Ruedi Walter: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Image:country_ch.gif]] Schweizer Schauspieler ; geboren 10. Dezember 1916 in Solothurn, gestorben 16. Juni 1990 in Basel | [[Image:country_ch.gif]] Schweizer Schauspieler ; geboren 10. Dezember 1916 in Solothurn, gestorben 16. Juni 1990 in Basel | ||
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Allseits beliebt war der Basler Schauspieler <b>Ruedi Walter</b>. Bereits zur Maturafeier komponierte, textete und exekutierte er eine öffentliche Revue im Basler Stadt-Casino. Anstatt aber weiter an Theater zu denken, bildete er sich kaufmännisch weiter und nahm sein Berufsleben auf (er arbeitete u. a. für die Firma Maggi). Zuerst ging er nach Paris, dann nach London, wo er mit Tee handelte. Aufgrund des Weltkriegsausbruchs kehrte Walter 1939 in die Schweiz zurück, wo er erst einmal seinen Militärdienst ableisten musste. Seine Schwester Trudi überredete ihn schliesslich zum Besuch der Schauspielschule des berühmten Gustav Hartung. Anlässlich einer Schüleraufführung wurde er von Oskar Wälterlin, damals Direktor des Basler Stadttheaters, entdeckt und engagiert. So richtig liess sich Walter aber nicht engagieren und er machte nur halbtags mit. | Allseits beliebt war der Basler Schauspieler <b>Ruedi Walter</b>. Bereits zur Maturafeier komponierte, textete und exekutierte er eine öffentliche Revue im Basler Stadt-Casino. Anstatt aber weiter an Theater zu denken, bildete er sich kaufmännisch weiter und nahm sein Berufsleben auf (er arbeitete u. a. für die Firma Maggi). Zuerst ging er nach Paris, dann nach London, wo er mit Tee handelte. Aufgrund des Weltkriegsausbruchs kehrte Walter 1939 in die Schweiz zurück, wo er erst einmal seinen Militärdienst ableisten musste. Seine Schwester Trudi überredete ihn schliesslich zum Besuch der Schauspielschule des berühmten Gustav Hartung. Anlässlich einer Schüleraufführung wurde er von Oskar Wälterlin, damals Direktor des Basler Stadttheaters, entdeckt und engagiert. So richtig liess sich Walter aber nicht engagieren und er machte nur halbtags mit. | ||
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==Bibliographie== | ==Bibliographie== | ||
* Ruedi Walter : Spuren eines Schauspielerlebens / (Hrsg.) Ernst Reinhardt. - Basel : Friedrich Reinhardt Verlag, 1984. - 126 S. : Ill. ; 25 cm<br>ISBN 3-7425-0549-3 | * Ruedi Walter : Spuren eines Schauspielerlebens / (Hrsg.) Ernst Reinhardt. - Basel : Friedrich Reinhardt Verlag, 1984. - 126 S. : Ill. ; 25 cm<br>ISBN 3-7425-0549-3 | ||
==Auftrittsdaten== | ==Auftrittsdaten== |
Version vom 18. November 2007, 19:26 Uhr
Schweizer Schauspieler ; geboren 10. Dezember 1916 in Solothurn, gestorben 16. Juni 1990 in Basel
Diskographie | Filmographie | Galerie |
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Allseits beliebt war der Basler Schauspieler Ruedi Walter. Bereits zur Maturafeier komponierte, textete und exekutierte er eine öffentliche Revue im Basler Stadt-Casino. Anstatt aber weiter an Theater zu denken, bildete er sich kaufmännisch weiter und nahm sein Berufsleben auf (er arbeitete u. a. für die Firma Maggi). Zuerst ging er nach Paris, dann nach London, wo er mit Tee handelte. Aufgrund des Weltkriegsausbruchs kehrte Walter 1939 in die Schweiz zurück, wo er erst einmal seinen Militärdienst ableisten musste. Seine Schwester Trudi überredete ihn schliesslich zum Besuch der Schauspielschule des berühmten Gustav Hartung. Anlässlich einer Schüleraufführung wurde er von Oskar Wälterlin, damals Direktor des Basler Stadttheaters, entdeckt und engagiert. So richtig liess sich Walter aber nicht engagieren und er machte nur halbtags mit.
Der ewige Querschläger Alfred Rasser hatte gerade das erfolgreiche Kabarett Cornichon verlassen und das Cabaret Kaktus gegründet. Auch Ruedi Walter machte dabei mit und war von Anfang an erfolgreich. Die Schweiz hatte einen neuen Komiker und lachte sich scheckig über Ruedis versponnene Bürokraten, ereifernd-geifernde Eishockey-Reporter und hysterische Luftschutzoffiziere. Nach dem Krieg spielte er den Basler Rheingässler "Miesli" in Rassers "Läppli"-Stücken und machte mit dessen Hösch-Jargon helvetische Sprachgeschichte. Unaufhaltsam ging es mit Walters Karriere aufwärts.
