George Gruntz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:country_ch.gif]] Schweizer Pianist ; geboren 24. Juni 1932 in Basel
==Biographie==
==Biographie==
geboren am 24. Juni 1932 in Basel
Nach Musikstudien in Basel und Zürich gewann der Pianist <b>George Gruntz</b> erste Preise an den Züricher Jazzfestivals von 1954, 1955 und 1957, spielte 1958 noch als Amateur mit <b>Louis Armstrong</b> und wurde 1963 Profimusiker. Frühzeitig arbeitete er mit renommierten Komponisten - Rolf Liebermann (1964), Earl Brown (1966), Hans Werner Henze (1969) - und Jazz-Neuerern - wie Roland Kirk (1964) und Don Cherry (1969) - zusammen. 1958 gab der Pianist in der International Youth Band des Newport Festivals sein US-Debüt. Anfang der 60er Jahre begleitete er amerikanische Jazzmusiker auf deren Europatourneen und 1963 als Bandleader und Pianist die Sängerin <b>Helen Merrill</b> durch Japan. Für Hannes Schmidhausers Film <i>Seelische Grausamkeit</i> (1962) schrieb Gruntz seine erste Filmmusik, es schlossen sich u. a. Arbeiten für <i>Tätowierung</i> (1967), <i>Das falsche Gewicht</i> (1971) und <i>Steppenwolf</i> (1973) an.
Nach Musikstudien in Basel und Zürich gewann der Pianist <b>George Gruntz</b> erste Preise an den Züricher Jazzfestivals von 1954, 1955 und 1957, spielte 1958 noch als Amateur mit <b>Louis Armstrong</b> und wurde 1963 Profimusiker. Frühzeitig arbeitete er mit renommierten Komponisten - Rolf Liebermann (1964), Earl Brown (1966), Hans Werner Henze (1969) - und Jazz-Neuerern - wie Roland Kirk (1964) und Don Cherry (1969) - zusammen. 1958 gab der Pianist in der International Youth Band des Newport Festivals sein US-Debüt. Anfang der 60er Jahre begleitete er amerikanische Jazzmusiker auf deren Europatourneen und 1963 als Bandleader und Pianist die Sängerin <b>Helen Merrill</b> durch Japan. Für Hannes Schmidhausers Film <i>Seelische Grausamkeit</i> (1962) schrieb Gruntz seine erste Filmmusik, es schlossen sich u. a. Arbeiten für <i>Tätowierung</i> (1967), <i>Das falsche Gewicht</i> (1971) und <i>Steppenwolf</i> (1973) an.


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* [http://www.interq.or.jp/blue/sudo/Quest/cards/G/GeorgeGruntz/ George Gruntz] - Diskographie
* [http://www.interq.or.jp/blue/sudo/Quest/cards/G/GeorgeGruntz/ George Gruntz] - Diskographie
* [http://www.blick.ch/blick/bl_archiv/1997/1997_06_24/bl_seiten/aktuell/aku10.htm George Gruntz: Jazz nach Stundenplan] (<i>Blick</i> 24.06.1997)
* [http://www.blick.ch/blick/bl_archiv/1997/1997_06_24/bl_seiten/aktuell/aku10.htm George Gruntz: Jazz nach Stundenplan] (<i>Blick</i> 24.06.1997)
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[[Category:Musiker (Schweiz)]] [[Category:Schweizer Musikdatenbank]]

Aktuelle Version vom 12. Juli 2007, 19:58 Uhr

Schweizer Pianist ; geboren 24. Juni 1932 in Basel

Biographie

Nach Musikstudien in Basel und Zürich gewann der Pianist George Gruntz erste Preise an den Züricher Jazzfestivals von 1954, 1955 und 1957, spielte 1958 noch als Amateur mit Louis Armstrong und wurde 1963 Profimusiker. Frühzeitig arbeitete er mit renommierten Komponisten - Rolf Liebermann (1964), Earl Brown (1966), Hans Werner Henze (1969) - und Jazz-Neuerern - wie Roland Kirk (1964) und Don Cherry (1969) - zusammen. 1958 gab der Pianist in der International Youth Band des Newport Festivals sein US-Debüt. Anfang der 60er Jahre begleitete er amerikanische Jazzmusiker auf deren Europatourneen und 1963 als Bandleader und Pianist die Sängerin Helen Merrill durch Japan. Für Hannes Schmidhausers Film Seelische Grausamkeit (1962) schrieb Gruntz seine erste Filmmusik, es schlossen sich u. a. Arbeiten für Tätowierung (1967), Das falsche Gewicht (1971) und Steppenwolf (1973) an.

