Klaus Kinskis Fassung basiert auf Paul Zechs Nachdichtung "Die Ballade von den Vogelfreien". Nur in der zweiten Strophe wurden einige leichte Änderungen vorgenommen.
Rezitationstext
- Vor vollen Schüsseln muss ich Hungers sterben,
- am heissen Ofen frier ich mich zu Tod,
- wohin ich greife fallen nichts als Scherben,
- bis zu den Zähnen reicht mir schon der Kot.
- Und wenn ich lache, dann habe ich geweint,
- und wenn ich weine, bin ich froh,
- dass mir zuweilen auch die Sonne scheint,
- als könnte ich im Leben ebenso
- zerknirscht wie in der Kirche niederknien...
- ich, überall verehrt und angespien.
-
- Nichts scheint mir sichrer als das nie Gewisse,
- nichts sonnenklarer als die schwarze Nacht.
- Nur das ist mein, was ich betrübt vermisse,
- und was ich liebte, das hab ich umgebracht.
- Selbst wo ich dachte, dass ich gestern war,
- bin ich erst heute abend zugereist.
- Da, von meinem Schädel ist das letzte Haar
- zu einem blanken Mond vereist.
- Ich habe nicht ein Hemd, es anzuziehn...
- ich, überall verehrt und angespien.
-
- Ich habe dennoch soviel Mut zu hoffen,
- dass mir sehr bald die ganze Welt gehört,
- und stehn mir wirklich alle Türen offen,
- schlag ich sie wieder zu, weil es mich stört,
- dass ich aus goldnen Schüsseln fressen soll...
- Die Würmer sind schon toll nach meinem Bauch,
- ich bin mit Unglück bis zum Halse voll.
- Ich bleibe unter dem Holunderstrauch,
- auf den noch nie ein Stern herniederschien,
- François Villon, verehrt und angespien.
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