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| Die <b>Diskologie</b> (engl. discology) ist die Wissenschaft, die sich mit den [[Tonträger]]n allgemein und kommerziell produzierten und vervielfältigten Tonträgern im besonderen als Manifestationen kultureller Ideengehalte beschäftigt.
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| Der Ausdruck "Diskologie" wurde 1961 von Erich Valentin geprägt, der neben der Funktion der Diskologie als einer Hilfswissenschaft für die musikalische Berufsausbildung drei Schwerpunkte der diskologischen Forschung hervorhob:
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| * die Geschichte der Schallplatte,
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| * die Darstellung und Untersuchung der akustischen Voraussetzungen der Aufnahme- und Herstellungsverfahren, und
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| * die musikwissenschaftliche Untersuchung rein musikalischer Phänomene der Schallplatte, also z. B. des Wandels der Aufführungspraxis.
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| Auch wenn Karl Gustav Feilerer bereits Mitte der 1960er Jahre äusserte, der Tonträger sei neben der schriftlichen Überlieferung eine wesentliche Quelle der Musikforschung geworden, ist noch ein Vierteljahrhundert später Fellerers prophetischer Satz, die Phonothek gewinne für die Musikforschung den gleichen Quellenwert wie die Bibliothek, keineswegs theorethisch und praktisch akzeptiert. Wilhelm Heinitz (1883-1963) war der erste Musikwissenschaftler, der die Bedeutung der Schallplatte als ein Dokument des Klanggeschehens erkannte, doch die Maschinenfeindlichkeit der Jugendmusikbewegung einerseits und die Aurabeschwörung der Nationalsozialisten andererseits mögen das ihrige dazu beigetragen haben, dass namentlich innerhalb der deutschsprachigen Musikwissenschaff die Idee von der traditionellen "Partiturwissenschaft" bis in die heutige Zeit hinein dominiert.
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| Siehe auch [[Diskographie]]
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| ==Literatur==
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| * Martin Elste: Von der Partiturwissenschaft zu einer Klangwissenschaft : Überlegungen zur Schallplattenforschung. - In: <i>Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preussischer Kulturbesitz 1983/84</i>. - Kassel : Merseburger, 1987, S. 115-144
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| * Martin Elste: Bibliothek, Schallarchiv, Schallplatten-Forschung. - In: <i>Forum Musikbibliothek</i> (1984), H. 3, S. 99-109
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| * Erich Valentin: "Diskologie" : Wissenschaft von der Schallplatte. In: <i>Musica Schallplatte</i> 4 (1961), H. 3, S. 55f., beigebunden zu <i>Musica</i> 15 (1961), H. 5/6 [sie]
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| * Karl Gustav Feilerer: Musikwissenschaft heute : Probleme und Aufgaben. - In: <i>Jahrbuch der Stiftung Preussischer Kulturbesitz 1964/65</i>. - Köln, Berlin : Grote, 1966. - S. 318-336
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| * Walter C. Allen: Discographical musicology. - In: <i>Journal of jazz studies</i> 1 (1973/74), Nr. 2, S. 27-37
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| * Harald Heckmann: Schallaufzeichnungen als musikgeschichtliche Quellen. - In: <i>Fontes Anis Musicae</i> 27 (1980), Nr. 1, S. 5-11
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| * Wilhelm Heinitz: Grammophonaufnahmen im Dienste der Musikwissenschaft. - In: <i>Zeitschrift für Musikwissenschaft</i> 6 (1923/24), S. 332-335
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| * Volker von Thienen: Die soziale Bindung und funktionale Vielfalt von technikvermittelten Musiken : (Technik) Soziologische Annäherungen an ein von der Medienforschung vernachlässigtes Medium: die Tonträger. - In: Rainer Bohn, Eggo Müller, Rainer Ruppert (Hrsg.): Ansichten einer künftigen Medienwissenschaft. - Berlin (West) : Edition Sigma Rainer Bohn Verlag, 1988. - S. 143-180
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