1970 Film "Nachts, wenn Dracula erwacht": Unterschied zwischen den Versionen
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| <b>Kamera</b> || Manuel Merino. - [Farbe (Eastmancolor) 35 mm (Panavision / Techniscope 1:2,35)] | | <b>Kamera</b> || Manuel Merino. - [Farbe (Eastmancolor) 35 mm (Panavision / Techniscope 1:2,35)] | ||
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| <b>Darsteller</b> || Christopher Lee (Graf Dracula), Frederick Williams (Jonathan Harker), [[Klaus Kinski]] (Renfield), Herbert Lom (Professor van Helsing), Maria Rohm (Mina Murray / MIna Harker), Soledad Miranda (Lucy Westenra), Jack Taylor (Quincy Morris), Paul Müller (Dr. Seward), Teresa Gimpera, José Martínez Blanco, Jesús Puente, Jess Franco (Dr. Seward's Diener) | | <b>Darsteller</b> || Christopher Lee (Graf Dracula), Frederick Williams (Jonathan Harker), [[Klaus Kinski]] (Renfield), Herbert Lom (Professor van Helsing), Maria Rohm (Mina Murray / MIna Harker), Soledad Miranda (Lucy Westenra), Jack Taylor (Quincy Morris), Paul Müller (Dr. Seward), Teresa Gimpera, José Martínez Blanco, Jesús Puente, [[Jess Franco]] (Dr. Seward's Diener) | ||
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Nach anderen Quellen lief der Film in Spanien erst am 15. März 1971 an. Die Mina-Darstellerin Soledad Miranda, die danach unter dem Namen Susann Korda noch drei Sexfilme mit Franco gedreht hatte, verunglückte im Sommer 1971 tödlich, erst 22 Jahre alt. | Nach anderen Quellen lief der Film in Spanien erst am 15. März 1971 an. Die Mina-Darstellerin Soledad Miranda, die danach unter dem Namen Susann Korda noch drei Sexfilme mit Franco gedreht hatte, verunglückte im Sommer 1971 tödlich, erst 22 Jahre alt. | ||
Pedro Portabello | Joan Brossa und Pedro Portabello dokumentierten die Dreharbeiten zu <i>Nachts, wenn Dracula erwacht</i> in ihrem Avantgarde-Film <i>[[1970 Film "Cuadecuc (Vampir)"|Cuadecuc (Vampir)]]</i> (1970), in dem Klaus Kinski aber nicht zu sehen ist. | ||
==Inhalt== | ==Inhalt== | ||
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Aktuelle Version vom 7. Oktober 2006, 13:17 Uhr
Produktion | Peter Welbeck [= Harry Alan Towers] für Corona Filmproduktion (München) / Coop. Fénix Films C. C. (Madrid) / Filmar Compagnia Cinematografica (Italien) / Towers of London Productions (Vaduz) / Etablissement Sargon (Vaduz) |
Drehbuch | Erich Krähnke, Jesus Franco Manera [= Jess Franco], Augusto Finocchi, Carlo Fadda, Milo G. Cuccia, Peter Welbeck [= Harry Alan Towers] und Dietmar Behnke (Dialoge) nach dem Roman Dracula von Bram Stoker |
Regie | Jess Franco [= Jésus Franco Manera] |
Kamera | Manuel Merino. - [Farbe (Eastmancolor) 35 mm (Panavision / Techniscope 1:2,35)] |
Darsteller | Christopher Lee (Graf Dracula), Frederick Williams (Jonathan Harker), Klaus Kinski (Renfield), Herbert Lom (Professor van Helsing), Maria Rohm (Mina Murray / MIna Harker), Soledad Miranda (Lucy Westenra), Jack Taylor (Quincy Morris), Paul Müller (Dr. Seward), Teresa Gimpera, José Martínez Blanco, Jesús Puente, Jess Franco (Dr. Seward's Diener) |
Sprache | Manuel Merino |
Schnitt | Bruno Mattei, Gabriele Reinecke, Maria Luisa Soriano; oder Vincent Dawn und Derek Parsons |
Bauten | Karl Schneider |
Ausstattung | George O'Brown |
Production manager | José Climent |
Maske | Gerry Fletcher |
Spezialeffekte | Sergio Pagoni |
Ton | Joachim Flamme |
Musik |
Bruno Nicolai
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Drehorte | Barcelona (Spanien). Alicante (Spanien). München (Deutschland). |
