1971 Film "Nella stretta morsa del ragno"

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Erstaufführung Filmtitel Dauer Verleih Freigabe
1971 Nella stretta morsa del ragno country it.gif IT:
1972.03.16 Dracula im Schloss des Schreckens 97 Min. country de.gif DE: Constantin 16
Edgar Poe chez les morts-vivants country fr.gif FR:
E venne l'alba... ma tinto di rosse country it.gif IT:
Satan der Rache country de.gif DE:
Les fantômes de Hurlevent country fr.gif FR:
Prisonnier de l'araignée country fr.gif FR:
102 Min. country us.gif US:
In the grip of the spider country gb.gif GB:
Web of the spider
And comes the dawn... but colored red
Dracula in the Castle of Blood
Produktion Giovanni Addessi für Terra Filmkunst (Berlin) / Produzione D. C. 7 (Rom) / Paris Cannes Productions [Parcan] (Paris)
Drehbuch Anthony M. Dawson [= Antonio Margheriti], Giovanni Addessi, Bruno Corbucci und Giovanni Grimaldi nach einer Erzählung von Edgar Allan Poe
Regie Anthony M. Dawson [= Antonio Margheriti]
Kamera Sandro Mancori, Manno Mancori und Silvano Spagnoli ; oder Alessandro Mancori und Guglielmo Mancori. - [Farbe (TechniScope)]
Darsteller Anthony Franciosa (Alan Foster), Michèle Mercier (Elisabeth Blackwood), Karin Field (Julia), Klaus Kinski (Edgar Allan Poe), Peter Carsten (Dr. Carmus), Raffaele "Raf" Baldassare (Herbert), Marco Bonetti (Maurice), Enrico Osterman [= Heinz Ostermann] (Lord Thomas Blackwood), Silvano Tranquilli (William), Irina Malewa (Elsie), Paolo Goslino
Schnitt Otello Colangeli, Gertrud Petermann
Aufnahmeleitung Dino di Diovisio
Gesamtleitung Franco Caruso
Produktionsleitung Ennio de Meo, Fritz Hammel
Musik Riz Ortolani
Drehzeit 1970

Es handelt sich um eine Neuverfilmung von La danza macabra (1963; auch bekannt als Castle Of Blood) des selben Regisseurs in Farbe. Dracula ist wieder einmal nur Werbeträger im deutschen Verleihtitel. Dieser Durchschnitts-Horrorfilm ist insgesamt mehr unfreiwillig komisch als gruselig. Als klassisches Muster für die Rahmenhandlung - eine Wette und ihre Folgen - dürfte weniger Edgar Allan Poe als die Erzählung "Die Totenwache" von Ambrose Bierce Pate gestanden haben.

Antonio Margheriti wurde 1992 von der Zeitschrift Splatting Image interviewt:

1963 drehten Sie mit La danza macabra Ihren ersten Horrorfilm. Eigentlich war ja Sergio Corbucci als Regisseur für diesen Streifen vorgesehen.

Zu dieser Zeit haben Corbucci und ich eine Menge zusammen gearbeitet. Jeder war ein wenig an den Projekten des anderen beteiligt. Ich drehte einige Szenen für seine Filme, er welche für meine. Es war schon eine verrückte Beziehung. Corbucci war sehr daran interesiert, bei La danza die Regie zu übernehmen aber eine anderes Projekt, das wohl gleichzeitig geplant war, bedeutete ihm letztendlich mehr, und so trat er den Film an mich ab. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich die Chance bekam, diesen Streifen zu drehen, er ist zweifellos einer meiner besten. Wirklich, ich liebe ihn. Nicht ganz so begeistert bin ich ehrlich gesagt von meiner Neuverfilmung Nella stretta morsa dell'ragno, den ich 1970 für den gleichen Produzenten, aber natürlich mit anderen Schauspielern gemacht habe. Leider musste ich damals den Film in Farbe drehen. Wahrscheinlich ist das wahre Geheimnis der alten Gothic-Horror Filme die fremdartige, fast surreale Welt, die ein schwarz-weiss gedrehter Film vermittelt. Farbe verändert diese Welt in einen realistischen Ort, der natürlich viel von dieser Faszination verliert, wahrscheinlich zu realistisch ist, um ein Publikum noch zu beindrucken oder verzaubern zu können. Auch wenn man solch fantastische Schauspieler wie Anthony Franciosa oder Klaus Kinski zur Verfügung hat. Ich denke zum Beispiel, dass Blut in schwarz-weiss-Filmen eine viel stärkere Wirkung hat als es in Farbe der Fall wäre, wo man nur rot, rot und nochmals rot sieht und glaubt in einem Ozean aus Tomatenketchup gelandet zu sein.

Bei E Dio disse a Caino drehten Sie zum erstenmal mit Klaus Kinski.

