Leo Kottke: Unterschied zwischen den Versionen
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<b>Leo Kottke</b> (Gitarre, Flöte, Geige, Posaune, Stimme) wurde im März 1973 von der Zeitschrift <i>Osmosis</i> In Tulsa (Oklahoma, USA) als ein "Superstar, von dem man bloss noch nichts gehört hat" bezeichnet. Die <i>Los Angeles Free Press</i> nannte ihn einen "complete performer", die <i>Frankfurter Allgemeine Zeitung</i> ein "Folk-Gegenstück zum Pop-Jazz-Star [[John McLaughlin]]". Weder stilistisch noch technisch scheint es für den in Muskogee aufgewachsenen ehemaligen Posaunisten auf der sechs- und zwälfsaitigen Gitarre Beschränkungen zu geben. Autodidakt Kottke, Enkel deutscher Einwanderer, der Bach, Copland und Opernarien liebt, treibt seine atemberaubend virtuosen Improvisationen bis weit in die Bereiche klassicher Saitenkunst, des Flamenco und in die Blues- und Bluegrass-Folklore vor. [[Burl Ives]], das [[Kingston Trio]], [[Jimmie Rodgers]] und [[Pete Seeger]] gehörten zu seinen frühen Vorbildern. Aber "die harmonischen Erweiterungen, die formale Gestaltung mancher schon fast sinfonisch angelegten Stücke, die Dynamik, der enorme Swing, die massiven Akkordbegleitungen schwierigster melodischer Figuren, der Einsatz von Flageolett-Registern und vor allem der Klang machen Kottke zu einem gänzlich originellen Gitarristen" (Kritiker Ulrich Olshausen). | <b>Leo Kottke</b> (Gitarre, Flöte, Geige, Posaune, Stimme) wurde im März 1973 von der Zeitschrift <i>Osmosis</i> In Tulsa (Oklahoma, USA) als ein "Superstar, von dem man bloss noch nichts gehört hat" bezeichnet. Die <i>Los Angeles Free Press</i> nannte ihn einen "complete performer", die <i>Frankfurter Allgemeine Zeitung</i> ein "Folk-Gegenstück zum Pop-Jazz-Star [[John McLaughlin]]". Weder stilistisch noch technisch scheint es für den in Muskogee aufgewachsenen ehemaligen Posaunisten auf der sechs- und zwälfsaitigen Gitarre Beschränkungen zu geben. Autodidakt Kottke, Enkel deutscher Einwanderer, der Bach, Copland und Opernarien liebt, treibt seine atemberaubend virtuosen Improvisationen bis weit in die Bereiche klassicher Saitenkunst, des Flamenco und in die Blues- und Bluegrass-Folklore vor. [[Burl Ives]], das [[Kingston Trio]], [[Jimmie Rodgers]] und [[Pete Seeger]] gehörten zu seinen frühen Vorbildern. Aber "die harmonischen Erweiterungen, die formale Gestaltung mancher schon fast sinfonisch angelegten Stücke, die Dynamik, der enorme Swing, die massiven Akkordbegleitungen schwierigster melodischer Figuren, der Einsatz von Flageolett-Registern und vor allem der Klang machen Kottke zu einem gänzlich originellen Gitarristen" (Kritiker Ulrich Olshausen). | ||
[[John Fahey]], Inhaber der Plattenfirma Takoma Records, fand seine harte Stimme "unerträglich" und konzentrierte sich im Studio ganz auf Kottkes flinke Finger. Auf Capitol trug das eigenwillige, ausgeprägte Country and Western-Organ viel zur emotionalen Vertiefung seiner gitarrentechnischen Bravourstücke bei. | [[John Fahey]], Inhaber der Plattenfirma Takoma Records, fand seine harte Stimme "unerträglich" und konzentrierte sich im Studio ganz auf Kottkes flinke Finger. Auf Capitol trug das eigenwillige, ausgeprägte Country and Western-Organ viel zur emotionalen Vertiefung seiner gitarrentechnischen Bravourstücke bei, obgleich es auch Kottke selbst nicht mehr galt als "Ziegenfürze an einem trüben Tag". Erst 1982 legte er mit <i>Guitar music</i> wieder ein reines Instrumentalalbum vor. Für das von [[T-Bone Burnett]] produzierte Album <i>Time step</i> (1983) lieh er sich die Stimme von [[Emmylou Harris]] aus, die sein Album <i>Peculiaroso</i> (1993) dann ihrerseits produzierte. Nach den Alben <i>A shout toward noon</i> (1986) und <i>Regards from Chuck Pink</i> (1988) erinnerte er sich - auch stimmlich - wieder an seine Ursprünge und an <i>My father's face</i> (1989): "Mein Vater war ein herumzigeunernder Golf-Profi, der als Trainer, Lehrer und Angestellter sein Leben fristete. Als wir von Georgia ausgehend so ziemlich jeden US-Staat durchstreiften, brachte meine Mutter in Oklahoma die Gitarre ins Spiel. Sie hat mein Leben so stark bestimmt wie sonst nur noch mein Vater." | ||
In Clubs und an Konzerten in Nordamerika, Europa und in Australien wurde Leo Kottke - stimmlich und instrumental - auch in den 1990er Jahren noch gern gehört. "Die Gitarre", sagte er, "leitete nach der Posaune meine Kindheit ein, die hoffentlich noch lange nicht abgeschlossen ist." 2002 zog er die Aufmerksamkeit der Jam Rock-Szene auf sich, als er mit Bassist [[Mike Gordon]] ([[Phish]]) das Album <i>Clone</i> aufnahm. | |||
