Nastassja Kinski: Unterschied zwischen den Versionen
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Ende 1997 wurde bekannt, dass Nastassja (36) dem Hollywoodstar Sally Kellerman (59) den Mann abgejagt hat: Den seit 1979 mit Sally verheirateten Filmproduzenten <b>Crane Kellerman</b> (44), der seine Frau inzwischen verlassen hatte. Im Januar 1998 meldeten die Zeitungen, Nastassjas Ex-Mann Ibrahim Moussa (51) habe versucht, ihre beiden Kinder nach Ägypten zu entführen. Wochenlang hatte er die beiden Kinder nicht zu ihrer Mutter zurückgebracht und sie sogar nach Ägypten mitgenommen - angeblich, weil sein Vater dort im Sterben lag und sich wünschte, noch einmal die Enkelkinder zu sehen. Nastassja versuchte nun, ihm auch das Besuchsrecht entziehen zu lassen. | Ende 1997 wurde bekannt, dass Nastassja (36) dem Hollywoodstar Sally Kellerman (59) den Mann abgejagt hat: Den seit 1979 mit Sally verheirateten Filmproduzenten <b>Crane Kellerman</b> (44), der seine Frau inzwischen verlassen hatte. Im Januar 1998 meldeten die Zeitungen, Nastassjas Ex-Mann Ibrahim Moussa (51) habe versucht, ihre beiden Kinder nach Ägypten zu entführen. Wochenlang hatte er die beiden Kinder nicht zu ihrer Mutter zurückgebracht und sie sogar nach Ägypten mitgenommen - angeblich, weil sein Vater dort im Sterben lag und sich wünschte, noch einmal die Enkelkinder zu sehen. Nastassja versuchte nun, ihm auch das Besuchsrecht entziehen zu lassen. | ||
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Version vom 22. September 2006, 15:59 Uhr
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geboren am 24. Januar 1961 in Berlin[-West] als Nastassja Aglaia Nakzynski
Nastassja Aglaia Nakszynski ist das einzige Kind von Ruth Brigitte Nakzynski (geb. Tocki) und Klaus Kinski (seine zweite Tochter). Nastassja ist die junge Frau in Fjodor Dostojewskijs Roman Der Idiot, die Prinz Myschkin bis zum Wahnsinn liebt.
Nastassja ist die Halbschwester der Schauspielerin Pola Kinski und Cousine von Lara Nakszynski. Sie wächst vorwiegend in Berlin, Rom und München auf, da Klaus Kinski seine Familie oft mit zu seinen Drehorten nimmt. "Ich wuchs mit meiner Mutter auf und das einzige, was ich wegen meines Vaters über die Schauspielerei wusste war, dass es dich von Zuhause fernhält, dich beschäftigt und nicht erreichbar macht", berichtete Nastassja 1997. Nach der Trennung der Eltern verliess sie mit ihrer Mutter Italien und lebte von 1968 bis 1971 in München, 1971 in Caracas (Venezuela) und ab 1972 erneut in München, in einer Kommune zusammen mit ihrer Mutter, die sich dort als Dichterin und Schriftstellerin versucht. In München besuchte sie das Willi-Graf-Gymnasium, das sie 1977 mit der Mittleren Reife abschloss. Sie spricht fliessend Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch und kann sich auch in Spanisch und Russisch verständigen.
Bereits 1974 wurde sie von Lisa Kreuzer in einer Münchner Diskothek entdeckt und erhielt ein Engagement für den Film Falsche Bewegung von Wim Wenders, in dem sie die stumme Mignon spielte, der sie durch ihre Unbefangenheit, mit grossen Augen (ganz der Vater), Gestalt zu geben vermochte. 1975 nahm sie den Künstlernamen ihres Vaters an und nannte sich fortan Nastassja Kinski (in Filmcredits findet man sie jedoch auch häufig unter den Namen Anastasiya Kinski, Nastassia Kinski oder Nastasha Kinski). Einem grösseren Publikum fiel sie erstmals im Fernsehfilm Reifezeugnis (1976; im Ausland auch im Kino) aus der Krimi-Serie Tatort auf, wo sie eine Schülerin spielte, die sich in ihren Lehrer verliebt hat und von einem Mitschüler erpresst wird. Damit schrieb sie sich erst mal auf ein Rollenklischee fest, an dem sowohl Regisseure wie auch das Publikum ihrer nächsten Filme Gefallen fanden: ab nun war sie die Kindfrau, verführerisch, naiv, zerbrechlich und von erotischer Ambiguität.
