1998.03 Stiller Has CD "Chole"

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Veröffentlichung 1998.03
Künstler Stiller Has
Format 5" silver compact disc
Titel Chole
CDDB1 Disc ID
Matrix
Plattenfirma (LC )
Vertrieb
Bestellnummer country ch.gif CH: Sound Service 70398-2
EAN
Produktion
Aufnahme
Abmischung
Mastering
Musiker
Hülle
Anmerkungen
Charts

Stücke

Stück Dauer Künstler Titel Autor
01 Stiller Has
02 Stiller Has
03 Stiller Has
04 Stiller Has
05 Stiller Has
06 Stiller Has
07 Stiller Has
08 Stiller Has
09 Stiller Has
10 Stiller Has
11 Stiller Has
12 Stiller Has

Ausgaben

Datum Künstler Format Titel Bestellnummer Anmerkungen
1998.03 Stiller Has CD Chole country ch.gif CH: Sound Service 70398-2




<IMG SRC=../pics/set/land_ch.gif HSPACE=6>7. M??rz 1998: CD

[Sound Service 70398-2]


<IMG SRC=../pics/CDchole.jpg WIDTH=300 HEIGHT=265 ALIGN=right HSPACE=15 VSPACE=12 ALT="[CD-H??lle]">

A 01 (04:48) <a href=../texte/chole.html>Chole</a> (Endo Anaconda / Frank Gerber)

A 02 (04:01) <a href=../texte/fisch.html>Fisch</a> (Endo Anaconda / David Gattiker)

A 03 (04:37) <a href=../texte/rouch.html>Rouch</a> (Endo Anaconda / Balts Nill)

A 04 (02:04) <a href=../texte/tequilahalleluja.html>Tequila Halleluja</a> (Endo Anaconda / Frank Gerber)

A 05 (03:07) <a href=../texte/125ccm.html>125 ccm</a> (Endo Anaconda / Balts Nill)

A 06 (02:30) <a href=../texte/wanderer.html>Wanderer</a> (Endo Anaconda / Balts Nill)

A 07 (04:25) <a href=../texte/furt.html>Furt</a> (Endo Anaconda / Balts Nill)

A 08 (03:57) <a href=../texte/mammahetgseit.html>Mamma het gseit</a> (Endo Anaconda / Frank Gerber / Mich Gerber / Balts Nill) als "Mama"

A 09 (03:18) <a href=../texte/woelf.html>W??lf</a> (Endo Anaconda / Balts Nill)

A 10 (02:50) <a href=../texte/waegedir.html>W??ge dir</a> (Endo Anaconda / Balts Nill)

A 11 (02:06) <a href=../texte/hatz.html>Hatz</a> (Balts Nill)


Produktion: Stiller Has

Aufnahme: 1. - 8. Dezember 1997 Bern, Backyard Studio - Adriano Tosetto. Live im Studio, keine Overdubs ausser bei A 02 und A 10

Abmischung: audio works - Adriano Tosetto

Mastering: Adriano Tosetto

Cover: Hans Stalder

Gestaltung: Franziska Schott & Marco Schibig

Fotos: Franziska Pfeffer, Patented Photos

Musiker: Endo Anaconda (Stimme A 01-10), David Gattiker (E-Gitarre A 01, 02, 07; Cello A 03, 05, 10; Tasten A 04, 08-09), Frank Gerber (12-String-Giatrre A 01-03, 07-10; E-Gitarre A 04-05), Mich Gerber (Kontrabass A 01-04, 06-10), Balts Nill (Fussdrums, Percussion, Saiten, Tasten)

Liner notes: <a href=#linerchole>M??mmeleien</a> von Urban Gwerder



Hitparade: Bereits in den ersten zehn Tagen nach Erscheinen wurden von der Platte 10'000 St??ck abgesetzt. Am 22. M??rz 1998 stieg das Album auf Platz 12 in die Schweizer Hitparade ein und konnte sich 11 Wochen in den Top 50 halten.


22.03.1998 ......................................12............

29.03.1998 ....................................14..............

05.04.1998 ............................22......................

12.04.1998 ...................................15...............

19.04.1998 .............................21.....................

26.04.1998 ..................32................................

03.05.1998 ....................30..............................

10.05.1998 .................33.................................

17.05.1998 .........41.........................................

24.05.1998 .....45.............................................

31.05.1998 ..48................................................


In den Swiss Top 20 Charts des SMMV plazierte sich das Album im April 1998 gleich auf Platz 1 und hatte in den folgenden Monaten bis September folgende Positionen inne: 2 - 3 - 5 - 13 - 11. Im November 1998 konnte sich die Platte dann noch einmal auf Position 19 plazieren.



