Francis Picabia/Biographie: Unterschied zwischen den Versionen

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==1879==
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<b>22. Januar:</b> <b>[[Francis Picabia|Francis-Marie Martinez Picabia]]</b> wird in Paris als Sohn des Kanzlers der kubanischen Botschaft geboren (Kuba war damals noch eine Kolonie Spaniens). Er hat spanisch-kubanische Vorfahren.
 
Später Studien an der Ecole des Arts décoratifs in Paris.
 
==1898==
Picabia arbeitet in Cormon's Studio an der Ecole des Beaux-Arts.
 
==1902 - 1903==
Picabia trifft Camille Pissarro und beginnt unter seinem Einfluss seine impressionistische Periode, die auch von Sisley beeinflusst wird.
 
==1903==
Ausstellung im Salon d'Automne und bei den Indépendants.
 
==1905==
Erste Einzelausstellung in der Galerie Hausmann.
 
==1908==
Edouard André veröffentlicht das Buch <i>Picabia, le peintre et l'aquafortiste</i>.
 
==1909==
Francis Picabia heiratet Gabrielle Buffet.
 
==1909 - 1913==
Beschäftigung mit Kubismus und abstrakter Kunst. Erstes abstraktes Bild ("Caoutchouc").
 
==1911==
Erstes Zusammentreffen mit Marcel Duchamp.
 
==1912==
Mitbegründer der Section d'Or. Freundschaft mit Apollinaire, der Picabia in seinem Essay <i>Les peintres cu bistes</i> als den "orphischen" Maler begrüsst. Beginn der "orphischen" Periode.
 
==1913==
[[Bild:picabia_francisBILDudnie_1913.jpg|thumb|right|1913 Francis Picabia Gemälde <i>Udnie</i>]]
Reise nach New York. Teilnahme an der Armory Show, der ersten grossen Ausstellung internationaler Avantgarde in Amerika - Picabia wird als Wortführer europäischer Künstler gefeiert. Zusammentreffen mit dem Fotografen Alfred Stieglitz, der Picabia eine Sondernummer der Zeitschrift <i>Camera Work</i> widmet. Ausstellung in der Galerie von Stieglitz.
 
Entstehung des Gemäldes <i>Udnie</i>.
 
==1915==
Zweite Reise in die USA. Zusammenarbeit mit Duchamp. Mitarbeiter der Zeitschrift <i>291</i>. Beginn der "mechanomorphen" Periode. Bekanntschaft mit Joseph Stella (1877-1946).
 
==1916==
Aufenthalt in Barcelona.
 
==1917==
[[Bild:picabia_francisBILDparadeamoureuse_1917.jpg|thumb|right|1917 Francis Picabia Gemälde <i>Parade amoureuse</i>]]
Gründung der Dada-Zeitschrift <i>391</i> (publiziert bis 1924). Veröffentlichung des ersten Gedichtbandes <i>Cinquante-deux miroirs</i>. Zusammentreffen mit Joan Miró (1893-1983). Picabias "mechanistische" Periode dauert von 1917 bis 1921. Es entstehen Werke wie <i>Child carburettor</i> (1917) und die <i>Parade amoureuse"</i> (1917).
 
==1918==
[[Bild:picabia_francisBILDportraitdetristantzara.jpg|thumb|right|Francis Picabia Bild <i>Portrait de Tristan Tzara</i>]]
Aufenthalt in Lausanne. Zweiter Gedichtband <i>La fille née sans mère</i>. Anschluss an die Dada-Gruppe in Zürich. Picabia findet seine ganz persönliche Abneigung gegen Gesetzmässigkeiten und Regeln begeistert in der Dada-Grundidee wieder, welche die Existenz unanfechtbarer Kriterien für die Kunst verneint. Zusammentreffen mit Tristan Tzara. Kontakt mit Christian Schad (1894-1982).
 
==1918 - 1919==
Francis Picabia ist wieder in Paris, das um 1920 zum Zentrum des Dadaismus wird. Hier gibt sich die Bewegung antiphilosophisch und nihilistisch, provoziert den Skandal um des Skandals willen. Einziges Gesetz ist den Dadaisten, diesen Gesetzlosen der Kunst, der antibürgerliche und antiakademische Geist, einzige Methode: die Provokation. Anarchie und Nihilismus bedeuten entschiedene Ablehnung aller herkömmlichen Hierarchien. Der Dadaismus predigt gegen die traditionelle Kunst und damit gegen die Geschichte, entscheidet sich für Subversion und Destruktion. Die Definition, die Dada von sich selber gibt, sind negativ formuliert: Nicht, als was man sich begreift, welche Ziele und Mittel man anzubieten hat, wird gesagt, sondern was man nicht anstrebt, nicht sein will.
 
==1919==
Francis Picabia, Marcel Duchamp und Ribemont-Dessaignes gründen die Pariser Dada-Bewegung. Entstehung des Gemäldes <i>Abstrait Lausanne</i>. Picabia und Tzara geben "Dada 4-5" heraus.<BR>
 
==1920==
<b>März 1920:</b> Auf dem Umschlag der Zeitschrift <i>391</i> veröffentlicht Picabia Marcel Duchamps ikonoklastisches Bild <i>LHOOQ</i>.
 
