Roxy Music: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Juli 2008, 20:37 Uhr
Roxy Music legten im Juni 1972 ihr gleichnamiges Debütalbum vor, welches das im November 1970 gegründete Londoner Sextett als Rocknostalgiker im Stil der US-amerikanischen Gruppe Sha Na Na zu qualifizieren schien. Ein Jahr später war aus der zunächst eher harmlos wirkenden Puppe ein farbenprächtig schillernder Musik-Schmetterling von dekadenter Faszinationskraft geschlüpft. Bryan Ferry (Stimme, Tasteninstrumente; geboren 26. September 1945 in Washington, County Durham), ein ehemaliger Junstlehrer und Ex-Student der Newcastle University, führte mit seiner in Leder, Seide, Goldlamé und Federn gekleideten, mit Geschmeide behängten, teilweise karmesinrot und silberblond gefärbten Truppe eine abgefeimte Transvestitenschau auf. Die hauptsächlich von Bryan Ferry komponierte, von Andrew "Andy" Mackay (Saxophon, Oboe; geboren 23. Juli 1946 in Lostwithiel, Cornwall), Phil Manzanera (Gitarre), Richard "Rik" Kenton (Bassgitarre), Paul Thompson (Schlagzeug) und dem Elektroklang-Spezialisten mit dem vollen Namen Brian Peter George St. John le Baptiste de la Salle Eno (Synthesizer, Tonbandrekorder, Gitarre, Bassgitarre, Stimme) interpretierte Musik war ein cleveres Gebräu aus brutalen Rock'n'Roll-Monotonismen, Jazz- und klassischen Formen mit Anklängen an Sonny Rollins und [[Kurt Weill], exotischen Tanzryhthemn und Canzone-Schmalz.
Besonders Andy Mackay, Ex-Oboist des London Symphony Orchestra, zwang die "durch irrsinnige Strukturen taumelnden Klanggebilde" (Süddeutsche Zeitung) mit bohrend-intensiven Sax- und Oboenchorussen in die Gehörgänge. In der durch den Mangel an überzeugenden musikalischen Ideen gekennzeichneten Saison 1972/1973 wirkte Roxy Music ausserordentlich erregend. Nach Brian Enos Ausscheiden 1973 wurden die Stücke der nun mit Edwin Jobson (Tasteninstrumente) und Johnny Gustafson (Bassgitarre) besetzten Gruppe zunehmend zu Vehikeln für Ferrys Lyrik und seinen rezitativen, stakkatoartigen Gesang; sie hatten nur geringes melodisches Eigengewicht. Ferry vermochte den monochromen Roxy Music-Stil jedoch stets durch Zubehör aus der Abseite bis hin zu einer angedeuteten Naziuniform (Stiefel, Breecheshosen, weisses Hemd, Schulterriemen) auffällig zu gestalten. In zahlreichen Soloproduktionen der ursprünglichen Roxy Music-Musiker bildete sein Dekadenz-Rock auf der Musikszene Metastasen.
Ferry selbst erging sich in zerstörerischen Umdeutungen der Lieder von Bob Dylan ("A hard rain's a-gonna fall"), Jerome Kern ("Smoke gets in your eyes") oder der Rolling Stones ("Sympathy for the Devil").
Mackay improvisierte auf seinem Instrumentalalbum In search of Eddie Riff (1974) radikale Oden über "The end of the world" (Liedtitel) und zerstörte Melodien von Franz Schubert und Richard Wagner.
Eno trieb in die Nähe der Velvet Underground-Erben John Cale, Nico sowie des King Crimson-Königs Robert Fripp und jagte Relikte aus den Avantgardeklängen der 1960er Jahre durch den Synthesizer.
Diskographie
Jahr | Interpret | Medium | Titel | Plattenfirma | Anmerkungen |
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1972 | Roxy Music | LP | Roxy Music | Island | |
1973 | Roxy Music | LP | For your pleasure | Island | |
1973 | Roxy Music | LP | Stranded | Island | |
1974 | Roxy Music | LP | Country life | Island |
Andy Mackay
Jahr | Interpret | Medium | Titel | Plattenfirma | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|
1974 | Andy Mackay | LP | In search of Eddie Riff | Island |
Phil Manzanera
Jahr | Interpret | Medium | Titel | Plattenfirma | Anmerkungen |
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1975 | Phil Manzanera | LP | Diamond head | Island |