Endo Anaconda

  • "Das ist unser Studio-Live-Album." [Hangar 21 Nr. 31, M??rz 1998]
  • "Unser Vorsatz war, alles gemeinsam einzuspielen. Inspiriert wurde ich dazu von Bob Dylans letzter Platte [TIME ON HAND (1997)], die etwas Ungehobeltes, aber sehr Kraftvolles ausstrahlt. Ausserdem habe ich festgestellt, dass ich nur mit der physischen Pr??senz einer Band wirklich gut singen kann." [Music Scene Nr. 2, M??rz 1998]
  • "Die Platte hat schampar Zug." [Luzern heute, 5. M??rz 1998]
  • "Ein patriotisches Album." [Der Bund, 6. M??rz 1998]
  • "Diese Platte ist Abschluss einer Trilogie, der Giele-Trilogie. Diese umfasst die drei CDs LANDJ??GER, MOUDI und eben CHOLE. Die Figuren ziehen sich durch diese Werke, sei es der Hasi, der Hene oder andere. Alle sind wieder dabei, d'Giele sind dabei, der Landj??ger ist da, Hasi ist wegen seiner Abwesenheit stets pr??sent. Die Hauptrolle spielt indes Hene, der Abwart. [...] Es ist ein hartes Album, besonders textlich. Es ist ein Album zur Zeit. Das M??rchenhafte ist weg. Es herrscht Klarheit. Man hat erkannt, wo man steht. Es ist gut, Illusionen zu verlieren, denn erst dann kann ein Selbstreinigungsprozess in Gang gesetzt werden." [Swiss Music Info Nr. 5, M??rz 1998]
  • "Mit der ersten Kassette und dem Album DER WOLF IST LOS waren wir ziemlich abstrakt. Dann kam die Trilogie, die mit CHOLE endet; damit verabschieden sich die Hauptfiguren wie Hene. Wir wollten ihnen noch eine w??rdige Ebene geben, um zu verschwinden. Wer weiss, was das n??chste Mal sein wird." [St. Galler Tagblatt, 9. M??rz 1998]


Balts Nill

  • "Wir sind knallhart in der Kneipe gelandet; w??ren wir bei MOUDI weitergefahren, w??re es zu sch??n geworden." [St. Galler Tagblatt, 9. M??rz 1998]


Kritik

<a href=../presse/hangar21199803.html>Stiller Has: "Chole" [Sound Service]</a> (Hangar 21, M??rz 1998)

<a href=../presse/musicscene199803.html>Stiller Has: Henes w??rdevolle Revolution</a> (Music Scene, M??rz 1998)

<a href=../presse/swissmusicnews199803.html>Stiller Has: Chole</a> (Swiss Music News, M??rz 1998)

<a href=../presse/bernerzeitung19980304.html>Das Mittelland ist abgesteckt</a> (Berner Zeitung, 4. M??rz 1998)

<a href=../presse/luzernheute19980305.html>"Ich bin doch nur ein Provinzjodler"</a> (Luzern heute, 5. M??rz 1998)

<a href=../presse/bund19980306.html>Der Blues auf Alarmstufe</a> (Der Bund, 6. M??rz 1998)

<a href=../presse/annabelle19980306.html>Psst, Meister Lampe</a> (Annabelle, 6. M??rz 1998)

<a href=../presse/sonntagszeitung19980308.html>Realsatire Stiller Has: "Chole" [Sound Service]</a> (Sonntags-Zeitung, 8. M??rz 1998)

<a href=../presse/facts1998_10.html>Zwischent??ne</a> (Facts, 1998)

<a href=../presse/neueluzernerzeitung199803.html>Freiheit f??r Hene</a> (Neue Luzerner Zeitung, M??rz 1998)

<a href=../presse/stgallertagblatt19980309.html>Des Hasen Wort zum Alltag</a> (St. Galler Tagblatt, 9. M??rz 1998)

<a href=../presse/diehauptstadt19980311.html>H??REN / Stiller Has. Chole.</a> (Die Hauptstadt, 11. M??rz 1998)

<a href=../presse/weltwoche19980312.html>Naturgewalt am Wendepunkt</a> (Die Weltwoche, 12. M??rz 1998)

<a href=../presse/cash19980320.html>Der Has ist kein bisschen stiller</a> (Cash, 20. M??rz 1998)

<a href=../presse/neuezuercherzeitung19980326.html>Senkrecht ist nur noch der Fahnenmast</a> (Neue Z??rcher Zeitung, 26. M??rz 1998)

