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| [[Bild:epikur01.jpg|framed|right|Epikur]] <b>Epikur</b> gilt als philosophischer Gegenspieler <b>Platons</b> und seiner Schüler. Er wandte sein Denken entschieden dem Diesseits zu, der Sphäre der Sinne: mit Freude am Angebot der Natur teilhaben, sich aber auch mit ihm zufriedengeben. Bedingung dafür ist die "Überwindung der Furcht", die der Mensch vor dem Tod und der Strafe der Götter empfindet. Daher lehrte Epikur, dass die Seele sterblich sei und verlangte jene tiefe Bejahung der Wirklichkeit, die auch angesichts des Schmerzvollen, des Leides, der Vergänglichkeit standhält. Seiner Lehre zufolge kann nur die Philosophie dem Menschen solche Befreiung verschaffen. Philosophie meint dabei die Tätigkeit zur Erlangung von Erkenntnis über einen Gegenstand, den es zu begreifen gilt.
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| ==Biographie==
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| <b>Epikur</b> wurde im Winter 342/341 v. Chr. als Sohn des Atheners <b>Neokles</b> geboren, der seit etwa 352 v. Chr. als Kolonist auf Samos ansässig war und als Elementarlehrer so wenig verdiente, dass seine Frau Chaerestrate von Haus zu Haus ziehen und mit dem Hersagen mystischer Sprüche zur Vertreibung böser Geister ein Zugeld verdienen musste. Der junge Epikur wurde vom Platoniker <b>Pamphiles</b> und dem Demokriteer <b>Nausiphanes</b> unterrichtet, obwohl er später sagte, er sei das was er geworden sei, durch sich selbst geworden. Mit vierzehn Jahren begann er zu philosophieren, als ihm seine Lehrer keine Antwort darauf geben konnten, was denn vor dem Chaos gewesen sei, wenn aus dem Chaos alles entstanden sei, wie es damals geglaubt wurde.
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| Mit 18 kam er nach Athen um dort seiner Dienstpflicht als Ephebe Genüge zu leisten. Das war eine zweijährige Übungszeit im Gymnasium zur militärischen Ausbildung, die durch die Mündigkeitserklärung und Aufnahme in die Bürgerliste ihren Abschluss fand. Die "theologische Luft", die damals in der platonischen Akademie wehte, wurde durch Xenokrates verkörpert, in dem die mystisch-religiösen Neigungen des greisen Platon noch verstärkt auftraten; eine mystische Zahlenlehre, die alles auf die Drei bezog, eine mystische Götterlehre mit einer männlichen und einer weiblichen Gottheit und zahlreichen Dämonen, eine mystisch-asketische Sittenlehre, der die Befreiung des Geistes aus den Banden der Sinnlichkeit als Hauptsache galt, waren die Hauptlehren seiner Philosophie. Nach der Ableistung seiner Ephebenzeit starb 323 v. Chr. Alexander der Grosse in Babylon und die Athener nutzten die Gelegenheit zu einer Erhebung gegen die makedonische Herrschaft, die jedoch in einer völligen Niederlage endete. Als Folge des Aufstands wurde auch Epikurs Vater als athenischer Kolonist von seinem Besitz in Samos vertrieben und begab sich nach Kolophon bei Ephesos ins Exil, wohin ihm sein Sohn alsbald folgte.
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| Über die nächsten Jahre seines Lebens fehlt uns jegliche Kunde. Jedenfalls erscheint er im Jahre 310/309 v. Chr. als Lehrer der Philosophie zuerst in Mytilene auf Lesbos und später in Lampsakos am Hellespont, wo er einige Jahre wirkte und mit Metrodor, Polyaen, Idomeneus und Leonteus seine treuesten Jünger gewann. Im Jahre 306 ging er nach Athen und gründete dort seine eigene Schule, ungefähr um dieselbe Zeit, als Zenon aus Zypern die Philosophenschule der Stoa gründete. Und wie diese Schule ihren Namen von der Säulenhalle (Stoa poikile) bekam, in der die Unterweisungen Zenons stattfanden, so erhielt Epikurs Schule ihren Namen von dem Garten, den er in Athen erworben hatte, und seine Jünger wurden "Die aus dem Garten" genannt. Hier wie auch in der Akademie und im "Peripatos" wurde der Geburtstag des Gründers festlich begangen; dies stets in engem Zusammenhang mit einem Apoll und den Musen geweihten Fest.