Bereits 1958 entstand die Jazzsuite "My wailin' lady", der dann über 30 Kompositionen im E-Musikbereich folgten. 1968/69 gehörte Gruntz zu Phil Woods' European Rhythm Machine, deren Album AT THE MONTREUX JAZZ FESTIVAL im Down Beat die Höchstbewertung erhielt. 1969 schrieb Gruntz die Bühnenmusik zu "Antonius und Cleopatra" für das Züricher Schauspielhaus, dessen musikalischer Leiter er seit 1970 ist. Im Rahmen dieser Tätigkeit komponierte er u. a. für "The naked Hamlet" (1970), "Hölderlin" (1971 für das Württembergische Staatstheater Stuttgart), "Das Leben des Galilei" (1972), "Baal" (1973), "Die Irre von Chaillot" (1975) und "Seeskapade" (1975 für das Burgtheater Wien).

1961 spielte Gruntz auf den Festivals von Antibes und Comblain-La-Tour und seitdem auf vielen weiteren wichtigen Festivals, so 1966 in Berlin, wo er seine "Jazz goes Baroque"-Synthesen u. a. mit einem Cembalo präsentierte. 1974 setzte Gruntz diesen Weg mit dem Album ETERNAL BAROQUE fort. Sein besonderes Interesse galt der Begegnung musikalisch entfernter Kulturen. 1966 brachte Gruntz Basler Trommler und Jazzmusiker zusammen, 1974 kamen für das Monster Jazz Meeting zusätzlich schottische Highland-Bands nach Zürich. 1972 spielte Gruntz für den Noon in Tunisia-Film von Peter Lilienthal und Joachim-Ernst Behrendt mit einem Quartett arabischer Beduinen. Seit 1972 formiert George Gruntz unter wechselndem Enseblenamen Solisten-Big Bands. Nach seinem Prinzip der Synergese, dem kreativen Mitvollzug im Orchesterverband, schrieb er jeweils Titel und Arrangements, die in kurzer Zeit Spitzenmusiker, welche nie zuvor miteinander gespielt hatten, zu ausserordentlichen Leistungen anregten. So stellte sich 1978 ein "heiter musizierendes Ensemble" vor, "das über mehr Register verfügt als die zu Denkmäler erstarrten Big Bands des Swing und Neo-Swing" (Michael Naura).

1974 gründete George Gruntz die Piano Conclave, die bei ihren Auftritten jeweils sechs der führenden europäischen Pianisten wie Gordon Beck, Wolfgang Dauner, Jasper van t' Hof, Joachim Kühn, Adam Makowicz, Fritz Pauer, Martial Solal, Bobo Stenson und Gruntz zu "einem der interessantesten Beiträge europäischer Musiker zur Palette der Jazzsounds" (Jazz Forum) vereinte. 1977 spielte er mit seiner Gruppe Percussion Profiles auf dem Monterey Festival; mit Pierre Favre, Jack De Johnette und Fredy Studer (Schlagzeug), Dave Friedman (Vibes) und Dom Um Romao (Percussion). Im selben Jahr übernahm Gruntz auch die Moderation der TV-Musikserie All You Need Is Love. 1980 spielte er im Quintett neben dem Saxophonisten Christof Lauer auf dem Deutschen Jazzfestival in Frankfurt, gastierte mit Percussion Profiles beim Willisauer Festival und konnte seine prominent besetzte Concert Jazz Band wieder wie auch in den folgenden Jahren für eine Europa-Tournee formieren. LIVE AT THE QUARTIER LATIN (1980), LIVE '82 und THEATRE dokumentieren die Arbeit dieser alljährlich neu zusammengestellten Grossformationen, von denen eine 1984 auch in den USA aufgetreten ist.

