1976 Film "Jack the Ripper (Der Dirnenmörder von London)"

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Erstaufführung Filmtitel Dauer Verleih Freigabe
1976.09.23 Jack the Ripper (Der Dirnenmörder von London) 91 Min. country de.gif DE: Avis / Ascot -- Ufa 18
1976 Jack the Ripper (Der Dirnenmörder von London) country ch.gif CH: Elite
1976 Jack l'éventreur country fr.gif FR:
Jack the Ripper 92 Min. country dk.gif DK: Krone
[Video] Jack the Ripper (Der Dirnenmörder von London) country de.gif DE: Ufa
[Video] Jack the Ripper (Der Dirnenmörder von London) 88 Min. country ch.gif CH: Elite
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[Video] Jack the Ripper (The harlot killer of London) 88 Min. country ch.gif CH: Elite
Produktion Erwin C. Dietrich für Cinemec / Ascot
Drehbuch Jess Franco [= Jésus Franco Manera]
Regie Jess Franco [= Jésus Franco Manera]. - Assistenz: Alfi Sinniger
Kamera Peter Baumgartner. - [Farbe]
Darsteller Klaus Kinski (Dr. Denis Orloff / Jack the Ripper), Joséphine Chaplin (Cynthia), Andreas Mannkopff (Inspektor Selby), Peter Nuesch (Sergeant Ruppert), Olga Gebhardt (Madame Baxter), Herbert Fux (Fischer-Charlie), Hans Gaugler (Blinder), Nicola Weisse (Frieda), Lina Romay (Marika), Francine Custer (Sally), Ursula von Wiese (Miss Higgins), Mike Lederer (Kutscher), Otto Dornbierer (Fischer), Esther Struder (Rosa)
Schnitt
Drehzeit 1976. - Klaus Kinski dreht acht Tage
Drehort Zürich (Schweiz)
Musik Walter Baumgartner

Der Film ist die Geschichte des nie gefassten "Jack the Ripper", der 1888 in London sechs Prostituierte bestialisch ermordet hat. Regisseur Jess Franco in einem Interview mit der Zeitschrift Vampir:

Mein Film basiert auf der bekannten Geschichte von Jack the Ripper, von der im wesentlichen zwei Versionen existieren. Die eine besagt, dass er ein Mitglied des englischen Königshauses war. Diese Version kommt wahrscheinlich der Wahrheit am nächsten, doch ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. In diesem Fall war er ein argentinischer Arzt, der in einem Londoner Vorort lebte und ein sehr einfaches und solides Leben führte. Eines ist bei beiden Versionen sicher: der Mörder war Arzt und kannte die Anatomie sehr genau. Nachdem er seine Opfer getötet hatte, schnitt er sie in Stücke... Für den Augenblick glaube ich, dass es mein bester Film wird. Ich hatte Gelegenheit, in passender Atmosphäre zu arbeiten, mit mehr Mitteln und Möglichkeiten als sonst. Und mit einem grossartigen Schauspieler!
Quelle: Vampir - Interview mit Jess Franco

Francos "bester Film" kam jedoch bei der Kritik weniger gut an: nach ihrer Meinung war der Film plump, geschmacklos und historisch falsch inszeniert. Statt Spannung zu bieten, werden ausgeklügelte Grausamkeiten zur Schau gestellt. Tatsächlich kennt jeder die Geschichte und sie wurde auch schon einige Male zuvor verfilmt. Wenn Francos Fassung auch nicht die beste sein mag, so hat er es doch immerhin verstanden, den Film mit einigen interessanten Figuren anzureichern: einige Londoner Huren, die das Opfer gut kannten; ein Blinder, der Schlüsse zieht wie Sherlock Holmes; ausserdem eine alte Vettel, die glaubt, sie habe Jack gesehen, wie er nach einem seiner Angriffe davongerannt sei. Abgesehen von den wenigen wirklich guten Szenen überlässt es Franco dem grauhaarigen Klaus Kinski erregt mit halb-verrückt / halb-bedrohlichem Blick in "London" herumzurennen, finster dreinzublicken und seine Stirn zu runzeln, zu glotzen und mit seinen Händen in dem billigen spanischen Ersatz für Eingeweide herumzuwühlen.

Von Woche zu Woche ändern sich unsere Pläne, denn von Woche zu Woche sind es andere Filme, die mir angeboten werden. Jede Woche ist es ein anderer Ort in einem anderen Winkel der Erde, wo wir denken, dass Nanhoï zur Welt kommen wird. Ich bin unschlüssig, welchen Film ich annehmen soll, vielleicht bringt das nächste Angebot mehr Geld.

Ich entscheide mich für den Schweizer Film Jack the Ripper in Zürich. Ich drehe den Scheiss in acht Tagen herunter. Den Rest der Zeit spiele ich Tennis, auch im strömenden Regen, bis mir Hände und Füsse bluten und ich vor Blasen nicht mehr gehen noch stehen kann.

Quelle: 1991 Klaus Kinski Buch Ich brauche Liebe S. 321-322

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

1885, London: Dr. Denis Orloff (Klaus Kinski) ist ein stiller und bescheidener Arzt, der seine Heilkünste hauptsächlich den Armen widmet und von jedermann geschätzt wird. Nicht einmal seine scharfe Vermieterin weiss, dass er sich nächtens in eine Bestie verwandelt, die sich in sadistischer Manier an Prostituierte heranmacht, um sie in irgendwelchen dunklen Ecken in blutiger Weise auszuweiden - Grund dafür ist angeblich ein schweres Kindheitstrauma, das Orloff nie verarbeitet hat. Er schreibt dem Scotland Yard Briefe, in denen er sich über die Unfähigkeit der Polizei lustig macht, ihn zu fangen. Inspektor Selby (Andreas Mannkopff) steht vor einem Rätsel, aber seine Braut Cynthia (Joséphine Chaplin), die Orloff eines Tages zufällig begegnet, erkennt intuitiv, dass sie vor einem Mann steht, der ein entsetzliches Geheimnis mit sich herumträgt. Um Orloffs Spur wieder aufzunehmen, staffiert sie sich als Prostituierte aus und begibt sich in ein einschlägig beleumundetes Lokal. Als Orloff ihre Wege erneut kreuzt, lässt sie sich von ihm nach Hause einladen: eine hastig geschriebene Nachricht soll Selby über ihren Aufenthaltsort informieren. Ein blinder Bettler (Hans Gaugler) kann Selby den entscheidenden Hinweis geben. Buchstäblich in letzter Minute kann er Cynthia aus den Krallen des Wahnsinnigen befreien.

Kritik

  • Jess Franco verlässt sich hier ganz auf den Londoner Nebel, in dem Dramaturgie und Sannung beinahe spurlos verschwinden. Dazu gibt es billigen Sex und übel chargierende Darsteller. [rrh. In: Filmdienst]
  • In nur wenigen Tagen hastig zusammengeschustert, dient dieser Film zu nichts anderem als zu beweisen, dass sich im Laufe der Jahre nichts an der Talentlosigkeit von Herrn Franco geändert hat. Dieser Herr hat sich vollends auf den Fähigkeiten seines Hauptdarstellers ausgeruht, dem es folglich allein obliegt, aus Jack The Ripper einen sehenswerten Film zu machen. [Philippe Setbon: Klaus Kinski - sein Leben, seine Filme]
  • Terry Luster: Jack the Ripper (Movie Reviews)
  • Tim Lucas: Horrotica! The sex scream of Jess Franco (Kronos Productions)