Ende der 1940er Jahre traf er im schlaff werdenden Cornichon auf die Zürcher Schauspielerin Margrit Rainer, mit der er alsbald eine untrennbare künstlerische Ehe einging: ab Anfang der 1950er Jahre begannen sie mit Kollegen eigene Kabarett-Programme zu erarbeiten. Zur Künstler-Ehe gedieh das Duo aber nie - Ruedi Walter verheiratete sich nämlich mit der früheren Schauspielerin Irène Camarius und Margrit Rainer mit dem Schauspieler und Regisseur Inigo Gallo. Walters Verbindung mit Margrit Rainer erwuchs aus einem gemeinsamen Berufsverständnis und aus nahezu gleichen Ansichten über das Showgeschäft, das sie ausübten, wenn auch nicht aus der deckungsleichen Übereinstimmung ihrer Charaktere. Denn während Margrit von mütterlichem Gleichmut und weiblicher Ausgeglichenheit ist, neigte Ruedi mitunter zu raschem und äusserst temperamentvollem Aufbrausen, insbesondere vor Premieren, wo er die Welt in den schwärzesten Farben sah. Beide waren unglaublich vielseitig und verwandlungsfähig, beide fanden für die kleinen Leute, die sie wieder und wieder vorstellten, immer wieder neue Gesichter, Gesten und Verhaltensweisen. Sich lustig gebend, machten sie sich niemals über ihre Figuren lustig. Lachen erzeugend, gaben sie sich niemals der Lächerlichkeit preis. Sie liebten die kleinen Leute, zu denen sie, sehr bewusst, gehörten. Von der Erzeugung schadenfroher Lustigkeit durch Witze hielten sie wenig, vom Humor, der aus innerer Heiterkeit erwächst, alles. Ihr Herz gehörte den kleinen Schweizern, den Bauern und Handwerkern, den Hausfrauen und Müttern, den Pfadfindern und vor allem den Jassern, denn nichts schätzten beide mehr, als den Jass, vor allem Ruedi Walter. Vom Jassen konnte ihn eigentlich nur eines abhalten - eine gelegentliche Pferdewette.
Walter und Rainer waren auch in den 1950er Jahren besonders dank ihrer Radiosendungen Spalebärg 77a und Bis Ehrsams zum schwarze Kaffi beliebt, bei deren Ausstrahlung jeweils die halbe Schweiz vor dem Radio sass. Vor allem aber spielte Ruedi Walter auf der Bühne und verkörperte in seinem Schauspielerleben rund 500 Charaketere. Er konnte in jeder Rolle überzeugen, ob als Bäuerlein Heiri in der Kleinen Niederdorf-Oper oder als Estragon in Warte uf de Godot. Seinen Ruf als Volksschauspieler erwarb er sich unter anderem mit seinen Glanzrollen in den oft lokalpatriotisch angehauchten Zürcher Musicals von Werner Wollenberger, Hans Gmür, Max Rüeger, Karl Suter (Text), Hans Moeckel und Paul Burkhard (Kompositionen): Neben der Kleinen Niederdorf-Oper waren dies Stücke wie Eusi chlii Stadt, Golden Girl und Bibi Balu. Zum Schauspiel-Ensemble dieser Musicals gehörten neben Ruedi Walter und Margrit Rainer unter anderen auch Ines Torelli, Inigo Gallo, Edi Huber, Vincenzo Biagi, Jörg Schneider und Paul Bühlmann. "Ein Volksschauspieler zu sein ist eine grosse Ehre für mich", sagte er in einem Interview kurz vor seinem Tod. "Das bedeutet mir wahnsinnig viel. Ein Volksschauspieler ist ein Schauspieler, der dem Volk gehört. Einer, den das Volk akzeptiert als einen der seinen."
1978 (gemeinsam mit Margrit Rainer) und 1986 erhielt Ruedi Walter den Prix Walo. Auch nach Margrit Rainers überraschendem Tod 1982 spielte Ruedi Walter in etlichen Schweizer Filmen und Fernsehproduktionen und sogar im Schweizer Nationalzirkus Knie weiter. Ruedi Walter stand so bis zu seinem Tod auf der Bühne und vor der Kamera, obwohl seine Sehkraft immer mehr nachliess. Zuletzt spielte er fast blind. Er starb 1990 als 73jähriger unerwartet an den Komplikationen einer Knie-Operation.
Ruedi Walter war mit der Schauspielerin Irène Camarius verheiratet, mit der er auch in vielen Bühnenstücken gemeinsam auftrat. Er hatte zwei Kinder.
Die netten Zürcher haben neuerdings irgendwo im Schilf (Oerlikon) sogar eine Strasse nach Ruedi Walter benannt.
(Stand: Juli 2002)
Bibliographie
- Ruedi Walter : Spuren eines Schauspielerlebens / (Hrsg.) Ernst Reinhardt. - Basel : Friedrich Reinhardt Verlag, 1984. - 126 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 3-7425-0549-3
Auftrittsdaten
Es sind keine Auftrittsdaten bekannt.
Weblinks
- Ruedi Walter (Wikipedia.de)