1976 lernte sie auf einer Party Roman Polanski kennen (sie war davor schon mit Marcello Mastroianni und Milos Forman gesehen worden) und entschied sich für eine Modelkarriere. Polanski war erst kurz davor aus den USA und vor einer Gefängnisstrafe wegen Sex mit einer Minderjährigen geflohen. Ihm und dem Fotografen Harry Benson stand Nastassja auf den Seychellen für die Fotoserie "Pirates" in der Weihnachtsausgabe der Zeitschrift Vogue Modell. 1977 nahm Nastassja, jetzt beim ägyptischen Geschäftsmann Ibrahim Moussa unter Vertrag, Schauspielunterricht bei Lee Strasberg in New York, wo inzwischen auch ihre Mutter wohnte. Nastassja hatte während dieser Zeit die öffentlichen Verkehrsmittel benützt ohne zu zahlen, hatte auch die Bussen nicht bezahlt und war schliesslich nicht in einem Krankenhaus arbeiten gegangen, wozu sie von einem Jugendgericht verurteilt worden war. 1978 wurde sie schliesslich verhaftet. Sie verbrachte fünf Tage im Gefängnis, bevor sie wegen guter Führung entlassen wurde. 1978 drehte sie den Film Cosi come sei mit dem italienischen Regisseur Alberto Lattuada, der sie daraufhin eine "Mischung aus Gift und Nektar" nannte.
1979 bot ihr Roman Polanski die Hauptrolle in Tess an, einer Verfilmung von Thomas Hardys Roman Tess of the D'Urbervilles. Tess, ein Mädchen vom Land, zerbricht an der heuchlerischen Moral der viktorianischen Gesellschaft und wird zur Mörderin. Mit dieser Rolle durchbrach Nasstassja das Klischee der Kindfrau erstmals und es gelang ihr mit sensibler Gestik zwischen forderndem Ungestüm, gebändigter Willenskraft und ausbrechender Rebellion ein eindringliches Frauenporträt. In Deutschland mit Zurückhaltung aufgenommen, machte sie der für sechs Oscars nominierte Film im Ausland zum Star. Die Presse feierte sie zeitweise gar als neue Ingrid Bergman...
Nastassja kommt jetzt zu uns, wann immer sie kann, auch wenn es nur für Minuten ist. Sie liebt Nahoï bis zum Verrücktwerden und umarmt und küsst ihn immerzu und wälzt sich mit ihm lachend und vor Freude schreiend auf dem Fussboden herum.
Heute, auf dem Weg zur Bank Rothschild, wo auch Nastassja ein Konto eröffnet hat, bricht sie im Auto in Tränen aus, und ich kann sie nicht beruhigen. Sie klammert sich schutzsuchend an mich, als habe sie Angst, von einem reissenden Strom erfasst und für immer von mir weggetrieben zu werden, sobald sie mich losliesse. Ihr ganzer Körper wird so sehr von schockartigen Krämpfen ihres Weinens erschüttert, dass ihr der Atem versagt und die Worte wie abgerissene Schreie aus ihrer abgewürgten Kehle kommen. "...Du... liebst... mich... n... nicht" Ich bin wie vom Blitz getroffen und weiss überhaupt nicht, was ich sagen soll. Das macht mich noch verdächtiger, und sie will die Wagentür aufreissen, um rauszuspringen. Ich halte sie mit Gewalt zurück und nehme sie ganz fest in meine Arme und küsse sie lange. Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Seit ihrem siebten Lebensjahr waren wir getrennt, das heisst, in all den Jahren waren wir nur sporadisch und nur für kurze Zeit zusammen. Aber ihre Liebe und ihre Sehnsucht waren immer grösser geworden. Die Wahrheit ist, dass ich nicht bei ihr war, als sie mich brauchte. Jetzt sieht sie, wie unsagbar ich Nanhoï liebe und glaubt, dass ich sie nicht so lieben kann wie meinen Sohn. Ja, dass ich sie niemals so geliebt habe. Ich versuche, ihr klarzumachen, dass sie in ihrem Schmerz alles verzerrt und unwahr sieht. Ja, dass ich, seit unserer Trennung, mich selbst vor Sehnsucht nach ihr verzehrt habe und dass ich nie aufgehört habe sie zu lieben. Aber obwohl sie sich langsam beruhigt, habe ich das Gefühl, dass sie mir nicht glaubt. Ich erzähle ihr von Paganini, und dass ich sie unbedingt für meinen Kinski Paganini will. Sie soll die junge Frau verkörpern, nach der Paganini sich in wilder Leidenschaft sehnt. Und die sich ihrerseits vor Sehnsucht nach Paganini verzehrt. Nastassja ist glücklich. Quelle: 1991 Klaus Kinski Buch Ich brauche Liebe S. 387-388
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1981 bat Nastassja Kinski den Fotografen Richard Avedon, sie nackt mit einer Pythonschlange abzulichten. Das Poster erreicht eine Millionenauflage, wofür sie nie die ihr gebührende Anerkennung erhalten hat. Für Paul Schrader's Remake von Jacques Tourneurs Cat people (1982) liess sie noch einmal alle Hüllen fallen. In Francis Ford Coppolas Film One from the heart (1982) spielte sie das Zirkusmädchen Leila. 1983 übernahm sie in Peter Schamonis Frühlingssinfonie die Rolle der Pianistin Clara Wieck. Der Film erzählt von der Liebe des Komponisten Robert Schumann zur Tochter seines Lehrers Ludwig Wieck. Ihre zweite Zusammenarbeit mit Wim Wenders wurde zu ihrem bislang grössten künstlerischen Erfolg. Neben Harry Dean Stanton spielte sie in Paris, Texas (1984) dessen Frau Jane, die sich von ihrem Mann und Sohn getrennt hat. Besonders im Höhepunkt des Films, dem Dialog mit Stanton in einer Peep-Show, gelangen ihr allein durch mimische Mittel faszinierende Momente.
