Deutsch-Österreichisches Feingefühl / DÖF: Unterschied zwischen den Versionen

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DÖF wurde im Sommer 1983 geboren, als es der Hit "Codo" bis zur Chartspitze schaffte. DÖF alias Deutsch-Österreichisches Feingefühl bestanden aus dem österreichischen Tierstimmenimitator und Kabarett-Musiker Manfred Tauchen (* 1947), dem Wiener Kabarettisten Josef "Joesi" Prokopetz (* 1952) und der erfolgreichen ehemaligen NDW-Sängerin der Gruppe "Ideal" Annette Humpe. Zu den diversen Hits von DÖF traten verschiedene Sängerinnen hinzu, die mitmischten. Als Front-Stimme zu "Codo" war die heute noch im Musikgeschäft tätige Inga Humpe dabei, die Schwester von Annette Humpe, die später mit der Band "2raumwohnung" Erfolge feierte. Romy Haag, der bekannte Transvestit, bildete den Gesang auf der Single "Love me" (1984) neben Tauchen und eine Frau mit Namen Roswitha war auf der Single "Taxi" (1983) zu hören.


"Codo" wurde zum wahren Hit. Im Sommer 1983 schaffte es die Single des Duos DÖF etliche Male, Preise und Erfolge zu erzielen. In der ZDF-Hitparade, in der Tauchen und Prokopetz ein eher unauffälliges T-Shirt mit der Aufschrift "Bis bald" trugen, gewann DÖF sogar. Eine Ehre also! "Codo" war nicht nur ein Lied, nein, sondern auch eine rote Plüschfigur in Herzform, die auf der ersten LP sowie auf der Single (Erstauflage) zu bewundern ist. Inga Humpe, die sich zu damaliger Zeit noch den Spitznamen "DiLemma" gegeben hatte, was von ihrer ehemaligen Berliner Rockband "Neon Babys" stammte, wurde über Nacht zum Karriereengel. Die Single verkaufte sich sehr zufriedenstellend (...trotz dieser etwas schrägen B-Seite, denn dort kann man ein echtes niederösterreichisches Kabarettstück der Komiker Tauchen und Prokopetz hören).
Das Video zu "Codo" wurde billig aber originell gedreht. Eine riesige Halle, in der Prokopetz und Tauchen stehen. Tauchen gewohnt als "Der Hass" eingepackt in mehrere Schichten Plastikfolie um Hände und Kopf. Prokopetz steht daneben mit einer riesigen Skibrille und einem Fernglas. Aus dem Rauch weit dahinter taucht plötzlich Inga auf und beginnt mit dem Gesang. Inga trägt übrigens etwas ganz erotisches, nämlich einen Plastikhelm und ein paar Pappflügel. Wenn das nix ist, oder...? Jedenfalls ist das Video ganz lustig gemacht und läßt sich gut angucken.
"Taxi" stammt auch aus dem Jahr 1983 und wurde diesmal von Prokopetz interpretiert. Tauchen, dessen Stimme uns ja allen noch von "Codo" im Ohr ist, gab diesmal den genervten Ehegatten der Liebhaberin des Alfons Rädl, der dieses Stück singt. Wer DÖF noch nicht kennt, sollte wissen, dass alle bisherigen Songs irgendeinen Inhalt besitzen. Meist einen lustigen oder schrägen. Alfons Rädl war seit den frühen 70er Jahren die beliebte Figur des Joesi Prokopetz. Ebenfalls arbeitete Prokopetz oftmals mit Tauchen und dem Liedermacher Wolfgang Ambros zusammen. Schallplatten wie "Der Watzmann ruft" wurden in Austria zum Kassenschlager. Prokopetz arbeitete sowieso sehr oft als Texter für Ambros-Stücke. Tauchen dagegen war der internationale Musiker und deshalb auch der Komponist der Ambros-Platten.
"Love me" (1983 als Lied auf der LP, 1984 als Single) und "Uh, uh, uh, mir bleibt die Luft weg" (1984, nur als Single erschienen) waren die beiden letzten Hits von DÖF. "Uh, uh, uh" wurde dabei noch von Stephan Remmler, dem Trio-Mitglied, produziert. Nach den beiden letzten Scheiben blieb DÖF tatsächlich die Luft weg, was nicht anders zu erwarten war. Die NDW ging dem Ende zu und sogar erfolgreiche Bands wie "Hubert Kah" oder "Markus" verschwanden so langsam von der Bildfläche. Da sich Joesi Prokopetz fürchterlich mit Tauchen zerstritten hatte, verließ er DÖF. Auch die Humpe-Schwestern, die 1985 bis 1987 als "Humpe und Humpe" weniger erfolgreiche Songs produzierten und 1990 komplett als Produzenten arbeiteten, verließen DÖF.
