Silberbart: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Krautrock-Gruppe <b>Silberbart</b> wurde vermutlich Anfang 1971 von <b>[[Peter Behrens]]</b> (drums, percussion), <b>Werner Klug</b> (bass) und <b>Hans Joachim "Hajo" Teschner</b> (guitar, vocals) gegründet. Teschner spielte bereits seit Mitte der 1960er Jahre in den Gruppen Die Schocker, Crying Wolf and the All Stars, The Rangers und schliesslich ab 1967 in Hamburg bei den Tonics, mit denen er bei Philips mindestens fünf Singles und mehrere Alben aufnahm.  
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Die Gruppe <b>Silberbart</b> wurde vermutlich Anfang 1971 von <b>[[Peter Behrens]]</b> (drums, percussion), <b>Werner Klug</b> (bass) und <b>Hans Joachim "Hajo" Teschner</b> (guitar, vocals) gegründet. Teschner spielte bereits seit Mitte der 1960er Jahre in den Gruppen Die Schocker, Crying Wolf and the All Stars, The Rangers und schliesslich ab 1967 in Hamburg bei den Tonics, mit denen er bei Philips mindestens fünf Singles und mehrere Alben aufnahm.  
  
 
Hans Joachim Teschner: "In kurzer Zeit erlangte die Band im kiffkontaminierten Raum zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven Kultstatus. Wir experimentierten mit Geräuschen, Klangcollagen und vertrackten Rhythmen. Stampfende Hardrockpassagen wechselten mit bruitistischen Klangexzessen, hervorgerufen durch kontrollierte als auch anarchisch-freie Verstärkerrückkoppelungen, ebenso durch die Behandlung der Instrumente mit Messern, Biergläsern, Fäusten und Geigenbögen. Ein Ride-Becken ging zu Bruch, als der Drummer es auf den Boden schleuderte. Mit variablen Metren, extremen Saitenverstimmungen, wahnsinnigen Lautstärken und dekonstruktiven Zersplitterungen versuchten wir die Schallmauer des Erträglichen zu durchbrechen. Es gelang, und Ende 1972 löste sich die Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten auf."
 
Hans Joachim Teschner: "In kurzer Zeit erlangte die Band im kiffkontaminierten Raum zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven Kultstatus. Wir experimentierten mit Geräuschen, Klangcollagen und vertrackten Rhythmen. Stampfende Hardrockpassagen wechselten mit bruitistischen Klangexzessen, hervorgerufen durch kontrollierte als auch anarchisch-freie Verstärkerrückkoppelungen, ebenso durch die Behandlung der Instrumente mit Messern, Biergläsern, Fäusten und Geigenbögen. Ein Ride-Becken ging zu Bruch, als der Drummer es auf den Boden schleuderte. Mit variablen Metren, extremen Saitenverstimmungen, wahnsinnigen Lautstärken und dekonstruktiven Zersplitterungen versuchten wir die Schallmauer des Erträglichen zu durchbrechen. Es gelang, und Ende 1972 löste sich die Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten auf."

Version vom 8. März 2007, 02:40 Uhr

Die Gruppe Silberbart wurde vermutlich Anfang 1971 von Peter Behrens (drums, percussion), Werner Klug (bass) und Hans Joachim "Hajo" Teschner (guitar, vocals) gegründet. Teschner spielte bereits seit Mitte der 1960er Jahre in den Gruppen Die Schocker, Crying Wolf and the All Stars, The Rangers und schliesslich ab 1967 in Hamburg bei den Tonics, mit denen er bei Philips mindestens fünf Singles und mehrere Alben aufnahm.

Hans Joachim Teschner: "In kurzer Zeit erlangte die Band im kiffkontaminierten Raum zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven Kultstatus. Wir experimentierten mit Geräuschen, Klangcollagen und vertrackten Rhythmen. Stampfende Hardrockpassagen wechselten mit bruitistischen Klangexzessen, hervorgerufen durch kontrollierte als auch anarchisch-freie Verstärkerrückkoppelungen, ebenso durch die Behandlung der Instrumente mit Messern, Biergläsern, Fäusten und Geigenbögen. Ein Ride-Becken ging zu Bruch, als der Drummer es auf den Boden schleuderte. Mit variablen Metren, extremen Saitenverstimmungen, wahnsinnigen Lautstärken und dekonstruktiven Zersplitterungen versuchten wir die Schallmauer des Erträglichen zu durchbrechen. Es gelang, und Ende 1972 löste sich die Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten auf."

"Wahnrock" nannte die Zeitschrift Pop die Musik von Silberbart damals. 1979 erschienen Silberbart auf der inzwischen berühmten ersten "Nurse with Wound list, im selben Jahr bezeichnete Tibor Kneif sie als eine der "originellsten Gruppen im Lande" (in: Einführung in die Rockmusik). Heute gilt Silberbart als eines der "legendary psychedelic monsters". 1971 veröffentlichte LP 4 times sound razing wurde in vielen Ländern (USA, Grossbritannien, Australien u. a.) als Bootleg-CD gepresst und vertrieben. Die Originalplatte verkauft sich auf Auktionen inzwischen für mehrere hundert Euros bzw. Dollars.

Peter Behrens spielte später bei Trio. Hans Joachim Teschner spielte auch weiterhin in zahlreichen Gruppen, meistens zwischen Rock und Pop, darunter die LP Regenzeit (1982) mit Roland Legantke, das Quartett IGIG (Intellektuelles Gesabber ist Geschmackvoll), das Trio Teschner-Gerdes-Riepe sowie das Quintett Sechseldipizzen, dessen "Mitglieder sich dem Dummlabern, Gyros-Fressen und Saufen ergaben." Darüber hinaus veröffentlichte er bei Heinrichhofen's Verlag über ein Dutzend Musiklehrbücher für Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Diskographie

Jahr Künstler Medium Titel Herausgeber
1971 Silberbart LP 4 times sound razing country de.gif DE: Philips 6305 095
197? various artists LP Krautrock country de.gif DE: Philips 6323 069

Weblinks