Nummern auf Schallplatten
Auf jeder Schallplatte befinden sich mehrere Nummern. Jede dieser Nummern hat eine besondere Funktion, die im allgemeinen nur durch einen Vergleich mit Platten desselben Labels, derselben Preisklasse, aus der gleichen Fabrik usw. herausgefunden werden kann. Zudem gibt es keinerlei Normung dieser Nummern; selbst innerhalb ein und derselben Schallplattenfirma können die Praktiken gelegentlich wechseln. Hier kann nur eine summarische Übersicht über die Funktionen der verschiedenen Nummern gegeben werden. Weitergehende Auskünfte findet man in der angegebenen Literatur und unter den Artikeln zu den einzelnen Begriffen.
Nummern auf (direktgeschnittenen) Schellackplatten: Ist eine Schellackplatte in einem Album erschienen, dann trägt das Album eine Setnummer, die in der Regel nicht auf den Platten selbst wiederkehrt. Die Plattennummer befindet sich auf beiden Etiketten einer doppelseitigen Platte. Falls die Platte auf jeder Seite auch noch eine Seitennummer (siehe Katalognummer) hat, befindet sich diese sowohl auf dem Etikett als auch im Spiegel. Im Spiegel ist auch die zur Identifikation einer bestimmten Aufnahme wichtigste Nummer eingestanzt, die Matrizennummer, die zusammen mit der Takenummer eine Einheit, die Spiegelnummer, bildet. In der Regel findet man die Matrizennummer ohne das Takenummernanhängsel als Matrizenstammnummer auf dem Etikett. Weitere Nummern bzw. Zeichen, die ebenfalls im Spiegel eingestanzt sein können, sind Signaturen, der Presscode und die Jahresangabe des Mechanischen Copyrights.
Nummern auf Kunststoffplatten (CD, EP, LP, MP, NP): Mit dem Einsatz der Langspielplatte setzte sich allgemein die Originalaufnahme auf Tonband durch. Die Lackfolie bzw. das Aufnahmewachs, die vorher die originalen Tonträger waren, sind seither Umschnitte. Dadurch haben sich auch die Funktionen der Nummern auf diesem Plattentypus verändert. Auf dem Etikett sind fallweise Bestellnummer (Setnummer, Kassettennummer), Plattennummer oder kombinierte Set-Plattennummer und eventuelle Zusatznummern (für andere Märkte usw.) abgedruckt. Meistens befindet sich auf dem Etikett auch noch die Matrizenstammnummer. Seit Ende der 1970er Jahre tritt auf westdeutschen Platten zusätzlich der Labelcode auf. Ausserdem sind die meisten Platten mit dem Universal Product Code oder der Europäischen Artikelnummer ausgezeichnet. Bei allen Kunststoffplatten, ausgenommen solche, die direktgeschnitten sind (siehe Direktschnitt-Verfahren), identifiziert die Matrizennummer bzw. Spiegelnummer nicht mehr das Take der Aufnahme, sondern nur noch die Überspielung auf Lackfolie, Kupfermatrize oder Disc-Master, gelegentlich auch die Mutter.
Literatur
- John Bescoby-Chambers: The archives of sound : including a selective catalogue of historical violin, piano, spoken, documentary, orchestral, and composer's own recordings. - [S. l.] : The Oakwood Press, (1964). - S. 17-24
- F. F. Clough: The problem of record numbers. - In: The gramophone 20 (1942/43), Nr. 240 (May 1943), S. 171f.; 21 (1943/44), Nr. 241 (June 1943), S. 16 f., Nr. 242 (July 1943), S. 31 f., Nr. 246 (November 1943), S. 88 f. (über Plattennummern der Labels His Master's Voice, Columbia, Regal-Zonophone, Parlophone und Decca)
- Boris Semeonoff: Record collecting : a guide for beginners [...]. - Second (revised) edition. - South Godstone, Surrey : Oakwood Press, 1951. - S. 13-25