Veröffentlichung des Pamphlets <i>Jésus-Christ rastaouquère</i>.
 
Mit Erik Satie Inszenierung, Bühnenbilder und Kostüme zum Ballett "Relâche" von Rolf de Maré.
 
==1922==
Ausstellung in der Galerie Delmeau in Barcelona. Gezeigt werden 47 Aquarelle, darunter <i>Orthophone 1</i>. Der Ausstellungskatalog enthält ein Vorwort von André Breton. Die Ausstellung ist ein Fiasko - kein einziges Bild wird verkauft.
 
Von 1922-1924 Mitarbeiter der Zeitschrift <i>Litterature</i>, für deren zweite Serie er seine berühmten Cover-Zeichnungen herstellt.
 
1922 formuliert Francis Picabia folgenden Gedanken: "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."
 
==1924==
Mitarbeit an René Clairs surrealistischem 14minütigen Stummfilm <i>Entr'acte</i>, der Bestandteil des Ballets <i>Relâche</i> ist, für das Erik Satie (1866-1925) die Musik schreibt. Ebenfalls beteiligt sind Marcel Duchamp und Man Ray.
 
==1925==
[[Bild:picabia_francisBILDbaigneuse_19251926.jpg|thumb|right|1925-1926 Francis Picabia Gemälde <i>Baigneuse</i>]]
Picabia entscheidet sich, an die Côte d'Azur zu ziehen. Mit dem Erbe von Onkel Maurice baut er sich in Mougins (Alpes-Maritimes) sein "Château de mai", wo er bis 1935 wohnt. Aus der Auseinandersetzung mit den Ideen von André Breton entstehen die ersten "Monsterbilder" wie z. B.
<i>Baigneuse</i> (1925-1926). Daraus entwickeln sich später die "Transparenzen" wie z. B. <i>Pieris</i>. Für diese Arbeiten schöpft Picabia aus dem reichen Schatz der Malerei der italienischen Renaissance, um daraus eine ironische Attacke gegen falsches Traditionsbewusstsein zu formulieren.
 
==1926==
<b>8. März:</b> Verkauf von 80 Gemälden im Hôtel Drouot. Picabia bittet dafür Marcel Duchamp, im Katalog als Eigentümer der Werke aufzutreten. Ein Landschaftsbild von 1906 erzielt den höchsten Preis.
 
Hinwendung zur gegenständlichen Malerei.
 
==1929==
Picabia kauft seine ersten Boote, zuerst die "Cocolo" und dann die "Henriquetta", auf der er die meiste Zeit mit Olga verbringt.
 
==1936==
<b>Januar:</b> Ausstellung in Chicago. Seine Bilder ähneln Werbeplakaten. Sehr bunte werden durch schwarze Striche voneinander abgegrenzt.
 
<b>Sommer:</b> Francis Picabia organisiert seine letzte Gala, "Le ciel et l'enfer". Picabia signiert mit Sophie Täuber, Arp, Bryen, Delaunay, Domela, Duchamp, Moholy Nagy, Kandinsky und Sirato... das Manifest des Dimenionismus.
 
==1939 - 1943==
[[Bild:picabia_francisBILDcinqfemmes_1942.jpg|thumb|right|1942 Francis Picabia Gemälde <i>Cinq femmes</i>]]
Während seiner "narrativen" Periode malt Francis Picabia vorzugsweise Nackte, teilweise kopiert und koloriert er dafür schwarz-weisse Fotografien aus den erotischen Magazinen <i>Paris Sex Appeal</i>, <i>Paris Magazine</i> und <i>Mon Paris</i>. Unter diesen Bildern findet sich z. B. <i>Cinq femmes</i> (1942).
 
==1940 - 1945==
Aufenthalt in Südfrankreich. Im Juni 1944 schreibt Picabia seinen ersten Liebesbrief an Suzanne Romain, die eben Camassade verlassen hat - begleitet von ihrem Ehemann.
 
==1943==
Auf den Terrassen der Tuilerien werden von den Nazis auch einige Gemälde von Picabia verbrannt.
 
==1945==
Picabia beginnt seine "abstrakte" Periode und wird eine Art Guru für junge Maler wie Hartung, Wols oder Soulages. Er lehnt die geometrische Kunst von Denise René vehement ab und schliesst sich Arp in seiner Verteidigung des Biomorphismus in der Malerei an.
 
==1948==
Trennung von Suzanne Romain.
 
==1949==
Grosse Francis Picabia-Restrospektive in der Galerie René Drouin unter dem Titel "Cinquante ans de plaisir".
 
==1953==
<b>30. November:</b> Francis Picabia stirbt in Paris. Auf seinem Sterbebett diktierte er: "Ich bin der Antikünstler schlechthin."
 
==1997==
<b>30. Mai - 19. Juli:</b> Ausstellung in der Galerie Hauser und Wirth in Zürich.
 
==Verschiedenes==
* Angeblich soll Francis Picabia in seinem Leben zweimal viel Geld geerbt haben.
* Er soll insgesamt 127 Autos besessen haben.

Aktuelle Version vom 14. März 2009, 23:07 Uhr


 

 

 

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