Gruntz kooperierte darüber hinaus häufig mit dem Trompeter Franco Ambrosetti (LP CLOSE ENCOUNTER), ab 1984 mit Uschi Brüning und 1985 mit den Musikern des von ihm mitbgegründeten Swiss Jazz Pool. Unter seinen Grossprojekten der letzten Jahre ragen ein 1982 mit der NDR-Studioband realisierte Duke Ellington-Würdigung und "Totally Bemonked" mit der Radio Big Band Berlin (1982) sowie das Oratorium "The Holy Grail of Jazz and Joy", uraufgeführt beim Steirischen Herbst 1985, heraus.

Die CD RENAISSANCE MAN (2002) enthält Unveröffentlichtes aus vierzig Jahren: u. a. den Soundtrack zu Seelische Grausamkeit (1962), eine schräge Version von "Autumn leaves" mit seinem Trio und Franco Ambrosetti aus dem Jahr 2000, eine rhapsodische Variante von Coltranes "Naima" mit Joachim Kühn und den NDR-Philharmonikern, Carla Bleys "Untitled piece in eight layers" als Cembalo-Duo mit Antoinette Fischer sowie Charlie Parkers "Perhaps" - gesungen von Gruntz' dreijährigem Sohn Felix. Im Herbst 2002 soll eine weitere CD folgen.

(Stand: Juni 2002)

Bibliographie

  • George Gruntz: Als weisser Neger geboren : ein Leben für den Jazz. - [S. l.] : Corvus bei Zweitausendeins, 2002

Diskographie

  • 1974 George Gruntz LP ETERNAL BAROQUE []
  • 1978 Percussion Profiles LP PERCUSSION PROFILES [JAPO 60025]
    Movement 1 / Movement 2 / Movement 3 / Movement 3 / Movement 4 / Movement 5 / Movement 6
  • 1979 George Gruntz Concert Jazz Band LP THE GEORGE GRUNTZ CONCERT JAZZ BAND [DE: MPS Records 0068.215]
    Destiny / Morning song of a spring flower / Napoleon blown apart / Cinderella Friday night or "Dr Ueli Bräker am Samschtig z'Nacht"
  • 1980 Concert Jazz Band LP LIVE AT THE QUARTIER LATIN []
  • Concert Jazz Band LP LIVE '82 []
  • 1984 George Gruntz Concert Jazz Band LP GG-CJB [JP: Trio-Kenwood PAP-25046] live 1981.03.22 Zürich, Schauspielhaus
    Moon germs / Stan and Ollie / The tango (from William Shakespeare's "Naked Hamlet") / Straight no chaser - Gruntzmosphere
  • 1984 George Gruntz Concert Jazz Band LP THEATRE (THE GEORGE GRUNTZ CONCERT JAZZ BAND '83) [DE: ECM Records]
    El chancho / In the tradition of Switzerland (s Guggisberg Lied) / No one can explain it (excerpt from aria in "World jazz opera") / The Holy Grail of jazz and joy (Queen Guinevere ~ Sir Galahad ~ King Arthur ~ Sir Kay ~ Prince Gahmuret ~ Merlin ~ Sir Gawain)
  • 1990 George Gruntz Trio CD SERIOUS FUN [DE: Enja Records ENJ 6038 2] live 1989.09.21-23 Basel, Atlantis
    Capricci cavallereschi / Autumn again / Death march / Cat-a-dam / All-ergic blues / Mike-a-mouse / Franco's delight / So, what fun
  • 1996 George Gruntz Concert Jazz Band CD SINS'N WINS'N FUNS (25 YEARS GEORGE GRUNTZ CONCERT JAZZ BAND [CH: TCB Records TCB 96602] rec. 1981-1995
    Leave on yr shoes / Reggae / Kinda gruntzy ~ Rockin' in rhythm / The preacher / The trombone man / The Berlin tango / Room 608 / Dimple / The yellow rose of Texas ~ C-jam-blues / Plainsong / GG deconne (short goodbye narration)
  • 1999 George Gruntz Concert Jazz Band CD MERRYTERIA [CH: TCB 99502]
    My foolish heart / Bunauara / 2nd line Sally / Mexicali pose / Merryteria / Novgorod bells / [+ mehr]
  • 2002 CD RENAISSANCE MAN [TCB 22163]

Konzertdaten

Es sind keine Konzertdaten bekannt.

Weblinks