Rezitation "Der Zauberlehrling" (Johann Wolfgang Goethe): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ugugu
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 15: Zeile 15:
: und mit Geistesstärke
: und mit Geistesstärke
: tu ich Wunder auch.
: tu ich Wunder auch.
:  
:  
: Walle! Walle
: Walle! Walle
: manche Strecke,
: manche Strecke,
Zeile 22: Zeile 22:
: und mit reichem vollen Schwalle
: und mit reichem vollen Schwalle
: zu dem Bade sich ergiesse.
: zu dem Bade sich ergiesse.
:  
:  
: Und nun komm, du alter Besen!
: Und nun komm, du alter Besen!
: Nimm die schlechten Lumpenhüllen,
: Nimm die schlechten Lumpenhüllen,
Zeile 31: Zeile 31:
: eile nun und geh
: eile nun und geh
: mit dem Wassertopf
: mit dem Wassertopf
:  
:  
: Walle! Walle
: Walle! Walle
: manche Strecke,  
: manche Strecke,  
Zeile 38: Zeile 38:
: und mit reichem vollen Schwalle
: und mit reichem vollen Schwalle
: zu dem Bade sich ergiesse.
: zu dem Bade sich ergiesse.
| valign=top width=33% |
:  
: Seht! er läuft zum Ufer nieder,
: Seht! er läuft zum Ufer nieder,
: wahrlich ist schon an dem Flusse,
: wahrlich ist schon an dem Flusse,
Zeile 47: Zeile 47:
: Wie sich jede Schaale
: Wie sich jede Schaale
: voll mit Wasser füllt!
: voll mit Wasser füllt!
:
| valign=top width=33% |
: Stehe! Stehe
: Stehe! Stehe
: denn wir haben
: denn wir haben
Zeile 54: Zeile 54:
: Ach! ich merk es: Wehe! Wehe!
: Ach! ich merk es: Wehe! Wehe!
: Hab ich doch das Wort vergessen!
: Hab ich doch das Wort vergessen!
:  
:  
: Ach! das Wort, worauf am Ende
: Ach! das Wort, worauf am Ende
: er das wird, was er gewesen:
: er das wird, was er gewesen:
Zeile 63: Zeile 63:
: Ach! und hundert Flüsse
: Ach! und hundert Flüsse
: stürzen auf mich ein.
: stürzen auf mich ein.
:  
:  
: Nein, nicht länger
: Nein, nicht länger
: kann ich's lassen,
: kann ich's lassen,
Zeile 70: Zeile 70:
: Ach! nun wird mir immer bänger!
: Ach! nun wird mir immer bänger!
: Welche Miene! Welche Blicke!
: Welche Miene! Welche Blicke!
| valign=top width=33% |
:  
: O! du Ausgeburt der Hölle!
: O! du Ausgeburt der Hölle!
: Soll das ganze Haus ersaufen?
: Soll das ganze Haus ersaufen?
Zeile 79: Zeile 79:
: Stock! der du gewesen,
: Stock! der du gewesen,
: steh doch wieder still!
: steh doch wieder still!
:  
:  
: Willst am Ende
: Willst am Ende
: gar nicht lassen;
: gar nicht lassen;
Zeile 86: Zeile 86:
: und das alte Holz behende
: und das alte Holz behende
: mit dem scharfen Beile spalten.
: mit dem scharfen Beile spalten.
:
| valign=top width=33% |
: Seht! da kommt er schleppend wieder!
: Seht! da kommt er schleppend wieder!
: Wie ich mich gleich auf dich werfe,
: Wie ich mich gleich auf dich werfe,
Zeile 95: Zeile 95:
: Und nun kann ich hoffen,
: Und nun kann ich hoffen,
: und ich atme frei.
: und ich atme frei.
:  
:  
: Wehe! Wehe!
: Wehe! Wehe!
: Beide Teile
: Beide Teile
Zeile 102: Zeile 102:
: völlig fertig in die Höhe!
: völlig fertig in die Höhe!
: Helft mir! ach ihr hohen Mächte!
: Helft mir! ach ihr hohen Mächte!
:  
:  
: Und sie laufen, nass und nässer
: Und sie laufen, nass und nässer
: wird's im Saal und auf den Stufen:
: wird's im Saal und auf den Stufen:
Zeile 111: Zeile 111:
: Die ich rief, die Geister
: Die ich rief, die Geister
: werd' ich nicht mehr los.
: werd' ich nicht mehr los.
:  
:  
: In die Ecke,
: In die Ecke,
: Besen, Besen!
: Besen, Besen!

Version vom 13. Oktober 2006, 12:06 Uhr

  • Autor: Johann Wolfgang Goethe

Zu Klaus Kinskis Fassung gibt es momentan im weiteren nichts zu sagen.


Rezitationstext

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort' und Werke
merk' ich, und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.
 
Walle! Walle
manche Strecke,
dass zum Zwecke
Wasser fliesse,
und mit reichem vollen Schwalle
zu dem Bade sich ergiesse.
 
Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen,
bist schon lange Knecht gewesen,
nun erfülle meinen Willen.
Auf zwei Beinen steh,
oben sei ein Kopf,
eile nun und geh
mit dem Wassertopf
 
Walle! Walle
manche Strecke,
dass zum Zwecke
Wasser fliesse,
und mit reichem vollen Schwalle
zu dem Bade sich ergiesse.
 
Seht! er läuft zum Ufer nieder,
wahrlich ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse,
schon zum zweiten mal!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schaale
voll mit Wasser füllt!
Stehe! Stehe
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen!
Ach! ich merk es: Wehe! Wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
 
Ach! das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen:
Ach! er läuft und bringt behende:
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Gässe
bringt er schnell herein.
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.
 
Nein, nicht länger
kann ich's lassen,
will ihn fassen,
welche Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! Welche Blicke!
 
O! du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jene Schwelle
doch schon Wasserströme laufen,
ein verruchter Besen!
Der nicht hören will.
Stock! der du gewesen,
steh doch wieder still!
 
Willst am Ende
gar nicht lassen;
eill dich fassen,
will dich halten,
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.
Seht! da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich gleich auf dich werfe,
Gleich, o Kobold! liegst du nieder:
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich brav getroffen.
Seht! er ist entzwei:
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei.
 
Wehe! Wehe!
Beide Teile
stehn in Eile,
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir! ach ihr hohen Mächte!
 
Und sie laufen, nass und nässer
wird's im Saal und auf den Stufen:
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen!
Ach! da kommt der Meister!
Herr! die Not ist gross:
Die ich rief, die Geister
werd' ich nicht mehr los.
 
In die Ecke,
Besen, Besen!
seid's gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur
zu seinem Zwecke
erst hervor
der alte Meister.