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| Vierzig Jahre lang blieb Epikur der geistige Mittelpunkt des "Gartens", dem auch Frauen angehörten. Die Schule musste schwer um ihre äussere Existenz ringen, anders als die reich fundierte Akadamie und der "Peripatos"; eine ärmliche Gesellschaft ist's immer geblieben und zu einem Epikureertum im Sinne eines üppigen und schwelgerischen Lebens, wie man sich dieses Philosophenleben auch heute noch vielfach deutet, haben die Mittel nie gereicht. Wie berichtet wird, hat der "Garten" auf's wohlfeilste und einfachste gelebt; sie waren mit einem kleinen Becher Wein, ja mit Wasser und Brot zufrieden und dabei vergnüg
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| t, und aus einem Briefe Epikurs ist die Stelle erhalten: "Schicke mir etwas Käse, damit ich einmal lecker essen kann, wenn mich die Lust dazu ankommt." Der Gemeinschaft kam es nicht auf Erkenntnisgewinn als absoluten Wert an sondern auf Bewährung der gewonnenen Erkenntnis im Zusammenleben. So hielt man enge und herzliche Verbindung zu den Gruppen Gleichgesinnter auf den Inseln und in Kleinasien, die Epikur zwei- oder dreimal aufsuchte. Recht streng aber sonderte man sich von der unbelehrten und unbelehrbaren Menge ab, wodurch Epikurs' Schule etwas sektenhaftes bekam. Um 270 v. Chr. herum starb Epikur nach langem, schmerzhaftem Leiden. Sein Testament setzte <b>Hermarchos von Mytilene</b> zum Nachfolger und Schulhaupt ein.
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| Epikurs Philosophie knüpfte an eine vorsokratische und vorplatonische Stufe der griechischen Philosophie an. Von Demokrit beispielsweise übernahm er nicht nur die Atomlehre sondern auch die Wahrnehmungslehre (alle Wahrnehmung geschieht, weil sich unablässig Bildchen vom Wahrnehmbaren ablösen). Er behauptete, das Sein sei in den Dingen - nicht transzendent hinter oder über ihnen - es stehe nicht in Gegensatz, sondern in Beziehung zum Werden. Er leugnete damit jede Absolutheit. Keineswegs konnte - etwa mit Platon - dem Sein oder irgendeinem Seienden absolute Geltung zugeschrieben werden. Waren Wesen wie die Götter jeder Veränderlichkeit entrückt, dann konnten sie auch nicht Ursache sein; sie erreichten diese Welt nicht und waren von ihr aus unerreichbar. Ebensowenig konnte dem Menschen eine absolut gültige Aufgabe gestellt werden, denn keiner der Werte hatte absolute Geltung. Vielmehr hatten Erkenntnis der Naturzusammenhänge ihren (relativen) Wert darin, dass sie den Menschen frei von Schmerz und Unruhe machen sollten. Diese Forderung nach Befreiung, ja Erlösung verlieh der Philosophie Epikurs den Charakter einer Heilsbotschaft.
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| Epikur schied sorgsam das statische (katastematische) Bewusstsein ungetrübter Ruhe von den transitorischen Hochstimmungen. So war Epikurs Lehre die "Philosophie der (richtig verstandenen) Freude" zur Philosophie des intensiv gelebten Lebens geworden. Der Mensch sollte sich nicht in Lebensbereiche hineinziehen lassen, die mit Sicherheit unruhevollen Störungen ausgesetzt sind - darum hielt sich der Epikureer von der Politik fern und übte kein öffentliches Amt aus. Umso mehr wurde das Wirken im Kreise Gleichgesinnter empfohlen und somit war der Freundeskreis der eigentliche Ort für die epikureische Lebensführung.
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| ==Bibliographie==
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| Epikurs schriftlicher Nachlass soll an die 300 Schriftrollen betragen haben. Immerhin nannte Diogenes Laertius noch über 40 Titel, die ausserhalb des Kepos zugänglich waren.
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| Zu den bekanntesten Werken gehören
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| * der [[Epikur:Katechismus|Katechismus]]
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| * der [[Epikur:Brief an Menoikeus|Brief an Menoikeus]]
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| * die [[Epikur:Fragmente|Fragmente]]
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| ==Weblinks==
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| * [[Epikur - Einführung in die Philosophie Epikurs]]
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| * [http://www.creative.net/~epicurus/ Epicurus and Epicurean Philosophy] (Vincent Cook)
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| * [http://www.geocities.com/SunsetStrip/Club/6166/epikur.html Epikur] - Biographie, Texte
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| * [http://www.cluon.com/~ea/garden.html Philosophy Garden] (Erik Anderson)
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| * [http://www.all-media.com/sfe/index.htm San Francisco Epicureans]
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| ===Alte URLs dieser Seite===
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| * http://www.geocities.com/SunsetStrip/Club/6166/epikur.html
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| * http://www.geocities.com/Paris/Musee/1489/epikur.html
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| * http://home.datacomm.ch/mik/ba/e/epikur/index.html
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| [[Kategorie:Philosophen]]
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