Geschäftserfolg | 1'171'255 Kinoeintritte in Spanien (41'278'656 Pesetas) |
"Vor über 50 Jahren schrieb Bram Stoker die grösste aller Horrorgeschichten. Jetzt erzählen wir sie zum ersten Mal ganz genauso, wie er sie geschrieben hat, eine der ersten und immer noch der besten Erzählungen des Makabren." Dieses Versprechen als Einblendung im Vorspann macht den Mund wässrig auf das, was den Freunden des Stoker-Romans immer vorenthalten wurde. Die Legende erzählt, Christopher Lee habe schon seit vielen Jahren von der Dracula-Rolle in einer Verfilmung des Stoker-Romans geträumt und diesen Film nur unter der Bedingung drehen wollen, dass man sich genauestens an die literarische Vorlage halte. Doch erstens garantiert der Name Jess Franco alles andere als Werktreue, und zweitens wird schon in den verwackelten, unscharfen Anfangsbildern einer Burg deutlich, dass wir vom filmischen Niveau her mit einem "fast film" bedient werden, der nicht im Traum an den literarischen Reichtum des Stoker-Romans heranreichen wird.
Gewiss hat der Film ein paar schöne Momente vorzuweisen, strahlt manchmal auch so etwas wie Atmosphäre aus und liefert unbestreitbar ein Porträt des Grafen, das man bisher noch nicht gesehen hat. Leider wird dies wieder revidiert durch Francos Schludrigkeit, der sich den ganzen Film über nicht entscheiden kann, ob die Handlung bei Nacht oder Tag spielen soll. Ausserdem sollen einem die geschickterweise weissangestrichenen, spanischen Landhäuser suggerieren, man befände sich im viktorianischen England. Die Darstellerliste liest sich zwar sehr imposant - trotzdem wurden die Romanfiguren Arthur Holmwood, Mrs. Westenra sowie der Kapitän der "Demeter" gnadenlos eliminiert. Böse Zungen vermuten gar, Franco habe wohl 99% seines Budgets für die Gagen von Lee und Kinski aufgewendet, so dass er nur noch 5 Peseten für eine Plastikfledermaus übrig hatte... Billig wirkt der Film von Anfang an, und billig bleibt sein gesamtes Erscheinungsbild.
Zwar zählt dieser Film "zu den besten, die Jess Franco je gemacht hat." Doch da er eigentlich nur Müll gedreht hat, will das nicht viel heissen. Was den Film erträglich und sogar interessant macht, sind die Schauspieler Christopher Lee, Herbert Lom und Klaus Kinski, die zu sehen man sich freut, weil ihre darstellerische Qualität ausser Frage steht, die man aber gleichzeitig bedauert, weil sie dieses Niveau nicht verdient haben. Klaus Kinski spielt den irren wanzenfressenden Renfield mit einer ungewohnten Zurückhaltung und ohne ein Wort zu sprechen - "der wahrscheinlich beste Renfield, den das Kino bisher hervorgebracht hat" [David Pirie: Vampir-Filmkult, S. 154] Regisseur Jess Franco selber gab über Klaus Kinski zu Protokoll:
Er ist sehr gescheit, sehr kultiviert, und er weiss genau was er macht und macht es perfekt. Kinski hat eine unglaublich starke Persönlichkeit. Du schaust dir einen Film an, da kommt er ins Bild und alle springen auf. Er hat diese Kraft... Das einzige kleine Problem, das ich mit Klaus hatte, war, als wir El conde Drácula drehten. Er sagte zu mir: "Du glaubst, du bist ein moderner Regisseur und bringst mich in ein Studio anstatt in ein echtes Irrenhaus." Also sagte ich, "Hör mal Klaus, das wollte ich ja tun, aber ich hatte Angst, dass sie dich danach nie wieder rauslassen würden..." Er lachte laut heraus, nannte mich einen Hurensohn, und die Sache war schnell vergessen. Wir sind gute Freunde und er machte einige Opfer von seinem üblichen Honorar, um mit mir zu arbeiten. Ich würde gern weitere Filme mit ihm machen, denn mit Klaus hast du bereits die Hälfte des Films.
