Martial Leiter: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Dezember 2007, 16:23 Uhr
Schweizer Zeichner und Karikaturist ; geboren 14. April 1952 in Fleurier / NE
Bibliographie | Weblinks |
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Martial Leiter wurde 1952 in Fleurier, im neuenburgischen Val-de-Travers, geboren. Nach einer Lehre als technischer Zeichner in Yverdon-les-Bains war er bloss sechs Monate als solcher tätig. Als 17jähriger mietete er sich im Jura einen Saal, um seine Zeichnungen auszustellen. Noch im selben Jahr veröffentlichte er sein erstes Buch und begann als selbständiger Zeichner zu arbeiten. Zuerst experimentierte er mit Gravierungen und Lithographien, schliesslich wurde er dann Zeitungskarikaturist. Mit Freunden gründet er in Yverdon mehrere satirische Zeitschriften, darunter La pomme, illustriert Bücher und wird schliesslich Zeitungskarikaturist. Mit Tusche und Bleistift arbeitet er für schweizerische, deutsche und französische Zeitungen, darunter Die Zeit, die Frankfurter Allgemeine, der Rheinische Merkur, Le Monde, der Courrier de Genève, der Tages-Anzeiger und die Wochenzeitung / WoZ. Inzwischen hat er im Limmat-Verlag mehrere Bände mit seinen bitterbösen Zeichnungen veröffentlicht. In den letzten Jahren war Martial Leiter auch als Bühnenbildner tätig: 1998 für das Bühnenstück La vue des Alpes und 1999 für En attendant Godot in Neuchâtel.
Heute gehört Martial Leiter zu den wenigen herausragenden politischen Zeichnern der Schweiz. "Die Satire des Kompromisses interessiert mich nicht", sagte Leiter einst. Sein Freund Niklaus Meienberg schrieb in seinem Buchvorwort 1978 über ihn: "Kein Märtyrer, aber unverwurstbar." Leiters Welt sei "schauderhaft, aber nicht willkürlich". Es sei "verdichtete, reale Welt, die uns anstiert, die Schweiz-Welt, manchmal etwas zugespitzt und gegen den Strich gebürstet, aber nie gratis verhöhnt. Eben weil es die tatsächlichen Zustände sind, schaudern sie uns." Leiter selbst sagte 1997, es gehe es ihm darum, das zu entlarven, was er liebe: "Was man liebt, erscheint immer mehr bedroht. Und was man anklagen möchte, wird immer abstrakter. Die virtuellen Welten der Kriegstechnologie, die unsichtbare Umweltverschmutzung, die Vernichtungsbürokratie: Es wird immer schwieriger, das Böse zu zeichnen."
Zwischen Juni 2004 und März 2005 stellte er bei Cernier in freier Natur 300 Vogelscheuchen auf.
"Leiter-Zeichnungen springen einen an wie ein böses Tier. Sie sind schwarz und scharf und brennend und höllisch."
Martial Leiter lebt heute in Lausanne
Kontaktadresse
Martial Leiter, Av. Sainte Luce 16, 1003 Lausanne, Schweiz
Auszeichnungen
- 1979 Prix Alice Bailly, Lausanne
- 1982 Prix de la 9e Triennale Internationale pour gravures originales, Granges
- 1983 Prix de la Fondation pour les arts graphiques en Suisse, ETH Zürich
- 1994 Prix culturel de l'Union Syndicale Suisse