Kris Kristofferson
US-amerikanischer Countrymusiker ; geboren 22. Juni 1936 in Brownsville (Texas, USA)
Kris Kristofferson (Stimme, Gitarre) wurde als Sohn eines US-amerikanischen Luftwaffengenerals geboren und ist der existenzialistische Troubadour Nashvilles. In einem Musikgenre, das sich einst durch thematische Engstirnigkeit und stilistische Naivität auszeichnete, bot der "Burt Bacharach des Hillbilly" (Esquire) städtische Poesie mit der musikalischen Sensibilität der Rockmusiker. Seine Lieder, von denen einige zu Countryklassikern wurden, spiegeln die Lebensabschnitte des ehemaligen Rhodes-Elite-Stipendiaten, Oxford-Studenten, Armeeoffiziers und West Point-Instruktors. Verszeilen wie "freedom's just another word for nothing left to lose" ("Me and Bobby McGee") oder "loving her was easier than anything I'll ever do again" wurden zu sprichwörtlichen Redensarten. Seine Lieder "Me and Bobby McGee", in der Fassung von Janis Joplin ein Rockstandard, "Help me make it through the night", "For the good times" und "Sunday morning coming down" machten ihn zu einer nationalen Berühmtheit.
Kristofferson ist mit seinem schwermütigen Bass-Bariton, der stets um die richtige Tonlage fliesst, nicht immer der beste Interpret seiner Lieder., wohl aber einer der sinnlichsten Unterhalter. Der publicityträchtige Ruf des "Rubirosa des Rock" (Stereo review), trinkfreudig, streitlustig und sexuell genusssüchtig zu sein, hob ihn von der eher puritanischen Szene Nashvilles ab. Doch der Gazettenruhm brachte den seit 1973 mit Rita Coolidge verheirateten Sänger hörbar in Versuchung, seiner frühen Legende zu leben. Mit fortschreitendem Erfolg wiederholte er immer selbstgefälliger die trotzige Schwermut seiner ersten Aufnahmen von 1970. In ihnen schwang noch die bittere Erinnerung an die Zeit mit, da er bei der Produktion von Bob Dylans Album Blonde on blonde (1966) als Reinigungskraft im Studio aushelfen musste.
Kristofferson beteiligte sich an zahlreichen Filmprojekten: Zu Dennis Hoppers Zivilisationsklage The last movie (1970) sowie für Ned Kelly (1970) schrieb er einige Lieder; für die Filme Cisco Pike (1972), Pat Garrett and Billy the Kid (1973) und Alice doesn't live here any more (1975) wurde er als Schauspieler verpflichtet.
In seinem Johnny Cash gewidmeten Lied "The pilgrim (Chapter 33)" charakterisiert sich der "silberzüngige Teufel" (Albumtitel) selbst: "Er ist ein Dichter, er sit ein Sammler, er ist ein Prophet, er ist ein Draufgänger, er ist ein Pilger und ein Prediger und ein Problem, wenn er voll ist. Er ist ein wandelnder Widerspruch, teils Wahrheit, teils Erfindung, der alle möglichen falschen Richtungen einschlägt auf seinem einsamen Weg nach Hause."
Diskographie
Jahr | Interpret | Medium | Titel | Plattenfirma | US | US Country |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
1970 | Kris Kristofferson | LP | Kristofferson | Monument | 43 | 10 | 1971 als Me and Bobby McGee wiederveröffentlicht |
1970 | verschiedene Interpreten | LP | Ned Kelly | United Artists | Soundtrack | ||
1971 | Kris Kristofferson | LP | The silver tongued Devil and I | Monument | 21 | 4 | |
1972 | Kris Kristofferson | LP | Border Lord | Monument | |||
1972 | Kris Kristofferson | LP | Jesus was a capricorn | Monument | |||
1973 | Kris and Rita | LP | Full moon | A & M Records | |||
1974 | Kris Kristofferson | LP | Spooky Lady's Sideshow | Monument | |||
1974.12 | Kris and Rita | LP | Breakaway | Monument | |||
1975 | Kris Kristofferson | LP | Who's to bless and who's to blame | Monument |
Weblinks
- Kris Kristofferson : this old road (KrisKristofferson.com) - offizielle Website
- Kris Kristofferson (en.Wikipedia.org)
- Kris Kristofferson (de.Wikipedia.org)