Quelle: Sommer 1989 Shock Xpress Vol. 3 #1
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Nach anderen Quellen lief der Film in Spanien erst am 15. März 1971 an. Die Mina-Darstellerin Soledad Miranda, die danach unter dem Namen Susann Korda noch drei Sexfilme mit Franco gedreht hatte, verunglückte im Sommer 1971 tödlich, erst 22 Jahre alt.
Joan Brossa und Pedro Portabello dokumentierten die Dreharbeiten zu Nachts, wenn Dracula erwacht in ihrem Avantgarde-Film Cuadecuc (Vampir) (1970), in dem Klaus Kinski aber nicht zu sehen ist.
Inhalt
1897: Der junge Jonathan Harker fährt im Auftrag einer Anwaltskanzlei mit dem Zug nach Bistritz in Transsylvanien, wo er in einem Hotel den Brief Draculas erhält. Die junge Wirtin warnt ihn gegen den Willen ihres Gatten vor der bevorstehenden St. George's-Nacht, in der alles Böse der Welt um Mitternacht zusammenkäme. Doch Harker kutschiert am nächsten Tag zum Borgo-Pass, wo ihn in der Dämmerung ein vermummter Kutscher (die Augen verraten Christopher Lee) abholt. Die Tür des Schlosses öffnet Graf Dracula, ein hochgewachsener alter Mann mit weissem Schnauzbart (wie im Roman beschrieben, aber keine zusammengewachsenen Augenbrauen, keine spitzen Ohren, kein breites Kinn und keine erstaunlich roten Lippen, wie auch im Roman beschrieben).
Dracula, der in einem grossen Spiegel nicht zu erkennen ist, freut sich über das alte Haus, das ihm Harker anbietet, und findet zufällig ein Foto von Mina und Lucy zwischen den Unterlagen. Kurz danach hält er eine pathetische Rede über seine grandiosen Vorfahren in Nahaufnahme direkt in die Kamera. Dann führt er Jonathan Harker auf sein Zimmer. Dieser findet sich nächtens plötzlich in seinem Zimmer eingesperrt. Am nächsten Morgen beklagt eine Frau vor dem Schlosstor ihr gestohlenes Baby. Innen verlassen drei Vampirinnen im Dunkeln ihre Särge. Plötzlich wird es hell, weil der Beleuchter der Szene die Steckdose gefunden hat. Man sieht, wie die drei Vampirfrauen sich auf den am Boden liegenden Harker stürzen wollen, doch da kommt Dracula herein und betont: "Er gehört mir." Bevor die blutrünstigen Furien aufeinander losgehen, weist er ihnen den Sack mit dem Baby darin zu und verharrt dann einfach im Anblick des vor ihm liegenden Harker.