<a href=../presse/wochenzeitung19980326.html>Kunst aus Stiller Hassliebe</a> (Die Wochenzeitung / WoZ, 26. M??rz 1998)

<a href=../presse/zueritip19980327.html>Endo Anaconda</a> (Z??ri tip, 27. M??rz - 2. April 1998)

<a href=../presse/swissagenda1998_04.html>Stiller Has machen "Chole"</a> (Swiss Agenda, ca. April 1998)

<a href=../presse/toaster1998_04.html>Stiller Has</a> (Toaster, April 1998)

<a href=../presse/basellandschaftlichezeitung19980508.html>Der Hasenvirus breitet sich aus</a> (Basellandschaftliche Zeitung, 8. Mai 1998)



<a name=linerchole>M??MMELEIEN</a>


Aus der untergr??ndigen Sasse durchs Kulttunnel ans Licht gehoppelt, macht der Has bisweilen M??nnchen, verhofft, schnuppert, ??ugt. So ist er h??r- und sichtbar zum stehenden Begriff geworden ??ber die Jahre. Alte Hasen kennen alle Tricks des Entkomnnens. Und k??nnen sich deshalb treu bleiben, an ihrer Hasenwelt bauen, und weiterhin dem guten Gras nachweiden.

    (chole) Wer kein Geld mehr hat, f??hlt sich alt wie das Matterhorn, schwer wie Blei, wie ein Weihbischof im Mai. Doch gilt's jetzt kn??ppelhart: Tote wollen Sparb??cher pl??ndern, Schneekanonen spielen Golfkrieg, im Mittelland regiert der Geiz - sie haben keine Kohle mehr.

Das Nachtleben der Feldhasen ist geheimnisvoll und spannend. Doch steckt der Hase zentraleurop??isch in einer Krise: Herbizide und verplante Kulturlandschaft haben seinen Lebensraum und seine vielf??ltige Futterbasis kaputt gemacht. Zum Gl??ck ist Stiller Has nicht anf??llig f??r geistige Herbizide und Starall??ren. Aber das mit der Kohle ist unser aller - die wir nicht mitkoppen - Problem und Thema.

    (fisch) Ich h??nge am Telephon, doch bei dir ist dauernd besetzt. Ich trinke allein am Tisch, f??hi' mich toter Fisch, b??ser Piranha - Servus, danke, tsch??ss, ihr tanzt auf den Scherben, ich bin fremd, kalt und gestorben wie Fisch - und weiss, ich hab' dich verloren...

(rouch) Also, wieder ab in die Knelle; dieselben Leute, Spr??che, Spiele - nichts ist los, ist mir doch egal seit du fort bist von mir, Hauptsache es qualmt, nichts ist umsonst, Hauptsache es raucht. Nur die Beinharten werden ??berleben.

    (tequila halleluja) Mir tr??umte ich traf Jesus in einer lausigen Bar. Er wollte ??ber alles reden, rauchte mein letztes Gras und liess anschreiben bis alle sternhagelvoll waren. Der Himmel hat Kredit und ich Lokalverbot, denn niemand h??tte das geglaubt, dass es ein falscher Jesus war.

"Do you feel the cheese?... The cheese is in me, the cheese is in you, cheese is in us - Praise the cheese!" So sonnenklar rabenschwarz kann Endo Anaconda auf der B??hne daherkommen, w??hrend ebenso Balts NiII erfolglos die Funkverbindung nach oben ausprobiert. Stiller Has sind ein ph??nomenaler Live-Act, der sich regelm??ssig h??utet: immer wieder neuer Glanz und andere Farben. Mittlerweile kommt es vor, dass sie als Ersatz angeheuert werden an Gross-Festivals (so Gurten '97) - und dann ??berraschend die absoluten Abr??umer sind. Unbeschadet mehrheitsf??hig geworden, eine Hasenl??nge voraus, und doch keine Rockmusiker zum anfassen. Wenn sie ins Studio gehen, entwickeln sie (am liebsten zusammen mit Gastmusikern) ihr volksnahes "studiolive" Liederbuch. Man kann Landj??ger / Moudi / Chole durchaus als Trilogie sehen, als einen Geschichtenturm.

    (125 ccm) Er ist arbeitslos in der Provinz und findet keinen Schlaf, wirft sich auf sein Mofa, braust die Promenade entlang, und tr??umt er w??re der King... Gibt Gas, erwischt die Kurve nicht und ers??uft fast im See. Wieder nass und dreckig an Land f??llt er nat??rlich den Bullen auf, weil: Bern hat zwar den Berner Rock - aber Thun hat den Blues!

