Rezitation "Die Lästerzungen" (François Villon): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ugugu
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
* <b>Autor:</b> [[François Villon]]
* <b>Autor:</b> [[François Villon]]


[[Klaus Kinski]]s Rezitation basiert auf der Nachdichtung von [[Paul Zech]] mit dem Titel [[Text "Die Ballade von den Lästerzungen" (François Villon)|"Die Ballade von den Lästerzungen"]].
[[Klaus Kinski]]s Rezitation basiert auf der Nachdichtung von [[Paul Zech]] mit dem Titel [[Text "Die Ballade von den Lästerzungen" (François Villon; Nachdichtung von Paul Zech)|"Die Ballade von den Lästerzungen"]].
 
 
----


==Rezitationstext==
{| width=100%
{| width=100%
| valign=top width=50% |
| valign=top width=50% |
Zeile 41: Zeile 39:
: gebt auch den Arschgeruch von einem Schwein hinein,
: gebt auch den Arschgeruch von einem Schwein hinein,
: und hat's vier Wochen lang gegoren:
: und hat's vier Wochen lang gegoren:
: In diesem Saft solln eure Lästerzungen schmoren.</font>
: In diesem Saft solln eure Lästerzungen schmoren.
|}
|}



Aktuelle Version vom 4. November 2006, 22:49 Uhr

Klaus Kinskis Rezitation basiert auf der Nachdichtung von Paul Zech mit dem Titel "Die Ballade von den Lästerzungen".

Rezitationstext

In Kalk, noch ungelöscht, in Eisenbrei,
in Salz, Salpeter, Phosphorgluten,
in dem Urin von rossigen Eselsstuten,
in Schlangengift und in Altweiberspei,
in Hundeschiss und Wasser aus den Badewannen,
in Wolfsmilch, Ochsengalle und Latrinenflut:
In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren.
 
In eines Katers Hirn, der nicht mehr fischt,
im Geifer, der aus den Gebissen
der tollen Hunde träuft, mit Affenpiss vermischt,
in Stacheln, einem Igel ausgerissen,
im Regenfass, drin schon die Würmer schwimmen,
krepierte Ratten und der grüne Schleim
von Pilzen, die des Nachts wie Feuer glimmen,
in Pferderotz und auch in heissem Leim:
In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren.
In dem Gefäss, drin alles reingerät,
was so ein Medikus herausholt aus dem schwieren
Gedärm an Eiter und verpestetem Sekret,
in Salben, die sie in den Schlitz sich schmieren,
die Hurenmenscher, um sich kalt zu halten,
in all dem Schmodder, der zurückbleibt
in den Spitzen und den Spalten
(wer hätte nicht durch solchen Schiet hindurchgemusst!):
In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren.
 
Meine Herren, packt all die saubren Sachen
(gehen sie in den verfaulten Kürbis nicht hinein)
in eure Hosen, um den Bottich voll zu machen,
gebt auch den Arschgeruch von einem Schwein hinein,
und hat's vier Wochen lang gegoren:
In diesem Saft solln eure Lästerzungen schmoren.