Harker erwacht am nächsten Morgen, entdeckt die beiden Bisswunden an seinem Hals und klettert aus dem Fenster über Drähte in ein anderes Fenster, wonach er den Weg in Draculas Gruft findet. Er öffnet Draculas Sarg und stürzt sich nach dessen Anblick entsetzt aus dem Fenster. "Ich bin Dr. Seward in Professor van Helsing's Privatklinik", begrüsst ihn nach seiner Ohnmacht der Mediziner im viktorianischen England (das, wenn man Regisseur Franco glauben darf, genauso ausgesehen hat wie sein Heimatland Spanien heute).. Sein Körper sei in einem von Budapest 200 Kilometer entfernten Fluss gefunden worden, erklärt der Arzt dem Anstaltsleiter van Helsing (Herbert Lom), der sich freut, endlich mal ein echtes Opfer des Vampirismus zu sehen, da sein bisher einziges Anschauungsmaterial ein spinnenfressender Schwachkopf ist, der keine grosse Bereitschaft zur Kommunikation zeigt: in der weissen Gummizelle schreit Renfield (Bombenrolle für den 44jährigen Klaus Kinski, laut Roman 59 Jahre alt), schmeisst sein Essen an die Wand, verreibt es und isst eine Fliege. Aus seinem Fenster erblickt er Draculas neues Domizil. Die wackelige Handkamera wuselt um ihn herum, wobei der Kameramann seine Schatten unbemerkt (?) auf Darsteller und Dekors wirft und so die Szene zu versauen versucht.
Sehr bald bemerkt Harker, dass gegenüber der Klinik Van Helsings mysteriöse Kisten ausgeladen werden - Graf Dracula giert nämlich so nach einer speziellen Blutgruppe, dass er es sich nicht hat nehmen lassen, zum Dinner persönlich nach England zu kommen. Mina (Maria Rohm) und Lucy (Soledad Miranda) kommen in die Anstalt, um Jonathan Harker zu besuchen. Sie bleiben gleich da, weil Lucy bei Renfields Geschrei ohnmächtig wird. Nachts erwacht sie. Etwas Fledermausähnliches zappelt vor dem Fenster. Eine Stimme flüstert "Lucy". Sie verlässt die Anstalt und geht zu Draculas Haus. Es soll zwar Nacht sein, doch draussen ist es taghell, und die Darsteller werfen deutliche Schatten. Lucy folgt Mina unsicher. Als Dracula sie bemerkt, löst er sich in Nichts auf. Lucy hat viel Blut verloren. Ihr Verlobter, der amerikanische Baron Quincey Morris (hier also nicht Arthur Holmwood) reist an, und spendet ihr sein Blut. In der nächsten Nacht sucht Dracula Lucy durch ihr Fenster in ihrem Zimmer auf. Seine Haare sind nicht mehr so grau wie zu Beginn des Films. (Die Darstellung der Verjüngung ist eine gute Idee). Diesmal spendet niemand Lucy Blut. Trotzdem kommt Dracula auch in der nächsten Nacht, saugt die verzückte Lucy aus, wird aber von Mina überrascht. Er flieht. Lucy ist tot.
Renfield ist kurz vorher aus dem Fenster im zweiten Stock gefallen. Dracula hat ihn vom Hause gegenüber aus seiner Gummizelle gelockt. Renfield, so erzählt der Professor, habe seine wunderschöne Tochter bei einem Ferienaufenthalt in Bistritz in Transsylvanien durch andauernden, unerklärlichen Blutverlust verloren. Dann erst sei er verrückt geworden. Van Helsing erklärt Harker, Morris, Dr. Seward und Lucy seine Vampirtheorien. "Ich bin dem Grafen nie begegnet, aber ich kenne seine Seele besser als meine." Lucy wird beerdigt, taucht aber bald wieder als Vampirin auf und tötet Kinder. Harker, Morris und van Helsing warten in der Gruft auf Lucy, der Professor pfählt sie, und Morris sticht ihr mit einem Spaten den Kopf ab.
