Text "Die Galgenballade, die Villon seinen Freunden zum Abschied gedichtet hat" (François Villon; Nachdichtung von Paul Zech): Unterschied zwischen den Versionen
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: Ach, Brüder, lasst uns hier nur ruhig schweben | : Ach, Brüder, lasst uns hier nur ruhig schweben | ||
: am langen Strick. Wir haben von diesem Hundeleben | : am langen Strick. Wir haben von diesem Hundeleben | ||
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: Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | : Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | ||
: ist auch der Teufel nicht mehr weit. | : ist auch der Teufel nicht mehr weit. | ||
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: Da strecken wir so durstig schon die grossen Zungen | : Da strecken wir so durstig schon die grossen Zungen | ||
: und von dem milden Mondlicht eingesungen, | : und von dem milden Mondlicht eingesungen, | ||
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: Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | : Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | ||
: ist auch der Teufel nicht mehr weit. | : ist auch der Teufel nicht mehr weit. | ||
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: Aus unseren abgewürgten Hälsen manchmal pfeifen | : Aus unseren abgewürgten Hälsen manchmal pfeifen | ||
: die bösen Träume noch und wollen nicht begreifen, | : die bösen Träume noch und wollen nicht begreifen, | ||
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: Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | : Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | ||
: ist auch der Teufel nicht mehr weit. | : ist auch der Teufel nicht mehr weit. | ||
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: Weshalb soll uns am Ende gar der Teufel holen? | : Weshalb soll uns am Ende gar der Teufel holen? | ||
: Wir haben keinem Armen was vom Geld gestohlen, | : Wir haben keinem Armen was vom Geld gestohlen, | ||
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: Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | : Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | ||
: ist auch der Teufel nicht mehr weit. | : ist auch der Teufel nicht mehr weit. | ||
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: Nun wir mit unserm Fett schon in der Sonne braten, | : Nun wir mit unserm Fett schon in der Sonne braten, | ||
: ihr Brüder, denkt an unsre eigenen Missetaten, | : ihr Brüder, denkt an unsre eigenen Missetaten, | ||
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: Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | : Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit, | ||
: ist auch der Teufel nicht mehr weit. | : ist auch der Teufel nicht mehr weit. | ||
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: <i>Notwendige Nachschrift:</i> | : <i>Notwendige Nachschrift:</i> | ||
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: Und als um Mitternacht kam angeritten, | : Und als um Mitternacht kam angeritten, | ||
: der schwarze Teufel aus dem Höllenreich, | : der schwarze Teufel aus dem Höllenreich, | ||
: da hat man grad die Schelme abgeschnitten | : da hat man grad die Schelme abgeschnitten | ||
: und warf sie schnell den Fischen hin im Teich. | : und warf sie schnell den Fischen hin im Teich. | ||
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+ | [[Category:François Villon - Texte]] [[Category:Paul Zech - Texte]] |
Version vom 4. November 2006, 00:13 Uhr
- Autor: François Villon ; Nachdichtung von Paul Zech
Klaus Kinski rezitierte die Ballade als Teil seiner Rezitation "Gehenkt".
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