Tonbandkassette

Aus Ugugu
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Tonbandkassette ist


Magnettonbänder, die in einer vor Staub und äusserer Beschädigung schützenden Kassette montiert sind. Zum Abspielen wird die Kassette in ein besonders konstruiertes Gerät (Cassettenrecorder) gelegt. Dabei entfällt der bei Spulentonbandgerä- ten unumgängliche Zwang des Vor- oder Rückspulens, wenn das Band vor Ablauf der Gesamtspielzeit ge- wechselt werden soll.

Tonbandcassetten für Musikwieder- gabe wurden Anfang der 60er Jahre entwickelt. Von den verschiedenen Systemen, die damals auf den Markt kamen, hatten sich zunächst zwei durchsetzen können: die von Philips konstruierte 2-Loch-Kassette <97>- Compact-Cassette und das <97>>Car- tridge. Inzwischen ist nur noch das Compact-Cassette-System als Ton- bandcassette für Musikwiedergabe gebräuchlich.

<97>- DC-International, <97>> MusiCasset- te, <97>> MusiCassettenherstellung, <97>> Unisette, <97>- Elcaset, <97>" playtape engl. cassettes




Der Durchbruch der Tonbandkassette gelang erst in den 1960er Jahren mit der Philips-Kompaktkassette, die für den durch die Beatwelle angeheizten Massenbedarf auf den Markt kam. 1964 vorgestellt entwickelte sie sich bald zum standardsetzenden Medium. Während den 1970er Jahren kamen weitere, technisch ausgereiftere Typen zur Anwendung (z. B. Elcaset von Sony), doch blieben diese hauptsächlich auf Spezialbereiche beschränkt.

Die Bandbreite der Tonbandkassette beträgt 3.8 mm, als Norm haben sich Kassetten mit Spielzeiten von 30, 60 und 90 Minuten etabliert. Kassetten mit längeren Spielzeiten führen leider oft zu Bandsalat.

Trotz früher üblichen zweispurigen Monogeräten gibt es heute fast nur noch Apparate mit Stereospurlage. Diese können, allerdings mit grossem Rauschen, zweispurige Aufnahmen fehlerlos lesen; umgekehrt würden Einspur-Monogeräte halb die richtige, halb die Gegenspur des anderen Kanals rückwärts lesen.

                                    Bandbreite  Spurbreite   Ansicht auf Schichtseite
                                    ----------  ----------   ------------------------

Mono- und stereophone               3.81        0.56         ///// <--- Spur 4 (linker Kanal)  /////
Vierspuraufzeichnung                                         \\\\\ <--- Spur 3 (rechter Kanal) \\\\\
                                                0.56         ///// Spur 2 (rechter Kanal) ---> ///// 
                                                             \\\\\ Spur 1 (linker Kanal)  ---> \\\\\

Als Nachfolgerin der analogen Kompaktkassette lancierte Philips die Digital Compact Cassette. Diese weist etwa dieselben Masse auf, weil Philips Geräte anbietet, die beide Formate lesen können. Leider bleibt weiterhin der zeitraubende Vorgang des Suchens auf dem Band (skip, search).

1987 wurde die DAT-Kassette eingeführt.

Ab 1993 stand die DCC-Kassette im direkten Wettbewerb zur Mini-Disc von Sony, die den Suchkomfort der Compact Disc aufweist.

Die Produktion von DDS wurde Ende 1997 eingestellt.


Literatur

  • Oscar P. Kusisto: Magnetic tape recording : reels, cassettes, or cartridges? - In: Journal of the Audio Engineering Society 25 (1977), Nr. 10/11. - S. 828-835
  • John B. Schefel: Tape duplicating. - In: John Borwick (Hrsg.): Sound recording practice : a handbook compiled by the Association of Professional Recording Studios. - London u. a. : Oxford University Press, 1976. - S. 330-337
  • Gerd Nathan: Tape duplicating. In: John Borwick (Hrsg.): Sound recording practice. - Oxford, New York : Oxford University Press, 1987. - S. 426-439;
  • Werner Zeppenfeld: Tonträger in der Bundesrepublik Deutschland : Anatomie eines medialen Massenmarkts. - Bochum : Studienverlag Dr. N. Brockmeyer, 1978. - S. 69-79


Vorlage:catton