In seinem Arbeitszimmer erleidet der Professor einen Herzanfall. Harker, Morris und Dr. Seward suchen Draculas Haus auf. Sein Sarg scheint weggeräumt worden zu sein. Es gibt ein Gewitter. Die vielen ausgestopften Tiere wackeln, dazu ertönt ein unerträgliches Gekreische. Die Männer starren entsetzt in die Kamera (kaum erträglich ist diese lächerliche Szene mit primitiven Zooms auf die Tierköpfe, die teilweise völlig unscharf und total unmotiviert im Bild sind.) Dann ist plötzlich - völlig schwarzhaarig - Dracula da. Das Kruzifix, das Harker ihm entgegenhält, vertreibt den Grafen. Renfield, den Mina in seiner Zelle besucht hat, versucht, parallel dazu seine Besucherin zu erwürgen, lässt aber im selben Moment verwundert davon ab, als Dracula das Kruzifix erblickt. Mina besucht kurz darauf im Opernhaus ein Chorkonzert. Dracula sucht sie in ihrer Loge auf und saugt sie aus. Unterdessen besuchen Harker, Morris und van Helsing (im Rollstuhl) einen Staatssekretör, brechen ihren Besuch aber gleich wieder ab, als Harker eine Einladung von Mina ins Opernhaus zugesteckt wird. Sie finden die Ohnmächtige, und Morris brüllt mitten in die Vorstellung: "Ist ein Arzt im Haus?"
Dracula sucht die russische Besatzung der "Zarina Katharina" auf und erteilt dem Kapitän den Auftrag, ihn und sein Gepäck nach Warna zu bringen. Renfield haucht in seiner Zelle Dr. Seward "Warna" zu, dann stirbt er. Harker und Morris wollen vor dem Grafen auf dem Landweg nach Schloss Dracula gelangen, denn der Graf wird mindestens drei Wochen benötigen. Professor van Helsing sitzt lesend am Kamin. Plötzlich kommt Dracula, um Mina zu holen, die auf der Couch liegt. Van Helsing kann auf einmal wundersamerweise wieder laufen. Mit dem glühenden Schürhaken ritzt er ein brennendes Kreuz in den Holzfussboden. Das vertreibt den Grafen, rettet Mina, ruiniert aber das Parkett.
Singende Zigeuner bringen mit einem Pferdewagen die Holzkiste, in der Dracula liegt, zum Schloss. Dort sind Harker und Morris damit beschäftigt, die drei Vampirinnen mit Pfählen unschädlich zu machen. Das Blut spritzt Morris ins Gesicht. Von den Schlosszinnen lassen die beiden grosse Felsblöcke (die deutlich erkennbar aus Pappe sind) auf die Ziegeuner fallen, die sofort davonlaufen. Die Männer öffnen die Kiste, Dracula blickt sie an, doch er wird gleich in Brand gesteckt. Er altert in den Flammen in mehreren holprig überblendeten Stadien und wird schliesslich samt brennender Holzkiste von der Schlossmauer geworfen. Dieses Ende steht nun schon gar nicht im Roman. Aber es ist wenigstens endlich da.
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Plakat Deutschland
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Video Japan: Pack-in-Video
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Video USA: NTA
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Video USA: Republic
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Video unbekannter Herkunft
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Video Deutschland: Toppic
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Video Grossbritannien: 4 Front
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Video Kanada: GB Video
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Video Finnland: Magnum
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DVD Japan: Cinema Supply
Kritik
- Identische Sequenzen werden dutzendfach wiederholt, und die Spezialeffekte der am Ende erfolgenden Verbrennung des Grafen (steht das überhaupt so im Roman?) sind so schrecklich amateurhaft, dass man nur noch lachen kann. [John McCarthy: Cinefantastique]
- Francos El conde Drácula (Nachts, wenn Dracula erwacht) schadete der Draculafigur wahrscheinlich mehr als sein billigster "sexploitation film". Der erhob wenigstens keinen Endgültigkeitsanspruch. [David Pirie: A heritage of horror (The English Gothic cinema 1946-1972), 1973, S. 88]
- Bei Francos Dracula-Version handelt es sich vielleicht um die schönste Verfilmung des Stoker-Romans überhaupt. [Rolf Thissen / Leo Phelix: Pioniere und Prominente des modernen Sexfilms]