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| : Als man mich verstiess ins Unbekannt, | | : Als man mich verstiess ins Unbekannt, |
Version vom 13. Oktober 2006, 11:44 Uhr
Klaus Kinskis Rezitation basiert auf der Nachdichtung von Paul Zech mit dem Titel "Die Liebesballade für ein Mädchen namens Leyla".
Rezitationstext
- Als man mich verstiess ins Unbekannt,
- da warst du, schwarzes Tier, mein Vaterland.
- Leg mir deine Wurzelhand aufs Haar,
- reich mir deinen roten Muschelmund;
- dass ich herrenloser Strassenhund
- wieder weiss, was ich vor Jahren war,
- Dichter manchmal, manchmal auch Soldat,
- den die Welt wie einen Wurm zertrat.
-
- Viele Tiere sind mit rotem Blut
- durch mein Ich geschwommen, bis die Flut
- überlief von mir. Wer kann dafür,
- dass er nicht in jeden Stiebel passt?
- Wenn ich jetzt den Menschen so verhasst
- und verekelt bin wie ein Geschwür:
- Kleines schwarzes Luder du, komm, komm her,
- deine Liebe wiegt Jahrtausend schwer.
-
- Waisenkinder sind wir beide jetzt,
- angespien und herumgehetzt.
- Aber unser Blut ist noch so rot,
- dass wir tanzen müssen, wenn es wild
- durch die Adern schwillt und, nie gestillt,
- uns im Traum noch quält bis auf den Tod.
- Im lauen Wind der Mitternacht,
- hab ich dir im Kraut ein Bett gemacht.
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- Und der Mond, der brennt auf deinen Bauch,
- dass du in dem heissen Silberschein
- in den weissen Anemonen da,
- schöner aufblühst, Stern von Afrika!
- Stern!
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- Mein Stern, der mir noch manche Sommernacht
- leuchten möchte, mir zum Glück gemacht.
- Über uns ist nur das Kraut erbaut
- mit den weissen Lämmerwolken drin.
- Und das Gras, das reicht uns bis zum Kinn,
- bis dass unsre Leiber auch sich zu Kraut
- schon verwandelt haben, hier im Wald:
- Du und ich schon ein Jahrtausend alt.
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- Hier, von aller Kümmernis entflohn,
- ist auch dieser Wald ein Gottessohn,
- der die Hände uns zusammenlegt.
- Und wie manchmal aus dem grauen Staub
- auferhoben wird das rote Laub,
- treiben wir vom Morgenwind bewegt,
- durch die breiten Flüsse in das Meer,
- wo kein Grund mehr ist und keine Wiederkehr.
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