Magnetspeicherung

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Trägermaterialien (Substrate)

Das gemeinsame Merkmal der magentischen Speichermedien ist die Magnetschicht auf einem starren oder flexiblen Trägeruntergrund. Der Magnetspeicher kann bandförmig, rund (Disketten) oder sonst geometrisch beliebig geformt sein (z. B. Magnetkarte).Er besteht vorerst aus Folien, die mit einer magnetischen "Paste" beschichtet, getrocknet und vormagnetisiert werden. Diese Folien werden dann zu Bändern oder für Disketten zu Rondellen ausgestanzt.

PET-Folien weisen für Bänder folgende typischen Dicken in 1/1000 mm auf:

Computerband 24-36
DAT, DDS, Video-8, usw. 10-24
Audio C 60 11.5
Audio C90 7
Audio C 120 6
Video VHS E 180 14.5
Video VHS E 240 11.5
Video VHS E 300 9
Video S-VHS 14.5

Chemisch gibt es wichtige Unterschiede des Trägermaterials. Gebräuchlich sind folgende Typen:

  • Fe2O3: Nadelförmige Magnetpigmente, kleiner als 1 nm. Ziemlich unempfindliche Oberflächenstruktur (z. B. schadlos benetzbar), kann auf sehr viele Trägermaterialien gegossen werden und wird deshalb preiswert für viele Massenprodukte verwendet (z. B. Kassettenbänder, DD Disketten).
  • Co mod. Fe2O3 ("CoFe"): Der Magnetschicht wird bei der Herstellung etwas Kobalt (Co) beigegeben. Dadurch erhöht sich die Empfindlichkeit der Eisenpartikel für die Magnetisierung, sie können also kürzere Wellen aufnehmen (teurere Audio- und Videobänder, HD Disketten).
  • CrO2 (Chromdioxid): Teurere Alternative zu CoFe mit besonders regelmässig geformten Teilchen und damit günstigeren Aufzeichnungseigenschaften (anspruchsvolle Audio- und Videobänder, Magnetbänder in der EDV).
  • Metallpigment (MP): Reineisenpigmente ohne Oxidierung (Video-8, DAT, Kassetten).
  • BaFe: Fortgeschrittene Technologie, wobei die Magnetteilchen ein beinahe ideales Magnetisierungs- und Selbstmagnetisierungsverhalten zeigen. Etwas empfindlich in Bezug auf klimatische Grenzbedingungen.
  • Metallschichten: CoNi, CoCr und andere magnetisierbare Legierungen. Wird als Dünnschicht im Hochvakuum in Dicken unter 0.1 nm auf das Trägermaterial aufgedampft. Weil die Magnetschicht rein und nicht durch Bindemittel "verdünnt" ist, wirkt sie etwa 100 mal magnetischer als die anderen Zusammensetzungen und kann so schneller und fehlerfreier bearbeitet werden (Festplatten).

Als kleine Faustregel kann gelten: Je dunkler ein Band aussieht, desto qualitativ hochstehender ist es. Die dunkle Färbung stammt vom der Magnetschicht beigemischten Russ, der eine statische Aufladung des Bandes erschwert.

Erfahrungsgemäss klingen Bänder am besten auf dem Gerät, auf dem sie aufgenommen wurden. Von bespielten Kassetten ist in jedem Fall abzuraten, da diese in Kopierautomaten mit 16- oder 32-facher Normalgeschwindigkeit bespielt werden, was aus technischen Gründen zu Datenverschlechterungen führt.