Schallplatte: Unterschied zwischen den Versionen
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Der <b> | Der <b>Schellack</b>, typisch für die 78er Platten (mit [[Normalrille]]n) existiert in verschiedenen Qualitätsstufen. Ursprünglich bestand der Kern aus Karton, später bewährten sich Harze, Wachse oder Holzstaub - man erkennt es am einfachsten durch Zerbrechen der Scheibe. Die Lebenserwartung ist extrem unterschiedlich - jahrzehntealte Scheiben sind in bestem Zustand, andere zerbröselten schon nach wenigen Jahren. | ||
Die <b>Plastik-Platten</b> (mit [[Langspielrille]]n oder [[Mikrorille]]n) bestehen aus Vinyl oder verwandten Kunststoffen. Sie sind gewöhnlich schwarz, können jedoch beliebig eingefärbt oder gar bedruckt sein. Es existieren verschiedene Qualitäten, doch generell gilt die Plastik-Paltte als ziemlich langlebig. Die grösste gefahr liegt in der mechanischen Deformierung oder (besonders bei Billigware) in der Wellung durch innere Spannungen, was ein Abspielen verunmöglicht. | Die <b>Plastik-Platten</b> (mit [[Langspielrille]]n oder [[Mikrorille]]n) bestehen aus Vinyl oder verwandten Kunststoffen. Sie sind gewöhnlich schwarz, können jedoch beliebig eingefärbt oder gar bedruckt sein. Es existieren verschiedene Qualitäten, doch generell gilt die Plastik-Paltte als ziemlich langlebig. Die grösste gefahr liegt in der mechanischen Deformierung oder (besonders bei Billigware) in der Wellung durch innere Spannungen, was ein Abspielen verunmöglicht. | ||
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Eine leere Rille erzeugt keinen Ton, deswegen wird sie mit einer sogenannten "Schrift" versehen. Mono-Aufnahmen erhalten die Schallaufzeichnung meist in [[Seitenschrift]], d. h. die Nadel wird seitlich abgelenkt. Für professionelle Zwecke wurde noch lange Edisons [[Tiefenschrift]] verwendet, welche die Nadel vertikal ausschlagen lässt. | Eine leere Rille erzeugt keinen Ton, deswegen wird sie mit einer sogenannten "Schrift" versehen. Mono-Aufnahmen erhalten die Schallaufzeichnung meist in [[Seitenschrift]], d. h. die Nadel wird seitlich abgelenkt. Für professionelle Zwecke wurde noch lange Edisons [[Tiefenschrift]] verwendet, welche die Nadel vertikal ausschlagen lässt. |
Version vom 22. Juni 2008, 16:32 Uhr
Material
Die ersten kommerziellen Produkte waren aus Hartgummi oder Duranoid (halbbiegbarer Plastik).
Weite Verbreitung fanden die Azetaten, also Metall- oder Glasscheiben, die mit Rizinusöl plastifiziertem Nitrozelluloselack überzogen wurden. Wenn die Rizinusölbestandteile vertrocknen, von Pilzen befallen oder feucht werden, so schrumpft die gesamte Trägerschicjt und die Platte wird unabspielbar.
Der Schellack, typisch für die 78er Platten (mit Normalrillen) existiert in verschiedenen Qualitätsstufen. Ursprünglich bestand der Kern aus Karton, später bewährten sich Harze, Wachse oder Holzstaub - man erkennt es am einfachsten durch Zerbrechen der Scheibe. Die Lebenserwartung ist extrem unterschiedlich - jahrzehntealte Scheiben sind in bestem Zustand, andere zerbröselten schon nach wenigen Jahren.
Die Plastik-Platten (mit Langspielrillen oder Mikrorillen) bestehen aus Vinyl oder verwandten Kunststoffen. Sie sind gewöhnlich schwarz, können jedoch beliebig eingefärbt oder gar bedruckt sein. Es existieren verschiedene Qualitäten, doch generell gilt die Plastik-Paltte als ziemlich langlebig. Die grösste gefahr liegt in der mechanischen Deformierung oder (besonders bei Billigware) in der Wellung durch innere Spannungen, was ein Abspielen verunmöglicht.
Eine presigünstige Variante der Schallplatte sind die Sound sheets (Folien), normalerweise eine billige Plastikfolie mit eingepressten Rillen. Sie wurden früher gern als Werbeträger in Wurfsendungen eingesetzt und finden sich manchmal noch als Buchbeilagen. In den 1960er Jahren fanden sie auch für Eigenaufnahmeapparate Verwendung, konnten jedoch in der Konkurrenz zur Tonbandkassette nicht mehr bestehen.
Ausmasse
Anfänglich unterschieden sich die Schallplatten je nach Hersteller in wesentlichen Punkten, vor allem um den Kunden zum Kauf von Platten eines bestimmten Labels zu zwingen.
Das Dornloch in der Mitte kennt heute nur noch zwei verschiedene Grössen.
Was den Drehsinn betrifft, so drehen sich heute alle Schallplatten im Uhrzeigersinn.
Der Durchmesser der ersten Schallplatten betrug 7 inch, was für eine Spieldauer von zwei Minuten reichte. Im Gegensatz zu "long play"Zylindern mit drei Minuten war jedoch die Hörqualität merklich besser. Kurzfristig kamen Platten mit über 50 cm Durchmesser auf den Markt, doch zeigten diese mechanische Probleme wie Unwucht und erhöhten Verschleiss. Zur Zeit der Schellackplatte etablierten sich die heute noch üblichen Ducrhmesser:
- 17.5 cm für Singles
- 25 cm mit etwa 5 Minuten Spieldauer
- 30 cm mit 10 Minuten Spieldauer bei 78 U/Min., 25 Minuten bei 33 U/Min.
Rillen
Techniker versuchten, die Breite und den Abstand der Rillen immer weiter zu verkleinern.
Schellackplatten haben etwa 4 Rillen je Millimeter, Stereoplatten mit 33 1/3 oder 45 U/Min. rund 9 Rillen je Millimeter. Das System der Picorillen mit 16 2/3 U/Min. und 20 Rillen je Millimeter ist von der Technik überholt worden.
Eine leere Rille erzeugt keinen Ton, deswegen wird sie mit einer sogenannten "Schrift" versehen. Mono-Aufnahmen erhalten die Schallaufzeichnung meist in Seitenschrift, d. h. die Nadel wird seitlich abgelenkt. Für professionelle Zwecke wurde noch lange Edisons Tiefenschrift verwendet, welche die Nadel vertikal ausschlagen lässt.
Haben die Rillen einen konstanten Abstand zueinander, so spricht man bei Seitenschrift auch von Normalschrift. Aus physikalischen Gründen erfolgt aber die Lautstärke proportional zum Ausschlagen der Nadel, sodass die Rille bei lauten Stellen beträchtliche Zacken aufweist. Wird der Abstand bei der Normalschrift durch den lautesten Ton bestimmt, so kann mit reduziertem Rillenabstand mehr Spielzeit gewonnen werden. Zusätzlich gibt es die Füllschrift, die ausser den momentanen Auslenkungen der Nadel auch noch den Verlauf der vorhergehenden Rillenspur berücksichtigt.
Für Stereo-Platten wird eine Zweikomponenten-Schrift verwendet. Die eine Komponente enthält an der linken Rillenflanke die Linksanteile des Schalls, die andere an der rechten Rillenflanke die Rechtsanteile. Beim Abspielen erfährt die Nadel Auslenkeungen die sich aus den resultierenden Komponenten beider Kanäle zusammensetzen. Stereoaufnahmen können somit auch in Mono abgespielt werden.