Heptones: Unterschied zwischen den Versionen

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Die 1965 gegründeten <b>Hep Ones</b> bestanden aus Leroy Sibbles (Hauptstimme), Earl Morgan (Stimme) und Barry Llewelyn (Stimme), die alle aus Kingston (Jamaika) stammten. Bald benannten sie sich in <b>Heptones</b> und spielten fortan eine Schlüsselrolle beim Übergang vom Ska zum Rocksteady. Als erste Single nahmen sie für Ken Lack's Caltone-Label <i>Gun men coming to town</i> (1965), eine seltsame Ska-Fassung der Ouvertüre von Gioachino Rossini's Oper <i>Wilhelm Tell</i>.
 
Die 1965 gegründeten <b>Hep Ones</b> bestanden aus Leroy Sibbles (Hauptstimme), Earl Morgan (Stimme) und Barry Llewelyn (Stimme), die alle aus Kingston (Jamaika) stammten. Bald benannten sie sich in <b>Heptones</b> und spielten fortan eine Schlüsselrolle beim Übergang vom Ska zum Rocksteady. Als erste Single nahmen sie für Ken Lack's Caltone-Label <i>Gun men coming to town</i> (1965), eine seltsame Ska-Fassung der Ouvertüre von Gioachino Rossini's Oper <i>Wilhelm Tell</i>.
  
1966 wurden sie von [[Clement Dodd|Clement "Coxsone" Dodd]] unter Vertrag genommen und blieben bis 1971 bei Studio One. Dodd half der Gruppe, ihren Harmoniegesang zu verbessern und führte auch den Liedschreiber Sibbles, der einen durchtriebenen, sarkastischen Sinn für Humor zur Unterlegung seiner Gebrochene-Herzen-Geschichten entwickelte.  
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1966 wurden sie von [[Clement Dodd|Clement "Coxsone" Dodd]] unter Vertrag genommen und blieben bis 1971 bei Studio One. Dodd half der Gruppe, ihren Harmoniegesang zu verbessern und unterstützte auch den Liedschreiber Sibbles, der einen durchtriebenen, sarkastischen Sinn für Humor zur Unterlegung seiner Gebrochene-Herzen-Geschichten entwickelte. Die Heptones hatten ihren ersten Hit noch im selben Jahr mit <i>Fattie Fattie</i> (1966), einem derben Lobgesang auf fette Frauen, der vom jamaikanischen Radio nicht gesendet wurde, sich dennoch munter verkaufte. Die Gruppe schrieb die meisten ihrer Lieder selber und nahm in den folgenden fünf Jahren Unmengen von Material auf, darunter auch ihr erstes Album überhaupt, <i>On top</i> (1968). Die Heptones sind vielleicht das beste Beispiel für jamaikanische Gesangsharmonien und jedenfalls eine der wenigen Gruppen, welche die Verwandlung von Rocksteady zu Reggae unbeschadet überstanden.
  
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Als sich die Hits zu häufen begannen, wurde Sibbles Hausschreiber und -Arrangeur für Studio One und spielte auch mit der Studiogruppe auf einer Vielzahl von Aufnahmen den Bass, arbeitete ausserdem auch als assistierender Produzent und Talentsucher. Mit der Zeit entwickelte sich auch sein rastafarianisches Sozialbewusstsein, das er in seinen Liedern auszudrücken versuchte, und ausserdem hatte er es mit der Zeit satt, sich nur innerhalb der engen Grenzen von Dodd's Studio One-System ausdrücken zu können, so dass sich die Heptones 1971 nach erbittertem Streit von Dodd trennten.
  
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In den folgenden Jahren nahmen die Heptones Lieder für Joe Gibbs, Harry J, Augustus Pablo, Rupie Edwards und viele andere Produzenten auf. 1973 zogen sie für kurze Zeit nach Kanada, kehrten aber bald nach Jamaika zurück. 1975 unterschrieben sie einen Major Label-Vertrag mit [[Island Records]]. [[Lee Perry|Lee "Scratch" Perry]] produzierte das Debütalbum für Island, <i>Night food</i> (1976), auf dem sich vor allem Neuafnahmen von altem Studio One-Material befand. Das nächste Album <i>Party time</i> (1977) verfolgte ein ähnliches Schema, enthielt aber auch eine Fassung von [[Bob Dylan]]s "I shall be released" und wurde schliesslich zum grössten Verkaufserfolg der Heptones auf dem internationalen Markt. Das Album <i>Better days</i> (1978) dagegen verkaufte sich vergleichsweise schlecht und Leroy Sibbles verliess die Gruppe wenig später, um eine Solokarriere anzufangen.
  
