Fritz Kortner: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Intendanz hat Kortner nie übernommen. Die wesentlichen Bühnen seiner Regietätigkeit waren die Münchner Kammerspiele (Intendant: Hans Schweikart) und das Berliner Schiller-Theater (Intendant: [[Boleslaw Barlog]]). Ausserdem inszenierte er am Residenztheater München (u. a. <i>Dantons Tod</i>, 9. Juli 1959 mit Hans Christian Blech als Danton, Karl Paryla als Robespierre), am Hebbel-Theater in Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Berlin, am Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt, am Wiener Burgtheater und am Theater in der Josefstadt.
 
Eine Intendanz hat Kortner nie übernommen. Die wesentlichen Bühnen seiner Regietätigkeit waren die Münchner Kammerspiele (Intendant: Hans Schweikart) und das Berliner Schiller-Theater (Intendant: [[Boleslaw Barlog]]). Ausserdem inszenierte er am Residenztheater München (u. a. <i>Dantons Tod</i>, 9. Juli 1959 mit Hans Christian Blech als Danton, Karl Paryla als Robespierre), am Hebbel-Theater in Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Berlin, am Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt, am Wiener Burgtheater und am Theater in der Josefstadt.
  
1950 inszenierte Fritz Kortner Friedrich Schiller's <i>[[Theaterstück "Don Carlos"|Don Carlos]]</i> am Berliner Hebbel-Theater mit [[Klaus Kinski]] in der Titelrolle. Kinski verliess die Proben aber schon nach zwei Wochen. In der am 6. Juni 1956 uraufegführten Inszenierung am Münchener Residenztheater (Bayrisches Staatsschauspiel) von Shakespeares <i>[[Theaterstück "Heinrich IV." (William Shakespeare)|Heinrich IV.]]</i> spielte Klaus Kinski dann den Prinzen Heinrich, Sohn der Titelfigur.
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1950 inszenierte Fritz Kortner Friedrich Schiller's <i>[[Theaterstück "Don Carlos" (Friedrich Schiller)|Don Carlos]]</i> am Berliner Hebbel-Theater mit [[Klaus Kinski]] in der Titelrolle. Kinski verliess die Proben aber schon nach zwei Wochen. In der am 6. Juni 1956 uraufegführten Inszenierung am Münchener Residenztheater (Bayrisches Staatsschauspiel) von Shakespeares <i>[[Theaterstück "König Heinrich IV." (William Shakespeare)|König Heinrich IV.]]</i> spielte Klaus Kinski dann den Prinzen Heinrich, Sohn der Titelfigur.
  
 
Klaus Völker schreibt über "Fritz Kortner und seine Intendanten": er "war ein schwieriger Partner für die Intendanten und Dramaturgen der Theater, an denen er spielte und inszenierte; nur wer wusste, mit wem er sich da eingelassen hatte und auch Misserfolge und Irrwege mitzuverantworten oder mitzugehen bereit war, konnte auch wieder mit Kortner rechnen. Dessen Eigensinn entsprang nicht irgendwelchen Launen oder eitler Selbstüberschätzung. Er war ein Arbeitsfanatiker und ein besessener Wahrheitssucher." Dennoch kam es an den Münchner Kammerspielen zu 17 Inszenierungen, von denen viele zu den Höhepunkten in der Geschichte dieses Hauses gehören. Zehn Inszenierungen kamen am Schiller-Theater zustande, obwohl die Arbeit am Schauplatz Berlin für Kortner auch mit mancher persönlichen Enttäuschung, ja Verbitterung verbunden war.
 
Klaus Völker schreibt über "Fritz Kortner und seine Intendanten": er "war ein schwieriger Partner für die Intendanten und Dramaturgen der Theater, an denen er spielte und inszenierte; nur wer wusste, mit wem er sich da eingelassen hatte und auch Misserfolge und Irrwege mitzuverantworten oder mitzugehen bereit war, konnte auch wieder mit Kortner rechnen. Dessen Eigensinn entsprang nicht irgendwelchen Launen oder eitler Selbstüberschätzung. Er war ein Arbeitsfanatiker und ein besessener Wahrheitssucher." Dennoch kam es an den Münchner Kammerspielen zu 17 Inszenierungen, von denen viele zu den Höhepunkten in der Geschichte dieses Hauses gehören. Zehn Inszenierungen kamen am Schiller-Theater zustande, obwohl die Arbeit am Schauplatz Berlin für Kortner auch mit mancher persönlichen Enttäuschung, ja Verbitterung verbunden war.

Aktuelle Version vom 13. Oktober 2006, 21:08 Uhr

Fritz Kortner

country de.gif Deutscher Theaterregisseur und Schauspieler

Bibliographie Theaterstücke

geboren am 12. Mai 1892 in Wien, gestorben am 22. Juli 1970

Fritz Kortner nahm als Schauspieler häufig auf die Regiekonzeption der Inszenierungen, in denen er auftrat, wesentlichen Einfluss; für viele Arbeiten dürfte sein Anteil praktisch als der eines Mitregisseurs gelten. Dies traf in besonderer Weise für seine Zusammenarbeit mit Erich Engel zu. Die erste Theaterregie übernahm Kortner im amerikanischen Exil. Die erste Theaterarbeit nach der Rückkehr aus dem Exil war die Inszenierung seines Stücks Donauwellen (15. Februar 1949) an den Münchner Kammerspielen. Unter anderer Regie trat Kortner nur noch in vier Inszenierungen auf.

Eine Intendanz hat Kortner nie übernommen. Die wesentlichen Bühnen seiner Regietätigkeit waren die Münchner Kammerspiele (Intendant: Hans Schweikart) und das Berliner Schiller-Theater (Intendant: Boleslaw Barlog). Ausserdem inszenierte er am Residenztheater München (u. a. Dantons Tod, 9. Juli 1959 mit Hans Christian Blech als Danton, Karl Paryla als Robespierre), am Hebbel-Theater in Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Berlin, am Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt, am Wiener Burgtheater und am Theater in der Josefstadt.

1950 inszenierte Fritz Kortner Friedrich Schiller's Don Carlos am Berliner Hebbel-Theater mit Klaus Kinski in der Titelrolle. Kinski verliess die Proben aber schon nach zwei Wochen. In der am 6. Juni 1956 uraufegführten Inszenierung am Münchener Residenztheater (Bayrisches Staatsschauspiel) von Shakespeares König Heinrich IV. spielte Klaus Kinski dann den Prinzen Heinrich, Sohn der Titelfigur.

Klaus Völker schreibt über "Fritz Kortner und seine Intendanten": er "war ein schwieriger Partner für die Intendanten und Dramaturgen der Theater, an denen er spielte und inszenierte; nur wer wusste, mit wem er sich da eingelassen hatte und auch Misserfolge und Irrwege mitzuverantworten oder mitzugehen bereit war, konnte auch wieder mit Kortner rechnen. Dessen Eigensinn entsprang nicht irgendwelchen Launen oder eitler Selbstüberschätzung. Er war ein Arbeitsfanatiker und ein besessener Wahrheitssucher." Dennoch kam es an den Münchner Kammerspielen zu 17 Inszenierungen, von denen viele zu den Höhepunkten in der Geschichte dieses Hauses gehören. Zehn Inszenierungen kamen am Schiller-Theater zustande, obwohl die Arbeit am Schauplatz Berlin für Kortner auch mit mancher persönlichen Enttäuschung, ja Verbitterung verbunden war.