1966 Film "Quién sabe?"
Erstaufführung | Filmtitel | Dauer | Verleih |
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1966 | Quién sabe? | 135 Min. | IT: |
El Chuncho quién sabe? | IT: | ||
A bullet for the general | [?] 115 Min. | GB: | |
1968.06.07 | Töte Amigo | 99 Min. | DE: Nora |
Produktion | Bianco Manini für MCM |
Drehbuch | Salvatore Laurani. - Dialog: Franco Solinas |
Regie | Damiano Damiani |
Kamera | Toni Secchi. - [Farbe (Technicolor) (TechniScope)] |
Darsteller | Giann-Maria Volonté (El Chunco), Lou Castel (Bill Tate, "El Gringo"), Klaus Kinski (El Santo), Martine Beswick (Adelita), Jaime Fernández (General Elias), Joaquim Parra, Aldo Sambrelli, Andrea Checchi, Spartaco Conversi, Carla Gravina |
Schnitt | Renato Cinquini |
Musik | ">
Luis Enrique Bacalov. - Musikalische Leitung: Ennio Morricone
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Freigabe | DE: 18 |
Die meisten Abhandlungen über den europäischen Western stellen fest, dass insbesondere der italienische Western gewalttätiger, amoralischer und politisch gewagter ist als der amerikanische. Bei Damiano Damianis Quién sabe? aus der Django-Reihe mit dabei sind Giann-Maria Volonté und Klaus Kinski, die beide schon in Sergio Leone's Per qualche dollaro in più (1965) zu sehen waren. Die Aussage von Damianis Film ist allerdings weitaus radikaler als die von Leone - er endet mit dem Ruf: "Kauft kein Brot, kauft Dynamit!" Gesamthaft ein harter und kompromissloser Italowestern mit zynischen Grundtönen, der die Exzesse einer blindwütigen Revolution ebenso ungeschminkt darstellt wie die Erbarmungslosigkeit einer Gewaltherrschaft. Spannend inszeniert und gut gespielt.
Quién sabe? wird als erster "politischer Spaghetti Western" angesehen. Der Filmhistoriker Peter Bondanella sieht den Film als Allegorie auf die amerikanische Intervention in Vietnam - mit der Botschaft: "Yankee, go home!" [Italian Cinema, 1994, S. 268]. Als Folge der dazumaligen Aktivitäten der Italienischen Kommunistischen Partei tendierten diese Filme oft zur Linken, und tatsächlich war der Drehbuchautor Franco Solinas Mitglied der Kommunistischen Partei. Solina war zuvor schon an Francesco Rosi's Salvatore Giulinai, Costa Gavras' State of siege sowie Gilberto Pontecorvo's Battle of Algiers (1965) und später an Queimada! (1970) beteiligt. Die politische Wirkung dieser links-orientierten Filme blieb allerdings nach Meinung von Hauptdarsteller Lou Castel gering: "Nicht viele Arbeiter gehen und sehen sich einen intellektuellen Links-Film an, und die Minderheit der Bürgerlichen, die es tut, ist im allgemeinen bereits überzeugt." [1973]
Inhalt
Während der mexikanischen Revolution (1907-1924) wird der von Regierungstruppen gedungene Amerikaner Bill Tate (Lou Castel) von einem mexikanischen Kind gefragt: "Magst du Mexiko?" Er antwortet: "Nicht besonders", während er sich eine Fahrkarte aus der Stadt kauft. Der Gringo überzeugt den Banditenführer El Chuncho (Giann-Maria Volonté) und seinen zum Priester gewordenen Bruder El Santo (Klaus Kinski) davon, auch er werde von den Behörden gesucht. Dafür darf er mit ihnen reiten, als sie Waffen stehlen gehen, die sie dem Revolutionsgeneral Elias (Jaime Fernández) verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt ist El Santo allerdings der weitaus engagiertere Revolutionär als sein Bruder: als er von einem