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| 1976 || Leo Kottke || LP || <b>1971-1976 (Did you hear me?)</b> || Capitol Records ST-11576 || 153 || || Compilation | | 1976 || Leo Kottke || LP || <b>1971-1976 (Did you hear me?)</b> || Capitol Records ST-11576 || 153 || || Compilation | ||
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| 1976 || Leo Kottke || LP || <b>Leo Kottke</b> || Chrysalis || || || | |||
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| 1978 || Leo Kottke || LP || <b>The best</b> || Capitol || || || | |||
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| 1978 || Leo Kottke || LP || <b>Burnt lips</b> || Chrysalis || || || | |||
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| 1979 || Leo Kottke || LP || <b>Balance</b> || Chrysalis || || || | |||
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| 1980 || Leo Kottke || LP || <b>Live in Europe</b> || Chrysalis || || || | |||
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| 1980 || Leo Kottke || LP || <b>Guitar music</b> || Chrysalis || || || | |||
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| 1983 || Leo Kottke || LP || <b>Time step</b> || Chrysalis || || || | |||
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| 1986 || Leo Kottke || LP || <b>A shout toward noon</b> || Private Music || || || | |||
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| 1988 || Leo Kottke || LP || <b>Regards from Chuck Pink</b> || Private Music || || || | |||
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| 1989 || Leo Kottke || LP || <b>My father's face</b> || Private Music || || || | |||
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| 1990 || Leo Kottke and [[Jonathan Winters]] || CD || <b>Paul Bunyan</b> || Windham Hill || || || Kindergeschichte, gelesen von Jonathan Winters, Kottke begleitet | |||
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| 1990 || Leo Kottke || CD || <b>That's what</b> || Private Music || || || | |||
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| 1991 || Leo Kottke || CD || <b>Great big boy</b> || Private Music || || || | |||
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| 1991 || Leo Kottke || CD || <b>Essential Kottke</b> || Chrysalis || || || Compilation | |||
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| 1993 || Leo Kottke || CD || <b>Peculiaroso</b> || Private Music || || || | |||
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| 1996 || Leo Kottke || CD || <b>Live</b> || Private Music || || || | |||
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| 1997 || Leo Kottke || CD || <b>Standing in my shoes</b> || Private Music || || || | |||
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| 1999 || Leo Kottke || CD || <b>One guitar, no vocals</b> || Windham Hill || || || | |||
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| 2001 || Leo Kottke || CD || <b>Clone</b> || Windham Hill || || || | |||
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Version vom 21. Juli 2008, 17:42 Uhr
US-amerikanischer Folkmusiker ; geboren 11. September 1945 in Athens (Georgia, USA)
Leo Kottke (Gitarre, Flöte, Geige, Posaune, Stimme) wurde im März 1973 von der Zeitschrift Osmosis In Tulsa (Oklahoma, USA) als ein "Superstar, von dem man bloss noch nichts gehört hat" bezeichnet. Die Los Angeles Free Press nannte ihn einen "complete performer", die Frankfurter Allgemeine Zeitung ein "Folk-Gegenstück zum Pop-Jazz-Star John McLaughlin". Weder stilistisch noch technisch scheint es für den in Muskogee aufgewachsenen ehemaligen Posaunisten auf der sechs- und zwälfsaitigen Gitarre Beschränkungen zu geben. Autodidakt Kottke, Enkel deutscher Einwanderer, der Bach, Copland und Opernarien liebt, treibt seine atemberaubend virtuosen Improvisationen bis weit in die Bereiche klassicher Saitenkunst, des Flamenco und in die Blues- und Bluegrass-Folklore vor. Burl Ives, das Kingston Trio, Jimmie Rodgers und Pete Seeger gehörten zu seinen frühen Vorbildern. Aber "die harmonischen Erweiterungen, die formale Gestaltung mancher schon fast sinfonisch angelegten Stücke, die Dynamik, der enorme Swing, die massiven Akkordbegleitungen schwierigster melodischer Figuren, der Einsatz von Flageolett-Registern und vor allem der Klang machen Kottke zu einem gänzlich originellen Gitarristen" (Kritiker Ulrich Olshausen).