Oh ja, er hatte die Hauptrolle, und ich liebe diesen Film wirklich sehr. Kinski ist ein erstaunlicher Kerl und ein ebenso grossartiger Schauspieler. Natürlich hatten wir jeden Morgen am Drehort unseren obligatorischen Begrüssungsstreit, wenn wir uns über den Weg liefen (lacht). Er war wirklich etwas verrückt, aber auf eine sehr positive Art und Weise. Als ich ihn 1984 bei den Dreharbeiten zu Geheimcode Wildgänse wiedersah, war ich wirklich erstaunt, denn er hatte sich überhaupt nicht verändert. Und natürlich hatten wir wieder genau die selben Probleme, die wir bereits in unseren ersten beiden gemeinsamen Filmen 15 Jahre vor Geheimcode... hatten. Es war wirklich zu komisch (lacht).

Stimmt es, dass Kinski ab und an ganz gerne in die Arbeit des Regisseurs "hineinredet", um es mal gelinde auszudrücken?

Nicht wirklich, aber er wollte immer ganz genau die Beweggründe für seinen Filmcharakter wissen. Wenn er Probleme hatte, etwas zu verstehen, dann macht er es einfach nicht. Schluss! Merkwürdigerweise weigerte er sich immer, die einfachsten und logischsten Dinge zu tun. Einmal wies ich ihn an, einfach nur von einer Seite eines Zimmers zur anderen zu gehen, da ich eine Füllsequenz brauchte. Wir haben die Szene niemals gedreht. Er hat ganz einfach "Nein" gesagte. Ich weiss nicht warum (lacht). Er fragte immer ganz ausser sich "Aber warum, warum?" und ich entgegnete üblicherweise "Weil ich diese Szene eben drehen möchte" (lacht). Ich glaube, dass sein Benehmen zu grossem Teil auch eine Art Schutz für ihn war. Damals hat er in wirklich zahllosen kleinen, extrem billigen Streifen mit nicht gerade anspruchsvollen Drehbüchern und ebensolchen Regisseuren mitgespielt, und so denke ich mal, dass sein exzentrisches Verhalten ganz angemessen war.

Quelle: 1992 Splatting Image - Interview mit Antonio Margheriti

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

In einem englischen Pub des 19. Jahrhunderts berichtet Edgar Allan Poe (Klaus Kinski) seinen Tischgenossen Lord Blackwood (Heinz Ostermann) und dem amerikanischen Journalisten Alan Foster (Anthony Franciosa) von übersinnlichen Erscheinungen. Foster bestreitet jegliche Glaubwürdigkeit solcher Berichte und so kommt es zwischen ihm und Poe zu einer seltsamen Wette: Der Journalist soll eine Nacht in Lord Blackwoods Villa Providence verbringen, wo es von Geistern nur so wimmelt und die noch nie jemand lebend verlassen habe. In einer Gewitternacht setzen Poe und Blackwood den Journalisten vor dem düsteren Schloss ab.

Als Foster eintritt erklingt Spinettmusik, eine junge Frau (Michèle Mercier) tritt auf ihn zu. Sie sagt, sie sei Elisabeth, die Schwester von Blackwood, der sie im Schloss gefangenhalte. Foster ist von ihr verzaubert und schliesst sie in die Arme. Doch da ist auch die eifersüchtige Julia (Karin Field), die inzwischen dem Gärtner den Befehl gibt, Foster zu töten. Dessen Dolch aber trifft Elisabeth. Als Foster ihn tötet, löst sich sein Körper in Rauch auf. Kurz darauf taucht der vom Geist des Grafen Dracula beherrschte Biochemiker Dr. Carmus (Peter Carsten) auf. Er erklärt, die Bewohner des Hauses seien alle vor langer Zeit unvorbereitet verstorben und müssten nun ihr schreckliches Ende immer wieder den Besuchern des Schlosses vorspielen. So sei Elisabeths Ehemann William (Silvano Tranquilli, der auch im Original mitspielte) vom eifersüchtigen Herbert (Raf Baldassare) erwürgt worden.

Julia ermordet darauf Herbert und wird von Elisabeth in den Bauch gestochen. Herberts Geist bricht schliesslich Dr. Carmus' Genick und lässt sein Blut in eine neblige Krypta ablaufen. Fosters Sinne verwirren sich immer mehr und schliesslich kann er nicht mehr entscheiden, ob die schauerlichen Liebs- und Todesrituale, deren Zeuge er wird, schon Ausgeburten seiner Einbildungskraft sind oder doch Wirklichkeit. Als ein nacktes Liebespaar von Julia und Carmus ermordet wird, dreht Foster fast durch und versucht zu fliehen - doch die Gestalten versperren ihm den Weg. Da taucht Elisabeth auf und bringt ihn ins Freie. aus dem Schloss. Doch als er seine Retterin umarmen will, umklammern seine Hände nur ein verstaubtes Skelett. Am nächsten Morgen finden Edgar Allan Poe und Lord Blackwood den jungen Journalisten aufgespiesst am Gitterzaun... Poe muss also Blackwood die Wette berappen, während Foster und Elisabeth ihre Romanze im Jenseits weiterführen.

Kritik

  • Klaus Kinski ist ausgezeichnet in der Rolle, der Film ist es weniger. [Philippe Setbon: Klaus Kinski - Seine Filme, sein Leben, 1979, S. 56]

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