stereophonisierte Platte
Eine stereophonisierte Platte ist eine Schallplatte mit Mono-Aufnahmen, die nachträglich auf elektronischem Wege auf zwei Kanälen so abgemischt wurden, dass sie bei stereophoner Wiedergabe einen räumlichen Effekt ergeben, ohne jedoch eine echte stereophone Lokalisierung zu vermitteln. Dieses Verfahren wird auch Pseudostereophonie (engl. electronic stereo, mock Stereo, phony stereo, rechannelled stereo, simulated stereo) genannt. In den USA müssen solche Platten einen Vermerk wie "This recording altered to simulate stereophonie reproduction" auf der Aussenhülle tragen.
Stereophonisierte Platten kamen gegen Mitte der 1960er Jahre auf, zumeist in der Billigpreiskategorie (siehe Preiskategorie). Sie feierten ihre Blütezeit, als das Schallplatten-Oligopol seine alten Mono-Aufnahmen wiederveröffentlichte und dem Fetisch des optimalen Klangbilds im Vermarktungsprozess Genüge tun wollte.
Nachdem die Industrie Mitte der 1970er Jahre weitgehend davon abgekommen war, ihre Mono-Aufnahmen in stereophonisierter Form zu vermarkten, sind im Zuge der Wiederveröffentlichungen historischer Aufnahmen auf Compact Disc wieder verstärkt Stereophonisierungen üblich geworden.