Bob Dylan

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US-amerikanischer Rockmusiker ; geboren 24. Mai 1941 in Duluth (Minnesota, USA) als Robert Zimmerman

Bob Dylan wurde in Duluth (Minnesota, USA) geboren und wuchs in der nahe gelegenen Grubenstadt Hibbing uaf. Manchen gilt er als "der schlechthin vollendete Rock-Solointerpret - in seinem Einfluss auf die Entwicklung dieser Musik nur mit den Beatles vergleichbar" (Schmidt-Joos, Graves: Rock-Lexikon). Mehrmals hat er mit einer künstlerischen Kraft ohnegleichen und einer Stimme, "die klingt, als käme sie über die Mauern eines Tuberkulose-Sanatoriums" (Time), Popmusiktrends ausgelöst, die sich binnen kurzem als die dominierenden erwiesen.

1961 bis 1964, nach Wanderjahren in Minnesota, Dakota, Kansas und einem abgebrochenen Studium an der University of Minnesota, setzte er sich im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village an die Spitze der Folksong-Bewegung und verdichtete das politisch-soziale Klima der USA sowie die Gemütslage seiner Generation zu archetypischen Lied-Chiffren wie "The times they are a-changin'", "Blowin' in the wind", "With God on our side", "A hard rain's a-gonna fall", "Chimes of freedom", "One too many mornings" und vielen anderen. Kritiker Gordon Friesen nannte Dylans Protestlieder damals "nicht nur potentielle Klassiker als Lieder, sondern als Dichtung", und sein Lied "Masters of war" "eine der eindrücklichsten Anklageschriften in der amerikanischen Literatur".

1965 tart Dylan, dessen Pseudonym auf den an Trunksucht verendeten walisischen Lyriker Dylan Thomas (1914-1953) verweist, beim "Newport Folk Festival" mit einer elketrischen Gitarre auf und gab damit das Signal für den von einem Heer von Folkloreinterpreten nachvollzogenen Übergang vom Folksong zum Rock. Seine Stücke "Mr. Tambourine Man", "It's alright ma, I'm only bleeding", "Like a rolling stone", "Highway 61 revisited", "Gates of Eden", "It's all over now, Baby Blue", "Visions of Johanna", "Rainy day women #12 & 35" sowie das Doppelalbum Blonde on blonde reflektierten in ihren dunklen, vieldeutigen Versen den durch Rauschmittel wie Marihuana und LSD bewirkten Aufbruch der Rock-Jugend in die eigene Psyche. In den Liedern, die er fortan vortrug, zeichnete er mit dunklen Tonfarben ein apokalyptisches Zivilisationsporträt voller Drogen-Metaphern, surrealistischer Satire und wüster Traum-Poesie. "Seine Lyrik", urteilte Time, sei ein "kunstvolles Chaos, das klang, als sänge Rimbaud Rock'n'Roll."

Nach einem schweren Motorradunfall, von dem er sich durch einen gebrochenen Halswirbel nur langsam erholte, ging er 1966 in Woodstock (New York, USA) in eine Art innere Emigration, probierte zusammen mit der Band im Keller seines Hauses neue Stücke wie "I shall be released", "Mighty Quinn" und "This wheel's on fire", die mitgeschnitten, von Plattenpiraten später unter dem Titel Basement tapes auf Bootlegs veröffentlicht und in den Versionen von Manfred Mann, Julie Driscoll und anderen zu Welterfolgen wurden. Dylans Comeback mit der in Nashville aufgenommenen Country-LP John Wesley Harding (1968) liess einen zu genialer Einfachheit gereiften Rockmoralisten erkennen, der als Vorbild abermals die gesamte Szene veränderte. Wegen seines Albums Self portrait (1970), auf dessen selbstgemalter Hülle er sich als Clown darstellte, und das unter anderem abgesungene Schlager und Folk-Evergreens wie "Blue moon, gotta travel on" enthielt, wurde er hart kritisiert. Doch der sogenannte künstlerische Ausverkauf erwies sich kurze Zeit später als Prophetie: Dylan hatte den resignierten Abschied des Rockvolks von der Politik und den Beginn der Ego-Trips vorausgeahnt und mit autobiographischer Aufrichtigkeit beschrieben. Kein Popmusikautor vermochte es, die kollektiven Mythen



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