [mit Joachim Rittmeyer]
- 1986 Kreml
- 1986 Veto
- 1988 Kremlin - amerikanisierte Fassung von Kreml
- 1989 Ein solches Ding
- 1990 Hotellive
- 1991 Der wahre Walter
- 1991 Tichu
- 1992 Schraumen
- 1993 Zeitreise
- 1998 Cosmic Eidex - Kartenspiel
- 1998 2000 Anno Domini
Diskographie
- 1975 verschiedene Interpreten LP FOLK [CH: CBS LSP 13096]
Outobahn / Es Gryfe nach em Wind / Chamäleon - 1976 Hostettler / Diem / Mentha LP HOSTETTLER / DIEM / MENTHA [CH: Image U-764-002]
Don Quijote / Chumm use us dym Stöckli / West Coast Blues / Di Vermissti / Wohäre üs dä Wind wäyt / Tief im Herbst / I weiss nid / Geyer / Llano Estacado / Outobahn / Ydrück vo re Jurademonstration / Lied a üsi Zyt (Fährimaa) / Schlaflied / Martha Blues - 1977 Hostettler / Diem / Mentha LP LIEDER UND TÄNZ US DR SCHWYZ [CH: Image U-775-006]
Du fragsch mi wär i bi / Es syn es mal zwo Gspyli gsyn / Wie komm ich nur durch diesen Wald? / I weiss es guets Hirtli / Suurmilch-Schottisch / Y ds Elsiss abe wott e Floh / Dr arm Burestand / Ballade von Klaus Leuenberger / Aliwander / Mys Büeli geit übre Sapünerstäg y / Chlyni Truckli / Totentanz / Esgaroth - 1978 Verschiedene Interpreten LP ÜBERENTWICKLUNG - UNTERENTWICKLUNG [CH: Voxpop 4015]
[Tonschusser:] Mungan / Baby Killer - 1980 Gallis Erbe LP GALLIS ERBE [CH: Zytglogge 229]
Atomsoldat / I ha mys Müetli fast alles verloren / Peter von Hagenbach / Ds Hus zum grüene Hof / Schötzerschmied-Anneli / Das alte Emmentaler Küherlied / Tellenlied 1653 / Systemeflicker, Scharlatane / Nachtfahrt / Zonkofonia / Wie läuft doch alle Zeit zu End - 1994 Hostettler / Diem / Mentha 2CD ANDERI LIEDER [CH: Zytglogge 4073]
Der Herr von Falkenstein / Rässe Chäs / Der Haslibacher / Frisch auf, Soldat, ins Blut! / Ds Bohnelied - La Navarre / Die Lungern Mess / D'Liebi / Bueb, mir wei uf ds Bärgli fahre / Michel Brand / [dazu alle Titel der LP TÄNZ UND LIEDER US DR SCHWYZ (1977) und die traditionellen Lieder der LP GALLI'S ERBE (1980)]
Konzertdaten
Es sind keine Konzertdaten bekannt.
Weblinks
- Urs Hostettler Homepage - offizielle Homepage