Text "Schweizer sein" (Franz Hohler): Unterschied zwischen den Versionen
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: nochmals 700 Jahr | |||
: mit fest entschlossenem Schritt | |||
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: der Schweiz beitritt! | |||
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Version vom 4. September 2006, 12:28 Uhr
Aus dem hochdeutschen Programm des Salzburger Stiers (1994).
- Halt! Wer da?
- Tourist? Aha.
- Sie gehen also wieder
- so ist es uns schon lieber
- denn bei Niederlassung
- verlieren wir die Fassung
- und gemeinsame Zölle
- das wär für uns die Hölle
- wir sind nun einmal reicher
- als die Österreicher!
- Dieselben Paragraphen
- wie Italien oder Falndern -
- dann wären wir ja plötzlich
- genau so wie die andern
- und könnten nicht mehr
- Schweizer sein
- ganz allein
- gut gefahren
- seit 700 Jahren
- als die freundlichen, fleissigen Opas
- Europas
- Halt! Woher?
- Ein Aus-län-der!
- Sie wollen also bleiben
- und Anträge schreiben?
- Und wenn sie hier mal sind
- dann kommen Frau und Kind
- in buntbedruckten Hemden
- um uns zu überfremden -
- warum gehn Sie nicht nach Schweden
- Dort nehmen sie doch jeden!
- Die lieben unsre Berge nicht
- und auch nicht unsre Seen
- die haben's doch allein
- auf unser Geld abgesehn!
- Doch wir, wir wollen
- Schweizer sein
- ganz allein
- gut gefahren
- seit 700 Jahren
- als die freundlichen, fleissigen Opas
- Europas
- Halt! Wohin?
- Was haben wir im Sinn?
- Wir wollen Gurken setzen
- nach eigenen Gesetzen
- denn unsre Suppenschüssel
- steht hier und nicht in Brüssel
- und unsre Teller spülen
- die Türken und Tamilen
- und klar braucht ein Spital
- auch etwas fremdes Personal
- aber ja nicht dieser freie
- Verkehr von Personen
- sonst kämen die ja alle
- nur um bei uns zu wohnen
- und wir könnten nicht mehr
- Schweizer sein
- fast allein
- wir trotzen der Gefahr
- nochmals 700 Jahr
- mit fest entschlossenem Schritt
- solange bis Europa
- der Schweiz beitritt!