Cravinkel: Unterschied zwischen den Versionen
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| 2006.07 || various artists || 6CD || <b>Krautrock (Music for your brain)</b> || [[Image:country_de.gif]] DE: SPV || About mother and son | |||
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Version vom 7. März 2007, 22:41 Uhr
Die norddeutsche Gruppe Cravinkel wurde 1969 von Gert "Kralle" Krawinkel (guitar, vocals, percussion), Klaus George Meier (guitar, vocals, percussion), Rolf "Mick" Kaiser (bass, vocals) und George B. Haupt (genannt Miller) (drums) gegründet. George Meier (geboren am 9. Oktober 1952 in Bremerhaven) hatte seine musikalische Karriere als 14jähriger in einer lokalen Beatband gestartet. Mit 17 veröffentlichte er seine erste Single als "George Walker" (Da roo da run / Now I'm looking back) und wurde im gleichen Jahr (1968) Sänger und Gitarrist bei den Rattles aus Hamburg.
Cravinkel spielte zuerst blues-angehauchten Folkrock, wechselte dann Schlagzeuger Miller gegen Achim Bierly aus und zog 1970 nach Hamburg, wo sie im Juni einen ausserordentlich gut dotierten Plattenvertrag mit Philips unterschrieben. Danach zogen die Musiker in ein abgelegenes Landhaus nach Volkmarst in der Nähe von Bremervörde, wo sie jene Einsamkeit fanden, die sie nach eigenen Angaben brauchten, um sich menschlich und kreativ aufeinander einzustellen. In den Londoner IBC Studios nahmen Cravinkel im Herbst unter der Leitung von Philips-Hausproduzent Rainer Goltermann ihre erste LP Cravinkel (1970) auf. Ihre englischen Texte liessen sie sich unmittelbar vor Beginn der Aufnahmen von ihrem britischen Toningenieur Andy Knight auf Fehler oder falsche Idiome durchforsten. "Das was allerdings auch fast das einzige, was er machte", erinnert sich George Meier. "Denn während wir die Songs aufnahmen, hat Andy die überwiegende Zeit gepennt."
Nach Veröffentlichung ihres Debüts im Winter 1970 gingen Cravinkel mit Frumpy und Spooky Tooth auf eine ausgedehnte Europatournee. Trotzdem ignorierte die deutsche Presse Cravinkel fast vollständig, es reichte gerade mal zu einem Feature im Stern sowie zu Artikeln in kleineren Magazinen, in denen die Musik kurz und unpassend als "Romantik aus dem deutschen Bauernhaus" klassifiziert und in die Sparte "melodischer Soulrock" eingereiht wurde. So verkaufte sich die Platte schliesslich nur rund 5'000 mal. 1971 wurde dann noch die Single Keep on running nachgeschoben, ein Stevie Winwood-Cover.
1972 folgte das zweite, sehr progressiv geratene Album Garden of loneliness, für das die Plattenfirma die finanzielle Zuwendung dann fast gänzlich strich. Diesmal sass Günter Thoenes (ex-Sphinx Tush) am Schlagzeug und das Album beinhaltete insgesamt nur drei, dafür umso ausladendere Stücke. Im Frühjahr 1972 brannte das Cravinkel-Haus in Volksmarst während eines Auftritts in Rendsburg völlig ab. Zwar gaben Cravinkel danach noch einige Konzerte, löste sich aber wegen chronischer Erfolglosigkeit im Spätsommer 1972 auf. Bei einer der beiden Cravinkel-LPs soll nach Angaben von Kralle übrigens auch Achim Reichel als Produzent mitgewirkt haben.
Verbleib
- Gert Krawinkel tauchte später als Gitarrist von TRIO wieder auf und produzierte 1993 sein erstes Soloalbum.
- George Meier spielte nach dem Ende von Cravinkel zunächst mit Udo Lindenberg bei Atlantis, anschliessend formierte er mit Jochen "Lude Lafayette" Peters die Gruppe Wolfsmond, die fünf Alben veröffentlichte, spielte u. a. bei den Emsland Hillbillys und war einer der Köpfe der Bremerhavener Gruppe Meier Miller Kaiser bzw. deren Nachfolgeformation The Good the Bad and the Ugly. Mitte der 1990er Jahre spielte er bei den Hagen Allstars, einer Coverrock-Formation, die sich Rockklassikern verschrieben hatte, bevor er sich der Gruppe Visky anschloss.
- Bassist Rolf Kaiser, der ebenfalls zur Gruppe Meier Miller Kaiser gehörte und ab Mitte der 1970er in Bremerhaven die Szenekneipe "Wally" führte, starb im Frühjahr 1997 an Lungenkrebs.
Im September 1998 kam es zu einer digital neu gemasterten Wiederveröffentlichung des Cravinkel-Debütalbums, ergänzt durch die Single Keep on running. Ursprünglich sollte noch im selben Jahr auch das zweite Album auf CD erscheinen, dazu ist es jedoch nie gekommen. Im übrigen geniesst die Gruppe in Norddeutschland angeblich noch immer eine Art kultige Verehrung.
Diskographie
Weblinks
- Cravinkel (German Rock e. V.)
- Info aus dem Booklet der Cravinkel-CD Cravinkel