Francis Picabia

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Der französische Maler, Grafiker und Schriftsteller Francis Picabia gilt als einer der wichtigsten Anreger der Kunst des 20. Jahrhunderts, besonders für den Dadaismus. Er wechselte häufig seine Stile, begann impressionistisch, wandte sich dem Kubismus zu, trat 1911 der Section d'Or bei und stand seit 1912 der orphistischen Malerei nahe. In New York (vor allem von 1914 bis 1916) hatte er Kontakt zu Marcel Duchamp und malte ironisch-satirische Maschinenbilder. Nach seiner dadaistischen Phase (etwa ab 1914 bis um 1920) schloss er sich der surrealistischen Bewegung an. 1925 kehrte er zu figurativen Kunst von provozierender Trivialität zurück und entdeckte eine Neigung zu erotischen Pin-Ups, wobei er teilweise aus erotischen Kunstmagazinen kopierte. Gerade durch diese Werke gilt er als Vorreiter der erotischen Pop-Art der 1960er Jahre. Nach 1945 wiederum fand er dann den Weg zur informellen Malerei.

Als Exzentriker widersetzte sich Francis Picabia immer wieder den Hauptströmungen der Moderne, vereinte jedoch gleichzeitig jede Stilrichtung vom Impressionismus bis hin zur Abstraktion in seinem Werk. Er wollte seinen Spass in einer Epoche, die von den Künstlern Unterordnung unter ästhetische, politische oder ideologische Doktrinen forderte. Doch für Picabia dollte allein das Leben der Massstab für seine Kunst sein. Regen geistigen Austausch pflegte er mit Zeitgenossen wie Apollinaire, Brancusi, Jean Cocteau, Delaunay, Gleize, Leger, Pablo Picasso und Gertrude Stein. Zeitlebens war er ein grosser Verehrer von Friedrich Nietzsche.