(wanderer) Wie die H??hner im Morgengrauen stehen sie schon bereit, mit roten Str??mpfen und Fotoapparat: die Wanderer! Sie singen juliduh, und wenn sie nicht mehr wandern m??gen, dann halt per Subaru. Herrlich leuchten Matten und Bodenpreise! Die Einsamkeit beim Wandern st??ren stets die andern - rauf mit dem Sessel-Lift, runter mit der Lawine: die Wanderer!

    (furt) Hauswart Hene hat sich verdr??ckt, ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden mitsamt dem Monatszins der ganzen Siedlung. Nie mehr Wochenendgrill mit all den Idioten... Zur??ck bleibt das sch??ne Bild von seiner blauen Hauswartskluft, aufgeh??ngt am Fahnenmast beim Sandkasten, im Wind. Und Hene f??hrt ein besseres Leben: z??rtlich, frei, vertr??umt und wild - Go Hene go! Wenn wir k??nnten, gingen wir auch.

Die Genealogie der Has-Helden vervollst??ndigt sich: Steff mit seiner 125-Kubik, der Sohn von Hene und Elvira, verunfallt und hat den Blues. Elvira ist auf Esoterik abgefahren ans "Unterwasser-Obertonsingen in Br??llisau" und dergleichen), hat Hene verlassen, der dann nach diversen Abst??rzen ein neues Leben beginnt. Mit "mama" kommt das Gegenst??ck zu "vater la mi" (ein sackstarker Song, bisher nur auf der MC "Stiller Has" 1989, und letztes Jahr anl??sslich eines has-core/hardcore Doppelkonzertes von "Verwaint" gecovert). "w??ge dir" ist ein Prunkst??ck von Liebeslied in der Rockgeschichte, indem es die Rollen kopfstellt. W??lfe und Mondmatrosen sind die Ghost-Rider, eben die einsamen W??lfe in Anacondns Bilderwelt seit es Stiller Has gibt.

    (mama) Mutter hat gesagt, ich sei dem Teufel vom Karren gefallen, sie h??tte sich besser grad ertr??nkt, statt einem Satansbraten wie mir das Leben zu schenken. Mama sagt: du bist die allergr??sste Sorge auf meine alten Tage - drum geh, geh mit Gott, aber geh schnell! Ich w??rd's nicht ertragen, wenn dich die Polente schon wieder kassiert, hat die Mama gesagt.

(w??lf) Mondmatrosen k??nnen nirgends bleiben, sind getrieben von Erinnerungen. Sie sind lang nicht mehr daheim gewesen, sie reiten zu den Sternen, fern von Bern, zur Sonne und zum Mond. Doch weisse Pferde tragen sie ??ber schwarze Br??cken: wie zahnlose W??lfe heulen sie den Mond an, und der kalte Biswind bringt s??sse Gr??sse von fr??her...

    (w??ge dir) Er wollte sich umbringen, hunderttausend rote Rosen, hunderttausend leere Flaschen, eine Schlangenledertasche - alles deinetwegen. Jetzt ist er wieder ein Gangster mit leerem Herz und leerem Bett. Ohne deine Liebe sieht er alt aus, Babette! Er hat sich kahlgeschoren und am Arsch t??towieren lassen, hat gelitten - wegen dir. Du bist trotz allem nicht bei ihm geblieben - wegen mir, wegen mir!

Oh ja, und Stiller Has markieren ??ber den Zaun - in Deutschland, ??sterreich, gar in Bogot?? (im Schweizer Club) - weil sie auch musikalisch so unorthodox innovativ und spannend sind. Kein mainstreamiger Berner Amtsrock. Die Wasserglas- und Blumenstrauss zelebrierte Lyrik haben sie aus dem blutleeren Raum errettet und mit ihrer vollbluesigen Kammerrockmusik-Perfornnance der Mund-Art neues Leben eingehaucht. Sie machen satten Dichterrock.

Scheints verf??gen Hasen ??ber vollst??ndige Panoramasicht, den totalen ??berblick. Und grosse Fruchtbarkeit.


    P. S. Ein St??ck Computerlyrik aus den 80iger Jahren geht so: "Die Quelle hinter dem Hasen ist b??ndig."W??hrend heute von der 8-Post verlautet: Globi geht - Hasi bleibt.

    Urban Gwerder, Ueberseezunge


(Von <a href=http://home.datacomm.ch/mik/smd/g/gwerder_urban.html target=_top>Urban Gwerder</a> erscheint diesen Herbst '98
ein grosses Buch: "Im Zeichen des magischen Affen")