John Fahey, Inhaber der Plattenfirma Takoma Records, fand seine harte Stimme "unerträglich" und konzentrierte sich im Studio ganz auf Kottkes flinke Finger. Auf Capitol trug das eigenwillige, ausgeprägte Country and Western-Organ viel zur emotionalen Vertiefung seiner gitarrentechnischen Bravourstücke bei, obgleich es auch Kottke selbst nicht mehr galt als "Ziegenfürze an einem trüben Tag". Erst 1982 legte er mit Guitar music wieder ein reines Instrumentalalbum vor. Für das von T-Bone Burnett produzierte Album Time step (1983) lieh er sich die Stimme von Emmylou Harris aus, die sein Album Peculiaroso (1993) dann ihrerseits produzierte. Nach den Alben A shout toward noon (1986) und Regards from Chuck Pink (1988) erinnerte er sich - auch stimmlich - wieder an seine Ursprünge und an My father's face (1989): "Mein Vater war ein herumzigeunernder Golf-Profi, der als Trainer, Lehrer und Angestellter sein Leben fristete. Als wir von Georgia ausgehend so ziemlich jeden US-Staat durchstreiften, brachte meine Mutter in Oklahoma die Gitarre ins Spiel. Sie hat mein Leben so stark bestimmt wie sonst nur noch mein Vater."
In Clubs und an Konzerten in Nordamerika, Europa und in Australien wurde Leo Kottke - stimmlich und instrumental - auch in den 1990er Jahren noch gern gehört. "Die Gitarre", sagte er, "leitete nach der Posaune meine Kindheit ein, die hoffentlich noch lange nicht abgeschlossen ist." 2002 zog er die Aufmerksamkeit der Jam Rock-Szene auf sich, als er mit Bassist Mike Gordon (Phish) das Album Clone aufnahm.
Diskographie
Jahr | Interpret | Medium | Titel | Plattenfirma | US | US Country |
|
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1969 | Leo Kottke | LP | 12-string blues (Live at the Scholar) | Oblivion Records | |||
1969 | Leo Kottke | LP | 6- and 12-string guitar | Takoma Records | |||
1970 | Leo Kottke | LP | Circle 'round the Sun | Symposium Records SYS-2001 | |||
1971 | Leo Kottke | LP | Greenhouse | Capitol Records ST-682 | 168 | ||
1972 | Leo Kottke | LP | Mudlark | Capitol Records ST-11000 | 127 | ||
1973 | Leo Kottke | LP | My feet are smiling | Capitol Records ST 11164 | 108 | Live | |
1974 | Leo Kottke | LP | Ive water | Capitol Records ST-11262 | 69 | ||
1974 | Leo Kottke | LP | Dreams and all that stuff | Capitol Records ST-11335 | 35 | ||
1974 | Leo Kottke, Peter Lang, John Fahey | LP | Leo Kottke, Peter Lang, John Fahey | Takoma Records TAK 2040 | |||
1975 | Leo Kottke | LP | Chewing pine | Capitol Records 11446 | 114 | ||
1976 | Leo Kottke | LP | 1971-1976 (Did you hear me?) | Capitol Records ST-11576 | 153 | Compilation | |
1976 | Leo Kottke | LP | Leo Kottke | Chrysalis | |||
1978 | Leo Kottke | LP | The best | Capitol | |||
1978 | Leo Kottke | LP | Burnt lips | Chrysalis | |||
1979 | Leo Kottke | LP | Balance | Chrysalis | |||
1980 | Leo Kottke | LP | Live in Europe | Chrysalis | |||
1980 | Leo Kottke | LP | Guitar music | Chrysalis | |||
1983 | Leo Kottke | LP | Time step | Chrysalis | |||
1986 | Leo Kottke | LP | A shout toward noon | Private Music | |||
1988 | Leo Kottke | LP | Regards from Chuck Pink | Private Music | |||
1989 | Leo Kottke | LP | My father's face | Private Music | |||
1990 | Leo Kottke and Jonathan Winters | CD | Paul Bunyan | Windham Hill | Kindergeschichte, gelesen von Jonathan Winters, Kottke begleitet | ||
1990 | Leo Kottke | CD | That's what | Private Music | |||
1991 | Leo Kottke | CD | Great big boy | Private Music | |||
1991 | Leo Kottke | CD | Essential Kottke | Chrysalis | Compilation | ||
1993 | Leo Kottke | CD | Peculiaroso | Private Music | |||
1996 | Leo Kottke | CD | Live | Private Music | |||
1997 | Leo Kottke | CD | Standing in my shoes | Private Music | |||
1999 | Leo Kottke | CD | One guitar, no vocals | Windham Hill | |||
2001 | Leo Kottke | CD | Clone | Windham Hill |
Weblinks
- Leo Kottke (LeoKottke.com) - offizielle Website
- Leo Kottke (en.Wikipedia.org)
- Leo Kottke (de.Wikipedia.org)