song "Die Mittagsfrau" (René Schafer, Carl Spitteler)

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Carl Spitteler um 1894

Die Mittagsfrau

ISWC Code T-050.416.598-3
SUISA Titelcode 3714 210 92
Musik Endo Anaconda (CAE/IPI 00223.49.62.76), René Schafer (CAE/IPI 00086.17.53.56)
Text Karl Carl Spitteler (CAE/IPI 00029.35.56.72)
Herausgeber

Dieses Stiller Has-Lied erschien erstmals auf dem Album Geisterbahn (2006). Dort wurde als Musikautor nur Schifer Schafer angegeben, bei der SUISA jedoch auch Endo Anaconda mit eingetragen.

Bei Carl Spitteler (1945-1924) handelt es sich um ersten Schweizer Literatur-Nobelpreisträger (1919).

Die Mittagsfrau ist eine Gestalt der slawischen Sagenwelt (dort "Pschespolnitza" genannt) und erscheint an heissen Sommertagen zur Mittagszeit, besonders während der Ernte auf Flachs- und Getreidefeldern und holt sich diejenigen, die keine Pause machen. Sie verwirrt ihren Verstand, lähmt ihre Glieder oder tötet sie sogar, indem sie ihnen mit ihrer Sichel den Kopf abschneidet. Angeblich erscheint die Mittagsfrau entweder als schwarzbehaarte Frau mit Pferdefüssen oder als Wirbelwind. Es ist zu vermuten, dass diese Sage aus der Not der Mägde und Knechte entstand, die früher auf Geheiss ihrer Herrschaft auch in der Mittagsglut auf den Feldern schuften mussten. Das eben wollte vielleicht die Pschespolnitza verhindern.


Carl Spitteler "Die Mittagsfrau" Textfassung

So auch abgedruckt in der Textbeilage zum Stiller Has-Album Geisterbahn (2006)

<poem>

Die Bäuerin auf dem Felde spricht zu ihrem Büblein:

"Wenn die Mittagsfrau durch das Kornfeld schleicht, Leis und geschwind, Wie die Schlange so rasch, wie der Iltis so leicht, Hüte dich, Kind! In der Schürze trägt sie die Buben fort, Halbdutzendweis, Und versteckt sie an einem heimlichen Ort, Den niemand weiss. Eine Salbe kocht sie im Suppentopf, Tut Mohnsamen drein. Damit wäscht sie dir deinen Krauselkopf Bis an das Bein.

Dann bist du verwunschen, du armer Schneck, Denk doch einmal! Herz weg, Verstand weg, Erinnerung weg, Alles aufs mal.

Kennst nicht mehr Eltern und Heimathaus, Du Schandgesicht! Und lugst nach den luftigen Maidlein aus. Das darfst du nicht." </poem>


2005 oder 2006 Stiller Has 05:20 "Die Mittagsfrau" Studio-Aufnahme

Produktion Stiller Has
Aufnahme 2005.12 Worb, Studio 2. - 2006.01 Bern, Backyard Studio. - Tonmeister: Adriano Tosetto
Abmischung 2006 Winterthur, Hardstudios. - Mischmeister: Ron Kurz
Musiker Endo Anaconda (Gesang), Samuel Jungen, Schifer Schafer, Martin Silfverberg (Schlagzeug)

Für diese Fassung wurden bei der SUISA zusätzlich Samuel Jungen (CAE/IPI 00131.84.49.81) und Martin Silfverberg (CAE/IPI 00144.65.42.76) als Arrangeure eingetragen.

2006.03 Stiller Has CD Geisterbahn country ch.gif CH: Sound Service 250306-2
<poem>

Die Bäuerin auf dem Felde spricht zu ihrem Büblein:

Diara tarada tara, jada jamtadliadada tada Diara tarada tada, jara jamtadliadara tara tada Jamtadliadara tada

Wenn die Mittagsfrau durch das Kornfeld schleicht, leis und geschwind Drah di net um! Drah di net um! Wie die Schlange so rasch, wie der Iltis so leicht, hüte dich, Kind! Hüte dich Kind! Wenn die Mittagsfrau durch das Kornfeld schleicht, In der Schürze trägt sie die Buben fort, halbdutzendweis Hüte dich Kind! Drah di net um! Und versteckt sie an einem heimlichen Ort, den niemand weiss. Den niemand weiss In der Schürze trägt sie die Buben fort Eine Salbe kocht sie im Suppentopf und tut Mohnsamen drein. Hüte dich, Kind! Hüte dich, Kind! Damit wäscht sie dir deinen Krauselkopf bis an das Bein. Bis an das Bein Eine Salbe kocht sie im Suppentopf Drara darada daraa, jada jamtadliadada dadaa Drara darada daraa, dap dap da dadada dadadadaadadada Jamtadliadara dada, jadada jada tada...

Dann bist du verwunschen, du armer Schneck, so denk doch einmal! Hüte dich, Kind! Drah di net um! Herz weg, Verstand weg, Erinnerung weg, und alles aufs mal. Und alles aufs Mal: Herz, Verstand, Erinnerung Kennst nicht mehr Eltern und Heimathaus, du Schandgesicht! Hüte dich, Kind! Hüte dich, Kind! Du lugst nach den luftigen Maidlein aus, das darfst du nicht. Das darfst Du nicht, Du Schandgesicht, denk doch einmal! Drara darada daraa, jada jamtadliadada dadaadada Drara darada daraa, jada jamtadliadada dadaadada ... </poem>