Annette Humpe: Unterschied zwischen den Versionen
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<b>Annette Humpe</b> und auch ihre jüngere Schwester [[Inga Humpe|Inga]] wurde im Elternhaus schon früh mit Musik vertraut gemacht. Annette lernte Klavierspielen und fand daran so viel Freude, dass sie 1971 nach Köln zog, um dort sechs Semester lang Komposition und Klavier zu studieren. 1974 siedelte sie schliesslich nach Berlin über und sammelte dort unter anderem in den Bands <b>Group Therapy</b> und <b>Pink Wave</b> erste Erfahrungen. 1978 wurde Annette zusammen mit ihrer Schwester Inga Sängerin bei den <b>[[Neonbabies]]</b>. | <b>Annette Humpe</b> und auch ihre jüngere Schwester [[Inga Humpe|Inga]] wurde im Elternhaus schon früh mit Musik vertraut gemacht. Annette lernte Klavierspielen und fand daran so viel Freude, dass sie 1971 nach Köln zog, um dort sechs Semester lang Komposition und Klavier zu studieren. 1974 siedelte sie schliesslich nach Berlin über und sammelte dort unter anderem in den Bands <b>Group Therapy</b> und <b>Pink Wave</b> erste Erfahrungen. 1978 wurde Annette zusammen mit ihrer Schwester Inga Sängerin bei den <b>[[Neonbabies]]</b>. | ||
Mit dem Jazz-Gitarristen [[ | Mit dem Jazz-Gitarristen [[Franz Jürgen Krüger]] (ex-Release Music Orchestra), der bei den Berliner X-Pectors spielte, glaubte die blonde Sängerin, ein neues, erfolgversprechendes Projekt angehen zu können. Zwei ehemalige Neonbabies stiessen Anfang 1980 noch dazu; fertig war die Gruppe <b>[[Ideal]]</b>. Mit diesem Quartett lief es auf Anhieb - bereits im Mai 1980 erschien die selbstproduzierte Hymne "Wir stehn auf Berlin", die sofort ein Szene-Hit wurde. Drei Jahre hatte die anfänglich erfolgreiche Gruppe Bestand, bevor sie sich im März 1983 auflöste. | ||
Zur selben Zeit war Annette auch fast so etwas wie die Nummer 4 im <b>[[Trio]]</b>, auf dessen Platten sie verschiedentlich zu hören ist, u. a. auf "Da da da ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht aha aha aha" (1982), "Frau A spricht ich lieb dich nicht du liebst mich nicht" (1982) und "My sweet angel" (1985). Den Text zum Lied "But I do anyhow" von der TRIO-LP <i>What's the password</i> (1985) schrieb sie gemeinsam mit [[Stephan Remmler]] und [[Kralle Krawinkel]]. Gerüchteweise kam es während dieser Zeit auch zu einer Romanze zwischen Annette und Stephan Remmler, obwohl die beiden dazu nie klar Stellung bezogen haben. | Zur selben Zeit war Annette auch fast so etwas wie die Nummer 4 im <b>[[Trio]]</b>, auf dessen Platten sie verschiedentlich zu hören ist, u. a. auf "Da da da ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht aha aha aha" (1982), "Frau A spricht ich lieb dich nicht du liebst mich nicht" (1982) und "My sweet angel" (1985). Den Text zum Lied "But I do anyhow" von der TRIO-LP <i>What's the password</i> (1985) schrieb sie gemeinsam mit [[Stephan Remmler]] und [[Kralle Krawinkel]]. Gerüchteweise kam es während dieser Zeit auch zu einer Romanze zwischen Annette und Stephan Remmler, obwohl die beiden dazu nie klar Stellung bezogen haben. |
Version vom 8. März 2007, 18:01 Uhr
Deutsche Rocksängerin und Musikproduzentin
Diskographie | Weblinks |
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geboren am 28. Oktober 1950 in Hagen
Annette Humpe und auch ihre jüngere Schwester Inga wurde im Elternhaus schon früh mit Musik vertraut gemacht. Annette lernte Klavierspielen und fand daran so viel Freude, dass sie 1971 nach Köln zog, um dort sechs Semester lang Komposition und Klavier zu studieren. 1974 siedelte sie schliesslich nach Berlin über und sammelte dort unter anderem in den Bands Group Therapy und Pink Wave erste Erfahrungen. 1978 wurde Annette zusammen mit ihrer Schwester Inga Sängerin bei den Neonbabies.
Mit dem Jazz-Gitarristen Franz Jürgen Krüger (ex-Release Music Orchestra), der bei den Berliner X-Pectors spielte, glaubte die blonde Sängerin, ein neues, erfolgversprechendes Projekt angehen zu können. Zwei ehemalige Neonbabies stiessen Anfang 1980 noch dazu; fertig war die Gruppe Ideal. Mit diesem Quartett lief es auf Anhieb - bereits im Mai 1980 erschien die selbstproduzierte Hymne "Wir stehn auf Berlin", die sofort ein Szene-Hit wurde. Drei Jahre hatte die anfänglich erfolgreiche Gruppe Bestand, bevor sie sich im März 1983 auflöste.