Opfer gefragt wird, wie er gleichzeitig das Priestergewand tragen und Bandit sein könne, antwortet er: "Jesus starb zwischen zwei Verbrechern am Kreuz." Im Gegensatz zum Amerikaner weiss er nicht, dass sein Bruder dem General die Waffen verkaufen will. El Chuncho ist beeindruckt von El Gringo's cooler Effizienz, seiner Kenntnis von Feuerwaffen und seiner Leidenschaftslosigkeit für alles ausser Geld. Schliesslich beginnt er fast gegen seinen Willen eine Freundschaft mit dem Amerikaner. "Du rauchst nicht, du trinkst nicht, du magst keine hübschen Mädchen - was magst du eigentlich? - "Geld!" Bei der Ankunft in San Miguel wird El Chuncho von den unterdrückten Armen davon überzeugt, ihnen bei der Ermordung des Landbesitzers Don Felipe zu helfen, anstatt seine Reise zu General Elias fortzusetzen. Warum wollen dfie Armen Don Felipe umbringen? "Weil wir arme Leute sind und er will, dass wir arme Leute bleiben." Beim anschliessenden Blutbad bringt El Chuncho einen seiner Männer um, nachdem dieser den Amerikaner umzubringen versucht hat. El Santo wirft unterdessen Granaten auf den Feind: "Im Namen des Vaters..." Nachdem El Chuncho geholfen hat, einen Bürgermeister für San Miguel zu wählen (der einzige Mann, der lesen und schreiben kann), beginnt Chuncho zu verstehen, warum die Bauern ihn als Revolutionshelden ansehen: der Gringo ist weniger verständnisvoll und setzt sich mit den Waffen zu General Elias ab, während El Chuncho die Bauern im Waffenhandwerk auszubilden beginnt, da eine Konfrontation mit dem Militär unvermeidlich ist.
Schliesslich verlässt El Chuncho die Bauern und schliesst sich wieder Tate an: "Warum bist du mit den Gewehren abgehauen? Die Leute benutzen vielleicht kein Parfum, aber es sind Männer wie du und ich." Auf dem Weg zu General Elias fängt sich Tate eine Malaria ein und El Chuncho pflegt ihn treusorgend wieder gesund. "Warum verbrauchst du soviel Zeit, dich um andere zu sorgen?" - "Ich mag nicht geliebt werden, ich will selber lieben." Als die beiden Elias' Lager erreichen, wird El Chuncho zum Tod verurteilt, weil er die Bauern von San Miguel im Stich gelassen hat. Tate trifft wieder auf das Kind: "Magst du Mexiko jetzt?" - "Nein."
Nun stellt sich heraus, dass Tate sich in Wahrheit eigentlich bloss scharf auf die hohe Prämie war, die für die Ermordung des Rebellengenerals ausgesetzt wurde - er trägt zu diesem Zweck eine goldene Kugel in seiner Brieftasche mit sich herum. El Chuncho hat er nur dazu benutzt, ihm den Weg zum General zu zeigen. El Chuncho wird zwar gerettet, doch sowohl sein Bruder El Santo wie auch der General werden getötet. Tate wird schliesslich von den Amerikanern für "geleistete Dienste" in Gold ausbezahlt. Wie vorher ausgemacht trifft El Chuncho seinen Freund Tate in Ciudad Juarez und erhält von ihm die Hälfte des Blutgelds als Freundschaftsgabe. Tate gibt nun zu, dass er El Chuncho nur gebraucht habe, damit er ihn zum General führe. El Chuncho ist von dieser Neuigkeit erschüttert und erschiesst den Gringo, als dieser einen Zug besteigen will. Der Bandit - jetzt ein Revolutionär - reisst sich seine Stadtkleider vom Leib, gibt seinen Teil der Belohnung einem Bauern und weist ihn an: "Kauf kein Brot, kauf Dynamit!"
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Illustrierte Film-Bühne Nr. ?
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