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| : O, Mutter unser, lass mich nicht so lang im Dunkeln stehn, | | : O, Mutter unser, lass mich nicht so lang im Dunkeln stehn, |
| : ich kann ja ohne Dich nicht einen Schritt weit gehn. | | : ich kann ja ohne Dich nicht einen Schritt weit gehn. |
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| : Ich bin eine alt und grau gewordne Frau, | | : Ich bin eine alt und grau gewordne Frau, |
| : ich trinke Tag und Nacht den Tränentau | | : ich trinke Tag und Nacht den Tränentau |
Aktuelle Version vom 4. November 2006, 17:24 Uhr
Klaus Kinskis Rezitation basiert fast wortwörtlich auf Paul Zech Nachdichtung mit dem Titel "Die Marien-Ballade, die Villon seiner Mutter gedichtet hat". Allerdings hat Kinski die vierte Strophe weggelassen.
Rezitationstext
- "Du Himmelskönigin, im Gold und Blau der Ewigkeit,
- Du Schmerzensweib und Leid von meinem Leid,
- nimm meine Stimme gnädig auf zu Dir!
- Ich bin ja nur ein armes Waisenweib
- und krümme mich noch tiefer in den Staub als Wurm und Tier,
- ich habe solche Angst in Dein Gesicht hineinzusehn
- und kann doch ohne Dich nicht einen Schritt weit gehn.
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- Empfehle mich der Gnade Deines Sohnes, tu ihm kund,
- dass meine Knie vom Beten schon ganz wund
- geworden sind. Ja, sag ihm, ich will die eigeborne Schuld
- mit meinem letzten Seufzer büssen, wenn er mir vergibt,
- wie seinen Feinden er doch auch verziehn hat und den Verräter selbst noch
- aufgehoben hat in Mitleid und Geduld.
- O, Mutter unser, lass mich nicht so lang im Dunkeln stehn,
- ich kann ja ohne Dich nicht einen Schritt weit gehn.
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- Ich bin eine alt und grau gewordne Frau,
- ich trinke Tag und Nacht den Tränentau
- der Einsamkeit. Bin keinem mehr was wert
- und keiner kommt... und keiner kommt und hebt mich aus dem Elend auf.
- Du aber stehst so strahlend da im Glanz
- der ewigen Gestirne... und das Schmerzensschwert
- in Deiner Brust ist lauter Licht. Falt es in mein Flehn
- und lass mich nicht noch weiter elend gehn."
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