Ein letztes Mal versuchte Tauchen, DÖF nach vorne zu bringen. Diesmal blieb die gesamte Produktion in Österreich, dort, wo Tauchens Freundin Raphaela Dell zur Musik stieß. Raphaela Dell, die am Max-Reinhardt-Seminar ein Schauspielstudium abgeschlossen hatte und 1985 Theater spielte, performte zusammen mit Tauchen eine neue DÖF-Single namens "Tag und Nacht" (eine unheimliche Schnulze) und kurz darauf eine neue LP, die den gleichen Namen trug. Ein Flop! Die teils sogar mit dem Wiener Streichorchester zusammengehackten Stücke auf der LP waren zwar ganz schön und beruhigend, aber überhaupt nicht "DÖF".
Was wurde aus Joesi Prokopetz
Joesi Prokopetz blieb eifriger Ambros-Texter bis in den späten 80er Jahre. Zudem war er Solo-Sänger mit österreichischen Aufnahmen wie "Sind sie Single?" (1985) oder "Na guat, dann net!" (1986). 1987 und 1991 moderierte er zwei Musiksendungen im ORF. Seit 1992 ist Prokopetz nur noch in kleinen Wiener Theatern als Alfons Rädl zusehen. Sein Wiener Kabarettprogramm besteht noch heute. Wer sich Informationen oder Karten sichern möchte zu seinen Aufführungen, der besuche doch bitte die Seite www.prokopetz.at.
Was wurde aus Annette und Inga Humpe
Annette Humpe gründete 1985 mit Inga zusammen die Band "Humpe und Humpe", die den Radiotitel "Yamaha" auf den Markt brachten. 1987 gab es eine Platte namens "Swimming with Sharks" von "Inga und Annette Humpe". 1990 gab es eine weitere LP mit Namen "Annette Humpe solo". Seit 1991 ist Annette als Produzentin tätig. Von 1991 bis 1994 für die Prinzen, 1994 für Luciletric, dazwischen irgendwann für Rio Reiser, heut-zutage ist sie als Produzentin der "Band ohne Namen" tätig. Inga Humpe war bis 1997 als Produzentin für Andreas Dorau tätig. Danach gründete sie in Berlin mit Tommy Eckat die Gruppe "2raumwohnung", von der schon viele Lieder im Radio liefen, u.a. "Sexy Girl", "Zwei von Millionen von Sternen", "Ich und Elaine" sowie "Das Abenteuer Liebe".
Was wurde aus Manfred Tauchen
Manfred Tauchen steht noch manchmal auf der Bühne und lebt in Köln. Er hat sich bereits von Raphaela Dell getrennt und agiert in winzigen Rollen als Schauspieler-Komparse, z.B. in "Didi und die Rache der Enterbten" (1984) und "Ballermann 6" (1996). 1986 brachte er zusammen mit dem Österreicher Peter Paul Skrepek eine LP heraus, die den Namen "Es brennt der Hut - Eine Reise nach Ödenteich" trug.
Was wurde aus Raphaela Dell
Raphaela Dell blieb Theater-Schauspielerin, bis sie Mitte der 90er Jahre in der ARD-Serie "Verbotene Liebe" eine große Rolle bekam. Dort ist sie, meine ich, aber nicht mehr zusehen, sondern spielt manchmal in Fernsehfilmen und Serien mit.
Diskographie von DÖF (Tauchen-Prokopetz)
Codo (1983)
Taxi (1983)
Love me (1983)
DÖF - Das Album (1983)
Uh, uh, uh, mir bleibt die Luft weg (1984)
Tag und Nacht (1985)
Tag und Nacht - Das Album (1985)
Zudem befinden sich auf der B-Seite von "Codo" noch das Kabarettstück "Rein gar nix", auf der B-Seite von "Taxi" das Kabarettstück "So ein Zufall", auf der B-Seite von "Love me" die jiddische (jüdische) Version von Codo, nämlich "Codo, the flying Schissel" und auf der B-Seite von "Uh, uh, uh, mir bleibt die Luft weg" ein weiteres Kabarettstück mit Namen "So ein Dreck".
Auf der LP "DÖF" befindet sich noch ein ganz besonderer Leckerbissen für eingefleischte Fans, nämlich eine Extra-Album-Version von "Taxi" mit einer Dialog-Szene zwischen Tauchen und Prokopetz sowie die auf der Maxi-Scheibe enthaltene 5.11-Minuten-Version von Codo mit ein paar weiteren Dialog-Szenen, z.B. "Codo, abdrehen oder sie werden zerstört".
Wer den ersten Teil der auf der DÖF-LP enthaltenen komischen Austria-Oper "Trude, die Teufelstaube" gerne weiterverfolgen möchte, der kann sich, wenn er Glück hat, die zweite LP "Tag und Nacht" holen, dort ist der zweite Teil enthalten. Ich sage nur ... Trude stirbt.
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==Weblinks==
==Weblinks==

Aktuelle Version vom 1. April 2007, 09:30 Uhr


Weblinks