Genervt von Dodds Kontrolle verliessen sie Studio One, um mit Joe Gibbs zu arbeiten. 1973 taten sie sich mit [[Lee Perry|Lee "Scratch" Perry]] zusammen, um ihren Klang aufzufrischen. Ihr erstes Album mit Perry, <i>Party time</i> enthielt neue Fassungen einiger ihrer besten Aufnahmen für Studio One und brachte ihnen internationalen Erfolg.
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Die verbleibenden Heptones ersetzten ihn mit [[Naggo Morris]] und nahmen das von Joseph Hoo Kim produzierte Album <i>Good life</i> (1979) auf. Sie nahmen auch während der 1980er Jahre weitere Alben auf und gaben Konzerte, allerdings ohne den Erfolg, den sie einst mit Sibbles hatten. Über die Jahre kamen und gingen weitere Gruppenmitglieder, darunter Glen Adams and Joseph Forester.
 
 
Dodd helped train the group in the art of harmony singing, and also guided budding songwriter Sibbles, who developed a sly, sarcastic sense of humor to underpin his tales of broken-hearted lovers. The Heptones had their first hit later that year with "Fattie Fattie," a ribald paean to large women that was banned from Jamaican radio but sold briskly nonetheless. They went on to record vast amounts of material for Dodd over the next five years, including their first-ever LP, On Top, in 1970. As the hits piled up, Sibbles became a staff songwriter and arranger, played bass with the Studio One house band on a multitude of recordings, and worked as an assistant producer and talent scout as well. However, by 1971, a Rastafarian social consciousness was emerging in his writing, and he had grown tired of the boundaries of working in Dodd's studio system; that sense of confinement led to an acrimonious split with Dodd.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Gruppe schrieb die meisten ihrer Lieder selbst
 
 
 
 
 
 
 
Die Heptones sind vielleicht das beste Beispiel für jamaikanische Gesangsharmonien und jedenfalls eine der wenigen Gruppen, welche die Verwandlung von Rocksteady zu Reggae unbeschadet überstanden.
 
 
 
Leroy Sibbles verliess die Gruppe 1977, um eine Solokarriere zu starten.
 
 
 
 
 
The group was fronted by Leroy Sibbles, who was not only an exquisite singer but also a talented songwriter, arranger, and session bassist at the legendary Studio One.
 
 
 
 
 
 
 
Over the next few years, Sibbles took the Heptones on a virtual tour of Jamaica's top producers, cutting material for Joe Gibbs, Harry J, Augustus Pablo, Rupie Edwards, and many others. In 1973, they moved briefly to Canada, but soon returned to Jamaica. The Heptones signed a major-label deal with Island in 1975 and released their label debut, Night Food, the following year; it was produced by Lee "Scratch" Perry and featured mostly new versions of old Studio One material. The follow-up, 1977's Party Time, followed a similar blueprint, and also included an eye-opening cover of Bob Dylan's "I Shall Be Released." It proved to be the group's biggest-selling album in the international market, but the 1978 follow-up, Better Days, sold disappointingly by comparison, and Sibbles departed for a solo career not long after.
 
 
 
The remaining Heptones replaced him with Naggo Morris and soldiered on with 1979's Joseph Hoo Kim-produced Good Life. They continued to record and perform during the '80s, though without the success they had enjoyed with Sibbles out front; gradually, other members drifted through the ranks, including Glen Adams and Joseph Forester. The original trio of Sibbles, Llewellyn, and Morgan finally reunited in 1995 for the album Pressure!, produced by Tappa Zukie. Steve Huey, All Music Guide
 
  
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Das Originaltrio Sibbles, Llewellyn und Morgan nahm Mitte der 1990er Jahre noch einmal ein Album auf, das von Tappa Zukie produzierte <i>Pressure!</i> (1995).
  
