1968 Film "Il grande silenzio"

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Japanisches Plakat
Japanisches Plakat
Erstaufführung Filmtitel Dauer Verleih
1968 Il grande silenzio IT:
1968 Le grand silence FR:
1969.02.10 SE:
1969.02.21 Leichen pflastern seinen Weg 105 Min. DE: Centfox (später: Filmwelt)
105 Min.
The big silence US:
The great silence US: [Laserdisc]
1988.03.25 Leichen pflastern seinen Weg DE: SAT 1 [TV]
Produktion Giovanni A. Giurgola für Adelphia Compagnia Cinematografica [Italien] / Les Films Corona [Frankreich] / Summa []. - Assistenz: Nicola Venditti
Drehbuch Mario Amendola, Vittoriano Petrilli, Bruno Corbucci, Sergio Corbucci. - Script: Anna Maria Bifarini. - Englische Fassung: Lewis E. Ciannelli, John Hart
Regie Sergio Corbucci. - Assistenz: Filiberto Fiaschi
Kamera Silvano Ippoliti. - Kameramänner: Renato Doria, Eugenio Saluzzi, Enrico Sasso. - [Farbe (Scope) 1.66 : 1 - Das Filmfenster des 35 mm-Films wurde durch Aufsplitten verbreitet um den Scope-Effekt zu erzielen]
Darsteller Klaus Kinski (El Loco ; engl. Tigrero), Vonetta McGee (Pauline), Luigi Pistilli (Pollicut), Jean-Louis Trintignant (Il silenzio), Marisa Merlini, Maria Mizar, Mirella Pamphili, Marisa Sally, Frank Wolff (Sheriff Burnett), Raf Baldassare, Mario Brega, Spartaco Conversi, Carlo d'Angelo, Remo de Angelis
Sprache Italienisch. - Auch: Englisch, Deutsch
Produktionsleitung Marcello Papaleo
Ausstattung Riccardo Dominici. - Assistenz: Enrico Simi
Kostüme Enrico Job. - Assistenz: Antonio Palombi
Maske Marcella de Marzi (Haare), Lamberto Marini (Make Up)
Stunts Bruno Ukmar
Schnitt Amedeo Salfa
Musik Ennio Morricone. - Musikalische Leitung: Bruno Nicolai
  • 1994 Ennio Morricone CD Il grande silenzio [DE bootleg: ]
  • 1995 Ennio Morricone CD Il grande silenzio (1968) / Un bellissimo novembre (1968) [IT: Beat CDCR 27]
  • 1995 Ennio Morricone CD Il grande silenzio [JP: King KICP 2597] 13 Stücke. Original italienische Hüllengestaltung
Sound Romano Pampaloni
Soundmix Westrex
Drehort Cortina d'Ampezzo (Aussenaufnahmen) ; Rom, Elios Studios
Untertitel Takuya Nikaidoh, Yoshio Tatebayashi, Mamoru Oshii (Japan)
Freigabe SE: 15 ; DE: 18

Sergio Corbucci, neben "Vater" Sergio Leone der "Onkel" des Italo-Westerns, schuf mit Il grande silenzio nach eigener Aussage einen Film über den Märtyrertod und widmete ihn den Märtyrern der Jahre 1967/1968, Martin Luther King, Che Guevara und Robert Kennedy, "überhaupt all denen, die ermordet wurden und deren Tod in jedem Fall zu etwas gedient hat, und wenn nur dazu, die Gewaltätigkeit zu verdammen." Dabei werden die Elemente des Italo-Westerns von Corbucci so betont in Szene gesetzt, dass seine Intention umso deutlicher wird, "das Genre selbst als groteske Missgeburt darzustellen." Der Film selber allerdings legt nahe, dass das Gesetz nur die Wohlhabenden und Mächtigen beschützt. Die Banditen werden als die Guten beschrieben, während die Männer des Gesetzes brutale Sadisten sind, die einfach zum Spass töten. Das blutige Katz- und Mausspiel steuert einem Ende entgegen, das 1968 eine ganze Kinogeneration irritierte und noch heute verblüfft. Für den Fernost-Markt wurde übrigens eine traditionelle "Happy End"-Fassung gedreht... Die "grosse Stille" bezieht sich aber nicht nur auf den stummen Helden Silenzio, sondern auch auf die Stille der grandiosen Winterlandschaft und die Totenstille.

Il grande silenzio und Django wurden in der Folge zu Kultfilmen der "68er Bewegung", in der es bald zuging wie in diesen Filmen: Zersplitterung, Dehnung, Tödlichkeit. Il grande silenzio jedenfalls zählt zu den besten Euro-Western überhaupt.

Inhalt

Wegen starker Schneefälle muss 1896 in Utah eine Gruppe halbverhungerter Outlaws von den Bergen, in denen sie sich versteckt halten, herabsteigen und mildere Regionen aufsuchen. Es sind arme Schweine, die unter dem Druck der sozialen Verhältnisse zu Räubern geworden sind. Aber die Kopfgeldjäger, für wenig Geld bereit zum Töten, erwarten sie schon - El Loco (Klaus Kinski), der glattrasierte, etwas kindliche Blondschopf, ist der grausamste von ihnen. Unter den Ermordeten ist auch der Ehemann von Pauline (Vonetta McGee), die stummen Revolverhelden "Silenzio" (Jean-Louis Trintignant) - so genannt, da ihm als Kind seine Stimmbänder durchtrennt wurden - anheuert, um El Loco zu jagen und zu töten. Il Silenzio behält die abgeschnittenen Daumen seiner Opfer als Souvenirs. Er versucht den geschäftstüchtigen Loco aus der Reserve zu locken und stellt sich gegen die Kopfgeldjäger, unterliegt aber der Übermacht. Der einzige Überlebende: El Loco.

Kritik