Nach der Geburt ihres Sohns Aljosha am 29. Juni 1984 heiratete Nastassja Kinski am 10. September 1984 den um 14 Jahre älteren Ibrahim Moussa. Ihre Rollen in internationalen Produktionen - Titelrolle in Maria's lovers (1984), Susie der Bär in der John Irving-Verfilmung The Hotel New Hampshire (1984), die grossbürgerliche Rebellin Daisy McConnahy in Revolution (1985) - blieben unausgewogen und blass. Im flachen Orient-Okzident-Epos Harem (1985) zeichnete sie junge Frauen auf der Suche nach dem verlorenen Selbst. 1986 wurde ihre erste Tochter Sonja geboren. In der Turgenjew-Adaption Acque di primavera spielte Nastassja Kinski eine mondäne und verführerisch-entrückte Russin. Zwischen ihren Filmaufnahmen schlug sie sich mit Werbespots durch, u. a. für Mineralwasser und Parfüm (L'Oréal). Ein darstellerischer Achtungserfolg wurde ihre Rolle der Cristina, Mätresse des Königs von Neapel, in dem Taviani-Film Il sole anche la notte (1989).
1991 trennte sie sich von Moussa und floh mit ihren beiden Kindern noch vor dem offiziellen Richterspruch nach Los Angeles - direkt in die Arme ihres neuen Liebhabers, dem 25 Jahre älteren Musikproduzenten Quincy Jones, mit dem sie abwechselnd in der Schweiz, in Italien und in Hollywood zu leben begann. Moussa tobte vor Wut, schaltete Interpol ein und erstattete Anzeige wegen Kidnappings. "Sie ist labil, psychisch unberechenbar und unbegabt für Kindererziehung", behauptete er vor Gericht und erhielt das vorläufige Sorgerecht. In letzter Instanz entschied der Richter 1992 jedoch anders und erlaubte ihm nur noch Besuche. Mit Quincy Jones hatte Nastassja Kinski 1993 eine weitere Tochter, Kenya Julia Miambi Sara. Der Engel Raphaela, den sie in Wim Wenders Film In weiter Ferne, so nah! (1993) spielte, ist von berührender poetischer Zurückgenommenheit und Dichte [soso], besonders in jener Szene, in der sie sich "über einen Sterbenden beugt, um ihn zur letzten Ruhe zu flüstern." (Die Zeit, 10.09.1993)
1994 wirkte Nastassja als KGB-Agentin im Flop-Film Cracker Jack mit. Im April 1996 lieferte eine Affäre mit dem 29jährigen Dean Cain eine Weile Gesprächsstoff. Nastassjas Film Father's Day mit Robin Williams und Billy Crystal zählte zu den grössten Flops des Jahres 1997 - sie spielte darin die Mutter eines 17jährigen. In One night stand (1997) dagegen filmte sie wieder eine Nacktszene im Halbdunkel. "Ich muss wieder arbeiten", sagte Nastassja in der Zeitschrift Elle. "Ich kann es mir nicht erlauben aufzuhören. Schliesslich habe ich drei Kinder zu versorgen." Auf die Frage, ob sie sich vor seinem Tod mit ihrem Vater Klaus Kinski versöhnt habe, antwortet Nastassja Kinski:
"Nein. Wir kamen nie zum Reden. Aber ich bin da nicht die einzige. Das passiert Millionen von Kindern. Du versuchst es in deiner eigenen Familie besser zu machen oder jemanden zu finden, dem die Kinder vertrauen können. Manchmal ist es der wirkliche Vater, und manchmal ist es jemand, den du nicht immer siehst, der aber als Person immer da ist. Es gibt viele Arten, einen Vater zu haben." (Premiere, Juni 1997)
Ende 1997 wurde bekannt, dass Nastassja (36) dem Hollywoodstar Sally Kellerman (59) den Mann abgejagt hat: Den seit 1979 mit Sally verheirateten Filmproduzenten Crane Kellerman (44), der seine Frau inzwischen verlassen hatte. Im Januar 1998 meldeten die Zeitungen, Nastassjas Ex-Mann Ibrahim Moussa (51) habe versucht, ihre beiden Kinder nach Ägypten zu entführen. Wochenlang hatte er die beiden Kinder nicht zu ihrer Mutter zurückgebracht und sie sogar nach Ägypten mitgenommen - angeblich, weil sein Vater dort im Sterben lag und sich wünschte, noch einmal die Enkelkinder zu sehen. Nastassja versuchte nun, ihm auch das Besuchsrecht entziehen zu lassen.
Auszeichnungen
- 1978 Bambi
- 1980 César als beste Schauspielerin für Tess (1979)
- 1981 Golden Globe als beste Schauspielerin für Tess (1979)
- 1983 Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold für ihre Rolle in Frühlingssinfonie (1983)
Bibliographie
Eine kleine Bibliographie wird in der Loseblattsammlung CineGraph aufgelistet (11 Artikel).