Zur selben Zeit war Annette auch fast so etwas wie die Nummer 4 im Trio, auf dessen Platten sie verschiedentlich zu hören ist, u. a. auf "Da da da ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht aha aha aha" (1982), "Frau A spricht ich lieb dich nicht du liebst mich nicht" (1982) und "My sweet angel" (1985). Den Text zum Lied "But I do anyhow" von der TRIO-LP What's the password (1985) schrieb sie gemeinsam mit Stephan Remmler und Kralle Krawinkel. Gerüchteweise kam es während dieser Zeit auch zu einer Romanze zwischen Annette und Stephan Remmler, obwohl die beiden dazu nie klar Stellung bezogen haben.
1983 wirkte Annette als Produzentin für das österreichische Duo Tauchen-Prokopetz und deren LP DÖF mit der Hit-Single Codo (...düse im Sauseschritt), auf der sie ebenfalls mitsang. Im Frühjahr 1984 produzierte sie Rio Reiser's erste Solosingle Dr. Sommer. 1985 liess sich Anete (neue Schreibweise!) mit ihrer Schwester Inga zusammen als Humpe and Humpe von Gareth Jones (Depeche Mode, John Foxx u. a.) produzieren. An diesem vorwiegend englischsprachigen Album wirkten Martin Gore (Depeche Mode), Simon Jeff (Penguin Cafe Orchestra) und andere bekannte Studiomusiker mit. 1986 produzierte Annette gemeinsam mit Udo Arndt Rio Reisers erstes Soloalbum Rio I. und wirkte auch auf dem Folgealbum Blider Passagier (1987) mit. Anfang 1987 wurde in Münchner Studios das Album Swimming with sharks eingespielt, das mit Careless love und No longer friends zwei Hitsingles abwarf. Mit dabei waren diesmal u. a. Curt Cress (Schlagzeug) und Klaus Schultze (Tasten). 1988 gründete Annette Humpe gemeinsam mit Jim Rakete und Siegfried Loch die Produktions- und Verlagsgesellschaft ACT Music + Vision in Berlin und London, die aber schon 1990 wieder aufgelöst wurde.
1990 veröffentlichte Annette ihr bisher einziges Soloalbum Solo mit deutschen Liedern, produziert von den Kuhjaus (Reinhold Heil und Udo Arndt). Die Melodien wirkten entspannt, die Texte jedoch waren ungewöhnlich melancholisch, fast schon depressiv zu nennen, und beschäftigten sich - wenn teilweise auch augenzwinkernd - mit Themen wie Gott, dem Leben, der Zeit und dem Tod. Die durchweg positiven Kritiken verhinderten leider nicht, dass diese Platte beim Publikum durchfiel.
Annette setzte fortan auf ihr Geschick als Produzentin und Liederschreiberin. 1991 verpasste sie Altstar Udo Lindenberg mit dem Ohrwurm "Ein Herz kann man nicht reparieren" ein betont zeitgemässes Image. Im selben Jahr nahm sie die Neuentdeckung Die Prinzen (damals noch Die Herzbuben), ein witzig-hintersinniges Vokalensemble aus Leipzig, unter ihre Fittiche und führte sie mit der Hit-Single Gabi und Klaus zu einem unerwarteten Debüterfolg. Für die Prinzen war sie bis 1995 erfolgreich als Produzentin tätig und schrieb für sie zusammen mit Udo Lindenberg die Hit-Single (Du musst ein) Schwein sein. Im weiteren produzierte sie Joachim Witt's Comeback-Album Kapitän der Träume (1992) und wirkte neben Peter Gabriel und Annie Lennox in Christa Fasts Musikmärchen "Die Nixe / The mermaid" (DE: EMI) mit. Seitdem wirkte sie als Produzentin für Lucilectric, Rio Reiser und Nena.
1995 war Annette Humpe ECHO-Preisträgerin als "Produzentin des Jahres".
- Zitate
- "Ich kann jetzt gar nicht so sagen, dass ich da gestanden hätte und dachte Oh Gott, danke lieber Gott, dass ich da jetzt so stehen kann oder so, das weiss ich nicht, das war so automatisch und ausserdem waren wir so das gehörte auch zur Haltung, dass man sich auch nicht so dolle freute über den Erfolg."
- "Es wurde ja dann so eine Art Individualismus ganz wichtig. Das war ja auch ne Reaktion auf die Friedensbewegten die immer in Gruppen auftauchten."
- "Das Outfit was dann in der neuen deutschen Welle war sieht ja auf den ersten Blick ganz angepasst aus. Männer sollten Anzüge tragen und dünne schmale Krawatten und am besten aussehen wie Bänker. Und zwar war das dafür, um sich abzusetzen von den ganzen Hippies und Selbstgestrickten. Weil man das nicht mehr ausgehalten hat."
- Über Da da da: "Dass das ein Welthit wurde liegt am Refrain. Das kann man hören nun von Uganda bis Grönland."
- Keine Heimat: "Das war einfach ne Reaktion darauf, dass ich das nicht mehr aushalten konnte, dass immer nur - ich lebte ja in Berlin - das Böse vom Kommunismus oder von der DDR oder der Sowjetunion kommen würde. Und das ist mir auf den Keks gegangen; und gleichzeitig schoss an jeder Ecke so ein Fast-Food von Amerika aus dem Boden."
- "Ja, das war schon so, dass auf die Spitze getrieben, dass unsere Sprache wird amerikanisiert so dass man schon Amerika empfunden hat als Supermacht, die eben auch Verbündeten zur Bedrohung wird."