 
==Diskographie==
 
==Diskographie==

Version vom 18. Juli 2008, 20:09 Uhr

country jm.gif Jamaikanische Rocksteady-Gesangsgruppe

Die 1965 gegründeten Hep Ones bestanden aus Leroy Sibbles (Hauptstimme), Earl Morgan (Stimme) und Barry Llewelyn (Stimme), die alle aus Kingston (Jamaika) stammten. Bald benannten sie sich in Heptones und spielten fortan eine Schlüsselrolle beim Übergang vom Ska zum Rocksteady. Als erste Single nahmen sie für Ken Lack's Caltone-Label Gun men coming to town (1965), eine seltsame Ska-Fassung der Ouvertüre von Gioachino Rossini's Oper Wilhelm Tell.

1966 wurden sie von Clement "Coxsone" Dodd unter Vertrag genommen und blieben bis 1971 bei Studio One. Dodd half der Gruppe, ihren Harmoniegesang zu verbessern und unterstützte auch den Liedschreiber Sibbles, der einen durchtriebenen, sarkastischen Sinn für Humor zur Unterlegung seiner Gebrochene-Herzen-Geschichten entwickelte. Die Heptones hatten ihren ersten Hit noch im selben Jahr mit Fattie Fattie (1966), einem derben Lobgesang auf fette Frauen, der vom jamaikanischen Radio nicht gesendet wurde, sich dennoch munter verkaufte. Die Gruppe schrieb die meisten ihrer Lieder selber und nahm in den folgenden fünf Jahren Unmengen von Material auf, darunter auch ihr erstes Album überhaupt, On top (1968). Die Heptones sind vielleicht das beste Beispiel für jamaikanische Gesangsharmonien und jedenfalls eine der wenigen Gruppen, welche die Verwandlung von Rocksteady zu Reggae unbeschadet überstanden.

Als sich die Hits zu häufen begannen, wurde Sibbles Hausschreiber und -Arrangeur für Studio One und spielte auch mit der Studiogruppe auf einer Vielzahl von Aufnahmen den Bass, arbeitete ausserdem auch als assistierender Produzent und Talentsucher. Mit der Zeit entwickelte sich auch sein rastafarianisches Sozialbewusstsein, das er in seinen Liedern auszudrücken versuchte, und ausserdem hatte er es mit der Zeit satt, sich nur innerhalb der engen Grenzen von Dodd's Studio One-System ausdrücken zu können, so dass sich die Heptones 1971 nach erbittertem Streit von Dodd trennten.

In den folgenden Jahren nahmen die Heptones Lieder für Joe Gibbs, Harry J, Augustus Pablo, Rupie Edwards und viele andere Produzenten auf. 1973 zogen sie für kurze Zeit nach Kanada, kehrten aber bald nach Jamaika zurück. 1975 unterschrieben sie einen Major Label-Vertrag mit Island Records. Lee "Scratch" Perry produzierte das Debütalbum für Island, Night food (1976), auf dem sich vor allem Neuafnahmen von altem Studio One-Material befand. Das nächste Album Party time (1977) verfolgte ein ähnliches Schema, enthielt aber auch eine Fassung von Bob Dylans "I shall be released" und wurde schliesslich zum grössten Verkaufserfolg der Heptones auf dem internationalen Markt. Das Album Better days (1978) dagegen verkaufte sich vergleichsweise schlecht und Leroy Sibbles verliess die Gruppe wenig später, um eine Solokarriere anzufangen.

Die verbleibenden Heptones ersetzten ihn mit Naggo Morris und nahmen das von Joseph Hoo Kim produzierte Album Good life (1979) auf. Sie nahmen auch während der 1980er Jahre weitere Alben auf und gaben Konzerte, allerdings ohne den Erfolg, den sie einst mit Sibbles hatten. Über die Jahre kamen und gingen weitere Gruppenmitglieder, darunter Glen Adams and Joseph Forester.

Das Originaltrio Sibbles, Llewellyn und Morgan nahm Mitte der 1990er Jahre noch einmal ein Album auf, das von Tappa Zukie produzierte Pressure! (1995).

Inhaltsverzeichnis

Diskographie

Weblinks